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THC und seine medizinische Anwendung

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THC ist das bekannteste und am reichlichsten vorkommende Cannabinoid im Cannabis. Ihm werden mittlerweile breitgefächerte medizinische Nutzen zugeschrieben. THC wird vor allem mit dem High-Gefühl und der Euphorie, die es bewirkt, in Verbindung gebracht und deswegen von vielen geschätzt. Es hat starke psychoaktive Effekte und je nach Sorte kann eine Pflanze einen THC-Gehalt von 5-28% hervorbringen.
Die wissenschaftliche Forschung um THC und dessen medizinischen Nutzen begann bereits vor Jahrzehnten in Israel und breitet sich seither in vielen Ländern auf der ganzen Welt aus.

THC wurde 1964 entdeckt und zuerst von dem Forscher namens Dr. Raphael Mechoulam isoliert und synthetisiert. Dr. Mechoulam bemerkte, dass sehr wohl die aktiven Komponenten im Morphin und im Kokain isoliert wurden, dass aber niemand bislang die aktiven Inhaltsstoffe des Marijuana isoliert hatte. Er war in großer Eile, seine Forschung zu führen, und so brach er das Gesetz und erhielt Marijuana von Freunden, die bei der Polizei tätig waren. Schließlich konnte das Cannabinoid THC 1964 von ihm isoliert werden und dies war der Beginn der ganzen Cannabis-Forschung. Die Entdeckung des THC bahnte den Weg für die spätere Forschung mit Cannabis und seinen Komponenten.

Was bedeutet THC (Tetrahydrocannabinol)?

THC, medizinischer EinsatzTHC als psychoaktives Cannabinoid im Cannabis war jahrelang besonders im Fokus der Züchter weltweit gestanden. Es ging vor allem darum Sorten zu züchten, die einen besonders hohen THC-Gehalt liefern können.
Cannabigerol-Säure (CBGA) ist die Vorstufe von Tetrahydrocannabinol (THC), Cannabidiol (CBD), und Cannabichromen (CBC).
Die Pflanze selbst stellt zunächst Cannabigerol-Säure (CBGA) her. Ein Teil dieser CBGAs wird umgewandelt in THCA (Tetrahydrocannabinol-Säure). THCA widerum wird unter dem Einfluß von Wärme (Decarboxylierungsprozess) oder/und beim Trocknungsprozess umgewandelt zu THC. In den Blüten kommt THC also zunächst in Form von THCA vor. THCA ist eine biosynthetische Vorstufe von THC. Besonders beim Rauchen oder Verdampfen und dem damit verbundenen Hitzeeinfluß wird THCA in THC umgewandelt. THCA hat keine psychoaktive Wirkung, aber entzündungshemmende und neuroprotektive Effekte.
Wenn in Labortests der THC-Gehalt von Marijuana ermittelt wird, wird tatsächlich die vorhandene Menge an THCA gemessen und daraus der THC-Gehalt errechnet.
Aus der Forschung hat sich ergeben, dass unter dem Einfluß von Hitze nur etwa 70% des THCA in THC umgewandelt wird. Der Rest bleibt als THCA vorhanden.

Die Wirkungsweise von THC

Tetrahydrocannabinol ist ein Phytocannabinoid, das CB1-und CB2-Rezeptoren im Körper aktiviert. CB1-Rezeptoren befinden sich in der Regel im Nervensystem und sind für die psychoaktive Wirkung, die das THC verursacht, verantwortlich. Die CB2-Rezeptoren sind angesiedelt im gastrointestinalen System (Verdauung) und im Immunsystem. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von Entzündungen. Bei der Behandlung von Morbus Crohn beispielsweise werden die entzündungshemmenden Effekte von THC besonders deutlich. Eine aktuelle Studie, die von Meir Medical Center und der Sackler Faculty of Medicine veröffentlicht wurde, fand heraus, dass THC zu einer Remission von Morbus Crohn führen kann. Dies ist eine direkte Folge der Wechselwirkung mit den CB2-Rezeptoren. THC minimiert die Entzündungen, die Morbus Crohn verursacht.

