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Medicinal Cannabis und schmerzhafte sensorische Neuropathie

Neuropathie-und-Cannabis, Cannabis bei neuropathischen Erkrankungen

Schmerzhafte periphere Neuropathie umfasst mehrere Symptome, die die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen.
Dazu gehören Allodynie (Schmerzen, die durch Lichtreize ausgelöst werden, die normalerweise nicht Schmerzen auslösen) und verschiedene Missempfindungen auch als Gefühlsstörungen bezeichnet: z. B. Stromschlaggefühl, “Nadeln”, Empfindungen von Kälte oder Wärme, Taubheit, und andere Arten von unangenehmen und schmerzhaften Empfindungen. Häufige Ursachen einer peripheren Neuropathie sind Diabetes, HIV / AIDS, Rückenmarksverletzungen, Multiple Sklerose und bestimmte Medikamente oder Giftstoffe.Bei der Behandlung werden meist trizyklische und selektive Serotonin-Wideraufnahmehmmer (SSRI) verschrieben, also Anti-Depressiva, Antikonvulsiva (z.B. Barbiturate, Benziodiazepine), Opioide und bestimmte topische Mittel. Viele Patienten profitieren allerdings nur teilweise von dieser Behandlung und einige vertragen die Medikamente nicht oder wollen sie nicht nutzen aufgrund ihrer Nebenwirkungen. Deswegen ist der Bedarf an wirksamen Medikamenten und einer effektiven Behandlung in diesem Bereich sehr hoch.

neuropathischer Schmerz und Cannabis
Tierstudien und Erfahrungsberichts von Betroffenen weisen schon seit längerer Zeit ganz klar darauf hin, dass Cannabis ein wirksames Medikament bei der Behandlung von Schmerzen und auch speziell Schmerzen bei peripherer Neuropathie sein kann. Erst kürzlich hat das Center for Medicinal Cannabis Research (CMCR) an der Universität von Kalifornien fünf Placebo-kontrollierte II-Phasen-Studien abgeschlossen. Es wurde dabei gerauchtes und verdampftes Cannabis verwendet.
Eine weitere Studie aus Kanada, in der Patienten inbegriffen waren, die an HIV-Neuropathie und anderen neuropathischen Schmerzen leiden befasste sich ebenfalls mit dem Thema. Es stellte sich jedesmal heraus, dass die Wirksamkeit von Cannabis vergleichbar ist mit der herkömmlich angewendeter Medikamente und teilweise sogar besser.
Die Nebenwirkungen waren dabei nur gering und enthielten Benommenheit, leichte Schwierigkeiten bei der Konzentration und Müdigkeit. Schwerwiegende Nebenwirkungen (z.B. schwere Angst, Paranoia, psychotische Symptome) wurden nicht beobachtet.
Neuropathischer Schmerz ist allgemein sehr schwer zu behandeln. Cannabinoide, die im Cannabis vorhanden sind, sind dafür bekannt, mit CB1-und CB2-Rezeptoren im Nervensystem zu interagieren, und besitzen analgetische (schmerzstillende) Effekte .
In der kalifornischen Studie zeigte sich, dass bereits eine milde Behandlung mit THC (nur 3,53% THC)  von 61% der Teilnehmer als erfolgreich befunden wurde. Selbst eine schwache Dosis von 1,29% THC führte für 57% der Teilnehmer zu einer sichtbaren Verbesserung. Die dritte Gruppe hatte nur ein Placebo mit THC-Spuren erhalten, wobei 26% der Teilenehmer einen Erfolg bemerkten.

Neuropathie und Cannabis
Tetrahydrocannabinol (THC) ist nicht der einzige Cannabinoid mit bekannten analgetische Wirkung. Die Cannabinoide Cannabidiol (CBD) und Cannabichromen (CBC) besitzt ebenfalls schmerzstillende Effekte. Diese verstärken sich gegenseitig, wenn sie in der Kombination miteinander angewendet werden.

