Blog, Growing

Mykorrhizae: ein magischer Zusatz für den Boden und Ertragssteigerer

Mycorrhizae-und-Cannabis

In den letzten Jahren wurden nützliche Mikroorganismen im Boden hinsichtlich ihrer Auswirkung auf das Pflanzenwachstum zunehmend erforscht, identifiziert und gezüchtet. In diesem Zusammenhang wurde eine Menge Forschung betrieben, um die Eigenschaften nützlicher Mikroorganismen als Wachstums- und Qualitätsverbesserer zu erschließen. Viele denken bei Pilzen oder Bakterien zunächst, dass diese automatisch eine schädliche Wirkung für Pflanzen haben müssen, aber dem ist nicht so. Viele nützliche Bakterien und Pilze helfen den Pflanzen sogar bestimmte Krankheiten besser zu bekämpfen und sorgen gleichzeitig für eine verbesserte Nährstoffaufnahme.
Mikroorganismen sind rein natürlich und halten auch in der freien Natur Pflanzen gesund. Wenn wir die Wirkungsweise von Mikroorganismen verstehen, können wir sie zu unserem Vorteil beim Cannabisanbau nutzen und das Beste aus den Pflanzen rausholen. Eine komplexe Gruppe von hilfreichen Pilzen stellen die Mykorrhizae dar. Sie sind heute in vielen Produkten und Zusätzen enthalten.

Wie arbeiten diese faszinierenden Mikroorganismen?

Mykorrhizae ist besonders vorteilhaft für den Cannabisanbau. Leistungsstarke Cannabissorten durchlaufen heute ihren gesamten Lebenszyklus in einer komprimierten Zeitspanne von teilweise nur 3 Monaten oder sogar noch weniger. Sie brauchen in der kurzen Zeit daher jede mögliche Unterstützung um sich optimal zu entwickeln. Der Einsatz von Mykorrhizae gibt den Pflanzen Energie und sorgt für gesteigerte Erträge und eine höhere Qualität der Ernte. Dabei sind diese Pilze rein natürlich und die Pflanzen werden nicht mit Chemikalien belastet.
Mykorrhizae ist eine Art Allround-Helfer, der bei allen möglichen Stresssituationen wie Ernährungsmangel oder Wurzelkrankheiten unterstützt. Vor allem aber verbessert es das Wachstum und die Bildung von Blüten.

Die Macht von Mykorrhizaepilzen

Mykorrhizae-fungi

Es ist ein Fakt, dass sich Ökosysteme weltweit ohne den Mykorrhizaepilz nicht halten könnten. Man geht davon aus, dass bis zu 80% aller Pflanzen mit Mykorrhizae in Verbindung stehen und ihr Überleben ist von diesem nützlichen Pilz abhängig. Es gibt diesen Pilz bereits seit vielen Millionen Jahren. Seine Aufgaben war es seit jeher, das Leben für Pflanzen zu erleichtern und zu sichern. Mykorrhizae und Pflanzen gehen eine Symbiose miteinander ein um verbesserte Überlebenschancen zu gewährleisten. So gut wie alle Mineralböden beinhalten Mykorrhizaepilze, oftmals sind es aber nicht genug, so dass es dementsprechend auch nicht zu einer effektiven Besiedelung der Wurzeln kommt. Ebenso ist es beim hydropnischen Anbau oder beim Indoor-Grow auf Erde oder Koko. Mykorrhizaepilze sind hierbei nicht natürlich vorhanden und müssen daher hinzugefügt werden. Fehlt dieser hilfreiche Pilz wird es sich zum Nachteil für die Pflanzen auswirken.

Bisher wurden mehr als 100 Arten von Mykorrhizaepilzen identifiziert. Zu den häufigsten Gruppen gehören Ektommykorrhiza und Endomykorrhizae. Ektommykorrhiza treten natürlich vor allem um Baumwurzeln herum auf. Der noch interessanter Pilz, der Endomykorrhizae befindet sich innerhalb der Pflanze, wächst sogar zwischen Zellwänden und Wurzelmembranen. Wegen der Art und Weise wie Endomykorrhizae in das Wurzelsystem eindringt und die Wurzeln besiedelt, besitzt er das größte Potenzial für Cannabiszüchter.
Die symbiotische Beziehung zwischen Pflanzen und Mykorrhizae beginnt, wenn Pilzsporen mikroskopisch kleine und fadenähnliche Strukturen, die sogenannten Hyphen ausbilden. Sie dringen in die Epidermis der Wurzeln ein, besiedeln das Wurzelsystem und breiten sich dann im kompletten Pflanzmedium aus. Sie bilden ein riesiges Netz, welches Myzel genannt wird. Dieses Myzel erhöht die Oberfläche der Wurzeln und damit auch deren Aufnahmekapazität. Ein Myzel kann die Wurzelmasse der Pflanze um das bis zu 300-8000fache vergrößern. Die Hyphen können sich im Gegensatz zu den Wurzeln in das kleinste Stückchen und Eck Erde zwängen und sich an allen möglichen Hindernissen im Boden vorbeizwängen. Ihre Fähigkeit, sich auch in das hinterste Eck auszudehnen, macht die Hyphen so effektiv bei der Aufnahme von Nährstoffen.

