Cannabichromen (CBC) gehört zu den Cannabinoiden, die bislang eher weniger Beachtung finden. CBC kommt in Cannabispflanzen nicht in so hoher Konzentration wie THC oder auch CBD vor. Es hat sich aber bereits mehrfach gezeigt, dass es durchaus einen hohen medizinischen Wert besitzt. Ähnlich wie Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC) entsteht CBC aus der wichtigen Cannabigerol-Säure CBGA. Cannabigerol-Säure wird auch oft als “Stammzellen” der Cannabinoide bezeichnet, weil es eben eine Vorstufe von THC, CBD und CBC ist.
Um Cannabichromen (CBC) zu erhalten muss zunächst eine Decarboxylierung stattfinden. Dies geschieht entweder im Laufe der Zeit oder durch die Einwirkung von Hitze. Dadurch verliert das CBCA das CO2-Molekül und wird somit zu CBC. Das gleiche passiert bei der Entwicklung von THC und CBD. Obwohl CBC im Cannabis in kleineren Konzentrationen vorgefunden wird als THC, gehört es mit zu den Hauptcannabinoiden der Pflanze und bieten nach neuesten Erkenntnissen zahlreiche medizinisch therapeutische Nutzen.
Wenn Patienten medizinisches Marijuana nutzen profitieren sie in vielen Fällen auch von den Vorteilen, die das Cannabinoid CBC mit sich bringt. Vor allem einige neuere medizinische Cannabis-Sorten enthalten erhöhte Mengen an CBC, ganz im Gegensatz zu Straßengrasss. 2011 wurde im Journal of Toxicology berichtet, dass CBC in einigen Marijuana-Sorten tatsächlich das quantitativ am zweit meisten vorkommende Cannabinoid (nach THC) ist.
Wie CBD wirkt CBC auf den Körper ohne psychoaktive Effekte, deswegen wurde ihm in der Vergangenheit vermutlich auch weniger Aufmerksamkeit geschenkt als dem THC. Studien der letzten vier Jahre haben gezeigt, dass CBC nicht nur mit THC synergetisch zusammenwirkt, sondern auch mit CBD. CBD und CBC sowie weitere Cannabinoide arbeiten zusammen bei der Bekämpfung von Schmerzen und Depressionen und verstärken sich gegenseitig.
(Antidepressant-like effect of delta9-tetrahydrocannabinol and other cannabinoids isolated from Cannabis sativa. Pharmacology Department, School of Pharmacy, University of Mississippi, University, MS 38677, USA.)
Das vielversprechende und medizinisch hochinteressante Cannabinoid CBC und seine exakte Wirkungsweise sowie das genaue Zusammenspiel mit anderen Komponenten des Marijuana ist bislang allerdings noch nicht ausreichend verstanden und wird noch weiterhin erforscht.
Die medizinischen Effekte von CBC
1. CBC bekämpft Bakterien und Pilze
Eine der ersten Studien über Cannabichromen wurde 1981 veröffentlicht von der Universität von Mississippi. In dieser Studie fanden die Forscher damals heraus, dass CBC eine starke anti-bakterielle Wirkung auf eine Vielzahl von Bakterien besitzt einschließlich E. Coli und Staphylokokken (S. aureus)). Außerdem wurde festgestellt, dass CBC gegen zahlreiche Pilze wirkt, wie z.B. schwarze Schimmel/Aspergillus Niger.
Staphylococcus aureus ist innerhalb von Kliniken und Krankenhäusern zum resistenten MRSA Erreger mutiert. Auch bei diesem resistenten Bakterium konnte eine Wirksamkeit von CBC und anderen Cannabinoiden festgestellt werden und erkannt werden, dass unter anderem auch CBC hilfreich ist bei der Bekämpfung.
(Biological activity of cannabichromene, its homologs and isomers. J Clin Pharmacol. 1981 Aug-Sep;21(8-9 Suppl):283S-291S.) (http://norml.org/news/2008/08/28/pot-compounds-reduce-multi-drug-resistant-infections-study-says-cannabinoids-show-exceptional-antibacterial-activity-against-mrsa)2. Die entzündungshemmenden Eigenschaften von CBC
Aktuelle Tierstudien belegen, dass CBC Ödeme (Schwellungen) sowie Entzündungen des Darmtrakts reduzieren kann. Interessanterweise scheint CBC Entzündungen zu bekämpfen ohne dabei wie andere Cannabinoide die Cannabinoid-Rezeptoren zu aktivieren. Dies könnte erklären, weshalb CBC eine stärkere entzündungshemmende Wirkung entfaltet, wenn es mit anderen Cannabinoiden besonders THC kombiniert wird.
2010 fanden Forscher am Medical College of Virginia, dass CBC auch ohne THC entzündungshemmende Effekte besitzt, jedoch die Kombination beider Cannabinoide zu besseren Ergebnissen führt, sogar wenn die Doisis an THC so klein ist, dass sie keine psychoaktiven Wirkung auslöst.
(Pharmacological evaluation of the natural constituent of Cannabis sativa, cannabichromene and its modulation by Δ(9)-tetrahydrocannabinol.)3. CBC und seine schmerzlindernden Effekte
Es wird davon ausgegangen, dass CBC Entzündungen und Schmerzen hemmen kann, indem es die schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung von THC verstärkt und unterstützt. Im Tiermodell hat sich gezeigt, dass CBC Schmerzen reduzieren kann, auch wenn die analgetisch Wirkung nicht so stark ist wie die von THC.