THC verbessert zudem die Symptome des Tourette-Syndroms und ist wirksam bei Esstörungen. In Bezug auf den CB1-Rezeptor hat eine Studie, die durchgeführt wurde an der Universität von Haifa in Israel, gezeigt, dass THC hilft, die negativen Auswirkungen von Stress zu minimieren.
Durch die Aktivierung der CB1-Rezeptoren mit THC wird ein Prozess im Gehirn gefördert, der sich Langzeit-Potenzierung nennt. Die Langzeitpotenzierung ist sehr kurz gesagt eine langandauernde Verstärkung der synaptischen Übertragung. Aufgrund der Wirkung im Hippocampus wird die Fähigkeit zu lernen dadurch verbessert, ebenso das räumliche Denken und Erinnerungen werden besser geschützt.

Anwendung in psychologischer Hinsicht

THC wirkt in psychologischer Hinsicht nicht nur schützend vor Stress, sondern konnte auch äußerst positive Effekte bei der Behandlung des Post-Traumatischen-Belastungssyndroms (PBS) und bei Phobien zeigen. Es hilft Betroffenen u.a. ruhiger zu werden, Anspannungen loszulassen, wirkt ausgleichend und fördert einen ruhigen Schlaf.

THC wird aus Sicht der Forschung als Regulator für die Entwickung des erwachsenen Gehirns angesehen (-> Neuroplastizität).

THC bei Esstörungen

THC wird erfolgreich angewendet bei Patienten mit Esstörungen und fördert den Appetit bei Patienten, die eine Chemotherapie machen. THC reguliert den Appetit vor allem wegen seiner Wirkung auf die CB1-Rezeptoren im Hypothalamus.

THC und Herzinfarktrisiko

Eine Studie in Israel hat gezeigt, dass bereits unglaublich kleine Dosen an Tetrahydrocannabinol helfen können, das Risiko für einen Herzinfarkt zu verringern. Die gleiche Studie fand heraus, dass eine kleine Dosis THC eine sinnvolle Vorbereitung auf einen herzchirurgischen Eingriff darstelt. Es minimiert die Menge der bleibenden Schäden im Herzgewebe nach der Operation.

THC als aktives Schmerzmittel

Es wurden bereits vielfach die schmerzlindernden Effekte von THC nachgewiesen. THC zeigt sich besonders wirksam bei der Behandlung von chronischen Schmerzen und Nervenschäden. Das Risiko von Nervenschädigungen wird zusätzlich verringert. Wissenschaftler, die im Rahmen dieser Thematik forschen, sehen die schmerzregulierenden Effekte als vielfach stärker an als beispielsweise bei Aspirin.

Eine aktuelle Studie zu dem Thema von Januar 2014 an der Universität von Glasgow in Großbritannien wurde im European Journal veröffentlicht: Die Studie sagt aus, dass das THC im Marijuana (und auch das CBD) neuropathische Schmerzen reduziert. Ein hoher Anteil an therapieresistenten Patienten konnte durch die Einnahme von THC und CBD klinisch wichtige Verbesserungen hinsichtlich der Schmerzen und Schlafqualität erreichen.

anti-depressive Effekte

Es konnte gezeigt werden, dass THC anti-depressive Effekte besitzt und hilft Schalfstörungen zu vermeiden und zu beseitigen.

THC + CBD und Brustkrebs

Studien haben ergeben, dass THC in Verbindung mit CBD das Krebszellenwachstum bei Brustkrebs und Gehirntumoren unterdrücken kann, wenn beide Cannabinoide in den Tumor injiziert wurden bzw. Patienten mit den Cannabiniden anderweitig behandelt wurden.

Die medizinischen Effekte von THC im Überblick:

  • entzündungshemmend
  • anti-asthmatische Wirkung
  • anti-depressive Wirkung
  • krampflösend
  • schmerzlindernd
  • antibakteriell
  • verringert das Krebszellenwachstum bei manchen Krebsarten
  • neuroprotektiv

THC-medizinische-Anwendung

Verschiedene Studien weltweit konnten speziell den medizinische Nutzen von THC bei folgenden Erkrankungen zeigen:

  • chronische Schmerzen
  • Stress
  • Nervenschäden
  • Entzündungen
  • Esstörungen
  • Glaukom
  • Übelkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Muskelspasmen
  • Asthma
  • Schlafstörungen
  • Unruhe
  • Arthritis
  • Epilepsie
  • MS
  • Alzheimer
  • Tourette-Syndrom

Im medizinischen Bereich scheint ein ausgewogenes Cannabinoid-Profil bei einer Pflanze besonders ideal zu sein. Es kommen ständig neue Erkenntnisse über die Anwendungsmöglichkeiten und Hintergründe von THC und anderen Cannabinoiden hinzu.

Cannabis-Sorten mit einem hohen THC-Gehalt:

SAD

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