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Cannabis & Stress: Chronischer Stress wirkt sich auf Gedächtnis und Lernen aus.

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Viele Menschen sind ständigem Stress ausgesetzt und die Stressfaktoren in unserer Umwelt werden immer größer. Es ist bekannt, dass vor allem chronischer Stress ernsthafte körperliche und geistige Beinträchtigungen hervorrufen kann.

mögliche Folgen von chronischem Stress können sein:

  • Störung der kognitiven Leistungsfähigkeit und Gedächtnisfunktion
  • Depression
  • erhöhter Augeninnendruck, Tinnitus
  • Atemstörung
  • Muskelverspannung
  • Bluthochdruck
  • Schlafstörungen
  • verminderte Schmerztoleranz
  • Fehlregulation der Immunkompetenz, erhöhte Anfälligkeit
  • Magen-Darm-Beschwerden

Cannabis schützen das Gehirn vor den Auswirkungen von Stress

Cannabis bei Stress

Cannabis wird aus gutem Grund von vielen Menschen dazu eingesetzt um Stress abzubauen. Es ist eine natürliche Methode um mit den Belastungen des Alltags umzugehen. Eine Studie der Universität von Haifa in Israel erforschte, inwieweit Cannabinoide helfen können, die Beeinträchtigungen von chronischem Stress zu lindern.

Ein Agonist aktiviert eine Rezeptorzelle nachdem er sich an sie gebunden hat. Bestimmte Stoffe können natürliche Agonisten imitieren und werden klassifiziert als teilweise oder volle Agonisten abhängig von der Stärke der Reaktion, die sie verursachen. Untersuchungen in der Vergangenheit zeigten, dass wiederholter Stress kognitive Defizite (Störungen der Gehirnfunktion) verstärken und verursachen kann. Dies beeinflußt typischerweise die Prozesse, welche beim Merken und Lernen beteiligt sind. Die Behandlung mit Cannabinoiden konnte erfolgreich diese ungewünschten Effekte verhindern.

Die Forscher der Universität von Haifa in Israel haben genau diesen Zusammenhang erforscht und sich dabei auf chronischen Stress konzentriert, das heisst Stress, der über einen längeren Zeitraum anhält. In der Studie wurde dabei eine Technik verwendet, die “chronisch zurückgehaltener Stress” genannt wird und 2 Wochen andauerte. Die Forscher setzten dabei Ratten unter Stress bis diese entsprechende Stressreaktionen zeigten. Am Ende des täglichen Prozesses erhielt die Hälfte der Ratten das synthetische Cannabinoid WIN55,212-2, welches ein Voll-Agonist ist, der die CB1 Rezeptoren des Cannabinoidsystem aktiviert. Die übrigen Ratten stellten die Kontrollgruppe dar.

Chronischer Stress hat sehr großen Einfluß auf Lernen und Gedächtnis

Die Daten der Kontrollgruppe dieser Studie zeichnen ein Bild von den Problemen, die Stress verursacht. Diese Probleme drücken sich nicht nur durch die Stimmung einer Person aus, sondern Stress scheint außerdem noch eine Reihe weiterer biologischer Prozesse in Gang zu setzen.

Einer dieser Prozesse wird als Langzeit-Potenzierung (LTP, Long-Term-Potentation) bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Verbesserung der Kommunikation zwischen Nervenzellen. Unter LTP versteht man eine langandauernde (long-term) Verstärkung (Potentiation) der synaptischen Übertragung. LTP ist einer der wichtigsten Mechanismen, die bei Gedächtnis und Lernen beteiligt sind. 30 Tage nach der 2-wöchigen experimentellen Phase, konnte herausgefunden werden, dass das LTP bei der Leitungsbahn zwischen Ventral Subiculum und Nucleus Accumbens im Gehirn beinträchtigt ist.

Die Ventral Subiculum-Nucleus Accumbens Leitungssbahn kontrolliert die Reaktionen auf Stress, reguliert das Immunsystem and spielt eine Rolle beim Lernen durch Verstärkung. Das Ventral Subiculum ist ein Teil des Gehirns, angesiedelt im Hippocampus. Es wird angenommen, dass es die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA) reguliert, welche mitsteuert, wie jemand auf Stress reagiert. Das Ventral Subiculum ist verbunden mit dem Nucleus Accumbens im Vorderhirn, welches widerum ein wichtige Bedeutung bei Lust, Belohnung, Sucht und Lernen durch Verstärkung hat. So kann eine Beeinträchtigung des LTP in der Ventral-Subiculum-Nucleus Accumbens-Leitungsbahn Schwierigkeiten beim Lernen durch Verstärkung hervorrufen.