Eine Studie aus dem Jahr 2011 kommt zu dem Schluss, dass beide, CBC und CBD, Schmerzen bekämpfen können, die auf spinaler Ebene auftreten. Wissenschaftler glauben, dass diese beiden Cannabinoide zukünftig in eine wirkungsvolle Behandlung von Schmerzen einbezogen werden und ein hohes Potenzial in diesem Bereich besitzen.
(Non-psychoactive cannabinoids modulate the descending pathway of antinociception in anaesthetized rats through several mechanisms of action. Endocannabinoid Research Group, Department of Experimental Medicine – Division of Pharmacology ‘L. Donatelli’, Second University of Naples, Naples, Italy.)
4. CBC gegen Depression
Eine neuere Studie an der Universität von Mississippi identifizierte eine signifikante antidepressive Wirkung von Cannabichromen im Rattenmodellen und kam zu dem Schluss, dass CBC und eine Reihe von anderen Cannabinoide, in der Lage sind allgemein die Stimmung zu heben, wie wir es als eine Eigenschaft des Cannabis schon lange kennen. Wissenschaftler versuchen immer noch herauszufinden, wie CBC dies tut, denn es scheint nicht die gleichen Bahnen im Gehirn zu aktivieren wie THC.
(Antidepressant-like effect of delta9-tetrahydrocannabinol and other cannabinoids isolated from Cannabis sativa L. Pharmacology Department, School of Pharmacy, University of Mississippi, University, MS 38677, USA)5. CBC fördert die Gehirnentwicklung
Die neuesten Forschungsergebnisse über CBC, zeigen die einzigartigen Vorteile dieses Cannabinoids, denn es kann tatsächlich helfen, die Gehirnentwickung zu fördern. CBC erhöht die Lebensfähigkeit von Gehirnzellen, hat deutlich positive Effekte auf die Neurogenese. Im Gegensatz zur weitverbreiteten Meinung, stoppt die Neurogenese nicht, wenn ein bestimmtes Alter erreicht ist. Vor allem der Hippocampus (Teil des Gehirns) ist wichtig für das Gedächtnis und das Lernen. Wenn eine mangelndes oder fehlendes Zellwachstum in diesem Bereich auftritt, so nimmt man an, kommt es zu einer Reihe von Störungen die zu Erkrankungen wie Depression und Alzheimer beitragen können. CBC fördert also die Neurogenese. Siehe dazu auch: CBC und die Gehirnentwicklung.
Wie Dr. Xia Jiang von der University of Saskatchewan erkannte, eine der ersten Wissenschaftler, die die bemerkenswerten Wirkungen von Marihuana aufzudeckten, erklärte in einem Interview mit Science Daily:
“Die meisten ‘Drogen’ unterdrücken die Neurogenese . Nur Marihuana fördert die Neurogenese. “
Eine Studie von italienischen Forschern von 2013 fand heraus, dass CBC vor allem in Verbindung mit CBD und CBG das Gehirnwachstum bei Erwachsenen fördert.
(The effect of cannabichromene on adult neural stem/progenitor cells. – http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0197018613002106. Endocannabinoid Research Group, Institute of Biomolecular Chemistry – CNR, Via Campi Flegrei 34, 80078 Pozzuoli, NA, Italy. )6. CBC und die Anti-Tumor-Wirkung
Es zeigten sich in mehreren Studien Hinweise, dass CBC das Wachstum von Krebszellen hemmen kann. Dies könnte ein Resultat aus seiner Interaktion mit Anandamiden sein. Anandamide sind Endocannabinoide, die unser Körper natürlicherweise von alleine bildet. Sie wirken an den CB1- und CB2-Rezeptoren. Mittlerweile konnte mehrfach ihre antibakterielle Wirkung (auch bei resistenten Bakterienstämmen) nachgewiesen werden.
Eine der interessantesten Erkenntnisse über Cannabichromen ist, dass es das Wachstum von krebsartigen Tumoren hemmen kann.
CBC und die synergetischen Effekte mit THC
Ein hoher CBC-Gehalt im Cannabis ergibt eine “THC-starke” Sorte mit einer deutlich höheren Potenz und auch stärkeren psychoaktiven Wirkung. CBC alleine besitzt keine psychoaktive Wirkung. Es verstärkt jedoch sowohl die psychoaktiven als auch die therapeutischen Effekte von THC:
Die positiven Effekte von CBC im Überblick:
- hilfreich bei der Kontrolle von Schmerzen
- stoppt das Pilzwachstum
- entzündungshemmend und schmerzlindernd in Verbindung mit THC
- stimuliert Knochenwachstum
- stoppt das Wachstum von Bakterien
- positive Effekte auf die Zellentwicklung von Gehirnzellen
- hemmt das Wachstum von krebsartigen Tumoren
Indicas und Indica dominante Hybriden haben durchschnittlich den höchsten CBC-Anteil.
Folgende 3 Sorten besitzen einen besonders hohen CBC-Gehalt:
Alegria von Cannamed
- 2,21% CBC
- 25,8% THC und 5,2% CBD
- anregend, stimmungsaufhellend, euphorisierend
- bei Depressionen und Antriebslosigkeit
Black Jack von Sweet Seeds
- 0,5% CBC
- THC: 21%, CBD: 1%
- euphorisierend und anregend
- auch als Fast Version mit kürzerer Blütezeit
Elixir von Cannamed
- 0,4% CBC
- 21% THC, 1,2% CBD
- entzündungshemmend, entspannend
- Multiple Sklerose, Nervenschädigungen, Gehirnerkrankungen
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Quellen: American College of Clinical Pharmacology, Inc.: Biological activity of cannabichromene, its homologs and isomers, 2013.
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