Wie neuere Studien zeigen, kann Cannabis und THC bei Nervenschmerzen, wie sie auch bei der Multiplen Sklerose vorkommen, eine Verbesserung erzielen. In einer britischen Studie mit 66 Multiple-Sklerose-Patienten, die an neuropathischen Schmerzen litten, wurde die Wirksamkeit von Cannabisextrakt untersucht. Die Patienten steigerten die Dosis dabei je nach Verträglichkeit. Nach einer vier wöchigen Behandlungszeit war die Intensität des Schmerzes derjenigen, die mit Cannabis behandelt wurden, deutlich verringert worden. Zudem verbesserte sich auch der Schlaf. Das Cannabisextrakt Sativex wurde 2005 in Kanada zur Behandlung von Nervenschmerzen bei erwachsenen Patienten mit Multipler Sklerose zugelassen.
Bei Patienten mit einer Durchtrennung des Nervengeflechts, das Arm und Schulter versorgt (Brachialplexus), kommt es zu einer vollständigen Lähmung der Armmuskeln und zu einem Verlust der Sensibilität. Derartige Verletzungen können z.B. bei Sport- und Motorradunfällen verursacht werden. Betroffene erleben am jeweiligen Arm einen stechenden und brennenden Schmerzreiz, der häufig über viele Jahre anhält. In einer Studie, an der 48 Patienten mit einer solchen Verletzungen beteiligt waren, konnte beobachtet werden wie die Einnahme von Cannabis zu einer signifikanten Verbesserung des Schmerzes führte im Vergleich zur Placebo-Gruppe.
Cannabis ist also in der Lage, verschiedenartige Nervenschmerzen zu lindern. Weil Nervenschmerzen oft nur unbefriedigend mit Opiaten und anderen Schmerzmitteln behandelt werden können, könnte Cannabis eine erfolgversprechende und alternative Behandlungsmöglichkeit darstellen.

Darüber hinaus wirkt Cannabis nicht nur bei Schmerzen, die mit einer Multiple-Sklerose einhergehen, sondern verbessert gleichzeitig die darin enthalten Spastik, Blasen- und die Schlafprobleme. Wie eine Gruppe von Schmerzspezialisten der Online-Forschungsplattform MedPanel zusammenfasst, stellt Cannabis und seine Cannabinoide den bedeutendsten  neuen Ansatz für die Behandlung neuropathischer Schmerzen dar. Das Potenzial von Cannabinoiden mit seinen starken schmerzlindernden Effekt, der breiten Wirkung auf das zentrale Nervensystem, die geringen Nebenwirkungen und die Möglichkeit des Einsatzes in Kombination mit verschiedenen anderen Behandlungsformen zeige neue Wege in der Behandlung auf.

Cannabissorten, die sich bei der Behandlung neuropathischer Schmerzen bewährt haben:

Agni KushAgni Kush( Cannamed)

  • 20% THC, 4% VBD, 0,9% CBC, 0,4% CBN
  • sehr starke analgetische Wirkung
  • entzündungshemmend, entspannend, schlaffördernd
  • für den Abend und die Nacht
  • bunte Sorte mit fruchtigem Aroma
  • 500 g/m², 650 g/Pflanze
  • 8-9 Wochen Blütezeit / Mitte Oktober

Acapulco Gold

Acapulco Gold (Barney’s Farm)

  • 23% THC
  • sehr gute analgetische Wirkung
  • entzündungshemmend und muskelentspannend
  • für den Abend und die Nacht
  • fruchtiges Aroma
  • 500 g/m²
  • 10-11 Wochen Blütezeit / Mitte Oktober

Canadian Kush

Canadian Kush (medical Seeds)

  • 25% THC
  • beliebteste Sorte zur Schmerzbehandlung
  • sehr geringe Toleranzentwicklung
  • für den Abend und die Nacht
  • schlaffördernd und muskelentspannend
  • grosser Harzgehalt, ideal für Konzentrate
  • 550 g/m²
  • 60 Tage Blüte / Anfang Oktober

CBD QueenCBD Queen (Cannamed)

  • 9% THC
  • 11% CBD
  • schmerzstillend und entzündungshemmend, krampflösend
  • keine psychedelischen Effekte
  • speziell für den Einsatz während des Tages entwickelt
  • 650 g/m²
  • 9 Wochen Blütezeit / Anfang Oktober

hindu-kush

Hindu Kush (Sensi Seeds)

  • 19%
  • sehr gute schmerzstillende Wirkung
  • muskelentspannend und geistig anregend
  • für den Abend
  • süßes Aroma
  • 100% Indica
  • 45-52 Tage Blüte
  • 450 g/m²

Center for Medicinal Cannabis Research. http://www.cmcr.ucsd.edu.
Pain Clinic Office, Gartnavel General Hospital, University of Glasgow, UK. :A double-blind, randomized, placebo-controlled, parallel group study of THC/CBD spray in peripheral neuropathic pain treatment. 2014 European Pain Federation – EFIC®

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