Der Bereich, in dem Stress eine LTP-Beeinträchtigung verursachte, ist größtenteils mit dem Hippocampus verbunden. Deswegen erklärt sich, dass Stress Schwierigkeiten hervorruft, wenn man ein Objekt identifizieren soll auf der Grundlage seiner pyhsikalischen Eigenschaften (Größe, Form, Aussehen). Der Hippocampus speichert die Mehrheit unserer räumlichen Erinnerungen. So macht es Sinn, dass stress-induzierte Probleme es schwerer machen, sich an ein bestimmtes Objekt zu erinnern.

Cannabinoide wirken den Effekten von Stress entgegen

Stress und Cannabis

Die experimentelle Gruppe wurde täglich mit WIN55,212-2 behandelt, welches ähnliche Effekte erzeugt wie Tetrahydrocannabinol (THC). Abgesehen von dieser Ähnlichkeit besitzt WIN55,212-2 eine komplett andere chemische Struktur. Es ist ein Voll-Agonist des CB1-Rezeptors im Cannabinoidsystem, wohingegen THC ein Teil-Agonist ist.

Voll-Agonisten des Cannabinoid-Systems können aber auch Risiken mit sich bringen und Krämpfe sowie Psychosen verursachen. Nachdem sie in verschiedenen Räuchermischungen gefunden wurden und negative Schlagzeilen machten, wurden diese künstlichen Cannabinoide verboten. Trotz der Riskiken, die die synthetischen Cannabinoide, bzw. Voll-Agonisten haben, ist es an der wissenschaftlichen Tagesordnung mit diesen zu forschen.

30 Tage nach der Behandlungsphase, legten die Daten der Studie nahe, dass die Aktivierung des Cannabinoid-Systems die kognitiven Defizite, die durch Stress hervorgerufen werden, verhindern kann. Die Gruppe, die täglich mit WIN55,212-2 behandelt wurde, zeigte nicht die gleiche Schädigung der Ventral Subiculum-Nucleus Accumbens-Leitungsbahn. Dies bedeutet, dass das Endocannabinoidsystem im Körper die negativen Effekte von Stress auf das Lernen duch Verstärkung bekämpfen kann.

Die Gruppe, welche Cannabinoide erhalten hatte, schloß auch besser bei der Wiedererkennung von Objekten ab. Sie konnten, ein Objekt auf der Grundlage seiner physikalischen Eigenschaften besser als die Kontrollgruppe identifizieren. Dies deutet darauf hin, dass die Cannabinoid-Behandlung helfen kann, räumliche Erinnerungen, die im Hippocampus untergebracht sind, zu schützen.

Laut der Studie kann die Aktivierung des Endocannabinoidsystems eine neue Behandlungsform in Bezug auf kognitive Defizite darstellen, die oft gemeinsam mit einer Vielzahl von stressbedingten neuropsychiatrischen Erkrankungen auftreten.

Kommentar

Auf der einen Seite gibt es synthetische Cannabinoide, die oftmals Voll-Agonisten sind und entsprechende Risiken mit sich bringen. Während es eine völlig ungefährliche Heilpflanze wie Cannabis gibt, mit der eine natürliche und unbedenkliche Aktivierung des Endocannabinoidsystems erreicht werden kann, wird mit großem Aufwand und hohem kommerziellem Interesse mit synthetischen Cannabinoiden geforscht. Gleichzeitig wurden diese synthetischen Cannabinoide verboten, weil sie so gefährlich sind. Dies ist genauso wenig logisch wie die Tatsache, dass es sogar Medikamente gibt, die gefährlicher, nebenwirkungsreicher und bedenklicher sind als die Krankheit, gegen die sie eingesetzt werden. Während sehr risikoreiche und bedenkliche Medikamente wie Diazepam und Tavor ohne jegliche Hürden verschreibungsfähig sind und zügig von Ärzten verordnet werden, wird Cannabis als eine Heilpflanze weiterhin stigmatisiert. Es wurde vieles versucht, dem Marijuana etwas schlechtes nachzusagen, aber je mehr geforscht wird umso mehr wird der hohe medizinische Nutzen dieser Pflanze deutlich. Cannabis, das seit Jahrhunderten von millionen von Menschen erprobt, getestet und erfolgreich angewendet wurde, wurde verboten aus Gründen, die heute alle widerlegbar sind und aus Gründen, die nichts mit einer modernen aufgeschlossenen Haltung von Freiheitsdenken und Selbstbestimmung zu tun haben. Medikamente, die teilweise sehr bedenklich und deren Kosten im Verhältnis zum Nutzen sehr fragwürdig sind, werden vermarktet und an Patienten weitergegeben.
Glücklicherweise gibt es zunehmend auch in Europa eine positive Entwicklung für medizinische Cannabis-Nutzer, wenn auch noch nicht in allen Ländern, so wird es sich zunehmend zur Legalisierung hinentwickeln.

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