Das Myzel eines Mykorrhiza kann sich weit verbreiten und sogar mehrere Pflanzen verschiedener Art miteinander verbinden. Eine Art von Mykorrhiza kann sich auch mit einer anderen Art verbinden und ein komplexes Bodenleben bilden. In gewisser Weise können Pflanzen sogar miteinander „sprechen“, indem sie über ein gemeinsames Mykorrhizae-Netzwerk miteinander verbunden sind. Im Einzelnen kann man nur schwer bestimmen wo ein Mykorrhiza endet und wo ein anderer anfängt. Die Strukturen sind so eng miteinander verwoben. Ein Myzel kann Hyphen aufweisen, welche mehrere hundert Kilometer lang sind. Schätzungen ergeben, dass in jedem kg Erde etwa 200 km Hyphen vorhanden sind. Dies Strukturen sind so klein, dass man sie normalerweise nicht mit dem bloßen Auge sehen kann. Wenn sie sich stark vermehren und Fruchtkörper an die Oberfläche befördern, kann man sie erkennen.

Mykorrhizae hilft den Pflanzen und Pflanzen helfen dem Pilz, indem sie den überschüssigen Zucker aus der Photosynthese hinab zu den Wurzeln schicken, wo ihn der Pilz dann aufnehmen kann. Mykorrhizaepilze brauchen den Zucker, den Pflanzen produzieren, weil sie selbst nur unter der Erde existieren und kein Sonnenlicht bekommen. Der nützliche Pilz kann selbst keine Photosynthese durchführen. Mit dem Zucker der Pflanzen bleibt Mykorrhizae am Leben.

Die Pflanzen widerum bekommen durch Mykorrhizae einen besseren Zugang zu verfügbaren Nährstoffen im Boden, vor allem zu den Phosphaten. Das ist hauptsächlich der Vergrößerung der Wurzelmasse zu verdanken, welche der Mykorrhizaepilz verursacht. Außerdem kann der Pilz Nährstoffe aufnehmen und nutzbar machen, die den Wurzeln allein nicht zugänglich wären. Mykorrhizae ist wie ein riesiger Schwamm, der eine deutlich größere Menge an Wasser und Nährstoffen aufnehmen kann, als es die Pflanze kann. Besonders die Aufnahme von elementaren Nährstoffen wie Phosphor (P), Zink (Zn), Kupfer (Cu) und Wasser wird gesteigert.

Die Vorteile von Mykorrhizae führen bei den Pflanzen zu erstaunlichen Resultaten:

  • Das Wurzelwachstum wird gesteigert
  • verbesserte Gesundheit
  • intensivere Blüte
  • gesteigerte Nährstoff- und Wasseraufnahme
  • höhere Erträge
  • vermindert das Risiko von Mangelerscheinungen und Wurzelkrankheiten
  • Schutz vor vielen Schädlingen
  • helfen Pflanzen, Temperaturschwankungen besser zu verkraften

Wenn Mykorrhizaepilze zum Einsatz kommen, kann die Menge an Dünger reduziert und damit eine Salztoxizität verhindert werden. Aber das war noch nicht alles. Der nützliche Pilz bietet außerdem einen Schutz vor vielen Schädlingen. Pflanzen, die mit Mykorrhizae behandelt wurden, verkraften das Umtopfen viel besser.

Unter welchen Bedingungen gedeiht Mykorrhizae?

Mykorrhizae entwickeln sich am besten und arbeiten auf Hochtouren bei einer Temperatur von 20-23° C. Der ideale pH-Wert für Mykorrhizae liegt je nach Art zwischen 5,5 und 7,5, ähnlich wie bei Cannabis. Es empfiehlt sich Produkte zu verwenden, welche eine Mischung aus verschiedenen Mykorrhizae-Arten enthalten. Der nützliche Pilz gedeiht am Besten, wenn es weder zu feucht noch zu trocken ist. Er liebt ein ausgeglichenes Luft-Wasser-Verhältnis.

Mykorrhizaepilze sind in Pulverform oder flüssig erhältlich und können vielseitig eingesetzt werden: sowohl in Erde und Kokos als auch bei hydroponischen Systemen einschließlich Deep-Water-Culture. Sie können für Keimlinge, bei Stecklingen und in allen Phasen des Anbau eingesetzt werden.

Es empfiehlt sich so früh wie möglich Mykorrhizae einzusetzen, da der Pilz nach der ersten Anwendung zunächst einige Wochen braucht bis er sich entfaltet hat. Mich haben immer wieder die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten von Mykorrhizae erstaunt. Sie sind der ideale Begleiter für den Indoor-Grow und passen perfekt in den Wachstumszyklus von Cannabispflanzen.

Zusätze, die Mycorrhizae enthalten

mycoplant Trabe

Myco Plant Powder von Trabe enthält Endomycorrhizae. Es beinhaltet einen speziellen Mycorrhizaestamm, der mit verschiedenen pedoklimatischen Bedingungen zurecht kommt.

  • 400 aktive Sporen pro g

Funky Fungi von BAC enthält 4 verschiedene Mycorrhizaestämme. Zusammen mit den Stimulatoren von BAC gehen diese schnell in Symbiose mit den Wurzeln der Cannabispflanzen und können zügig ihre positive Effekte entfalten.

Bactohemp Mycorhizae

Bactohemp ist ein Impfmittel auf Basis einer Mischung von Mikroorganismen (Mykorrhiza und Rhizobakterien), formuliert in Tabletten für die einfachen Anwendung . Die im Produkt enthaltenen Mikroorganismen wurden nicht gentechnisch verändert.

  • Mykorrhizapilze (insgesamt 300 Sporen / g): Septoglomus deserticola, Funneliformis mosseae, Rhizophagusregularis und Claroideoglomus etunicatum.

Schreibe einen Kommentar