Bereits bei den Römern wurden vielerlei Beschwerden mit Cannabis behandelt, so wurde es u.a. als Analgetikum und Anästhetikum verwendet. Aber auch von anderen Völkern der Weltgeschichte ist bekannt, dass sie Cannabis-Salben und -Tinkturen topisch (äußerlich) anwendeten. Heute ist jedoch Cannabis in vielen Teilen der Erde illegal, es wird jedoch in immer mehr Staaten für den medizinischen Zweck freigegeben. Speziell in diesen Staaten wird der Nutzen von Cannabis mittlerweile wissenschaftlich erforscht und es hat sich gezeigt, dass die topische Anwendung von Cannabis entzündungshemmende, schmerzlindernde, antibakterielle und andere positive gesundheitliche Eigenschaften besitzt. So sind Cannabisprodukte wirksam bei Hauterkrankungen und Allergien, bei Multipler Sklerose, zur Wundheilung und v.a. zur Schmerzbehandlung. Dabei kann Cannabis allein eingesetzt werden, es verstärkt aber auch die analgetische Wirkung von Optiaten und kann dadurch zumindest zu einer Reduzierung der Medikamente beitragen.
Warum die topische (äußerliche) Anwendung von Cannabis?
Mit Cannabis angereicherte Salben sind mehr als eine normale Creme. Obwohl Topicals absolut nicht psychoaktiv sind (es ist unmöglich nach dem Einreiben „stoned“ zu werden) haben sie trotzdem die analgetischen und entzündungshemmenden Eigenschaften des Cannabis. Deshalb ist auch Arthritis eines der Haupteinsatzgebiete von Cannabis Topicals, da diese Schmerzen durch Entzündungen verursacht werden. Sowohl THC als auch CBD, die Hauptbestandteile des Cannabis, wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd und können zusammen mit anderen Heilpflanzen kombiniert werden. Durch die Verwendung von Topicals werden die Cannabinoid-Rezeptoren lokal stimuliert, außerdem wird die Durchblutung angeregt und dadurch vorhandene Giftstoffe schneller ausgeschieden.
Durch die äußerliche Anwendung kann ein schmerzhafter Zielbereich direkt angesprochen werden, indem die Wirkstoffe im betroffenen Areal durch die Haut aufgenommen werden, es ist also eine minimal invasive Behandlungsmethode.
Die Haut ist eines unserer größten Organe, sie ist in der Lage medizinische Wirkstoffe aufzunehmen und Giftstoffe auszuscheiden. Es macht bei der Behandlung oftmals Sinn und ist wesentlich effektiver, die Wirkstoffe direkt auf der zu behandelnden Region aufzutragen und dort lokal wirken zu lassen.
Welche Sorten eignen sich für die Herstellung von Topicals?
Prinzipiell eignen sich alle Cannabis Sorten für die Herstellung von Salben und Cremes, jedoch sind Indicas und indicadominante Hybriden in der Regel wegen ihres höheren CBD-Gehalts geeigneter, Krämpfe und Schmerzen zu lindern sowie die Muskeln zu entspannen.
Herstellung der eigenen Cannabis-Schmerz-Salbe
Für die Herstellung der Cannabis-Salbe wird ein Kochtopf, eine Auflaufform, ein Stoff- oder Kaffeefilter und ein Kochlöffel benötigt.
Zutaten:
- 25-50g Cannabis (Blüten, Blätter, Pflanzenmaterial)
- 2 Tassen Kokosöl
- 25g Bienenwachs
Herstellung:
- Die 2 Tassen Kokosöl in einen Kochtopf giessen und auf niedriger Stufe auf dem Herd langsam erhitzen.
- Den Backofen auf 90°C vorheizen und das zerkleinerte Cannabis (grob grindern, hacken, aber nicht pulverisieren!) in einer Auflaufform für 10 Minuten decarboxylien/erwärmen.
- Nach 10 Minuten das Cannabis aus der Röhre nehmen und zu dem erwärmten Kokosöl in den Topf geben.
- Die Kokosöl-Cannabis-Mischung für 1-2 Stunden auf nidrigster Stufe auf dem Herd simmern, je länger desto besser. Dabei die Mischung alle 10 Minuten gut umrühren und im Auge behalten, sie sollte nicht kochen.
- Nach dem Simmern wird die Marijuana-Öl-Mischung durch einen Stoff- oder Kaffeefilter geschüttet und so die Pflanzenteile herausgefiltert.
- Nun wird das gefilterte Cannabisöl leicht erhitzt und das Bienenwachs darin zum Schmelzen gebracht und mit dem Öl vermischt.
- Die Mischung wird jetzt vom Ofen genommen und kann mit anderen natürlichen Wirkstoffen, wie z.B. 5 Tropfen Kampferöl, 5 Tropfen Pfefferminz- oder 5 Tropfen Eukalyptusöl, 5 Tropfen Lavendelöl, Arnika, Ingwer oder Nelkenöl vermischt werden.
- Die noch warme und flüssige Cannabis-Salben-Mischung kann nun in verschließbare Vorratsbehälter gefüllt werden. Nach dem Abkühlen sollte das Topical im Kühlschrank aufbewahrt werden, aber nicht einfrieren!
Hinweis:
Je nachdem, ob die Cannabis-Salbe ein festere oder flüssigere Konsistenz haben soll, wird entsprechend mehr Bienenwachs bzw. Öl hinzugefügt. Durch das Wachs wird sie fester, durch das Öl flüssiger.
Anwendung der Cannabis-Schmerz-Salbe
Sobald die Cannabis-Salbe fest geworden ist, kann sie auf die entsprechenden Regionen aufgetragen werden. Obwohl die Wirkung länger anhalten kann, sollte die Salbe alle 6-8 Stunden aufgetragen werden. Die Anwendung sollte mindestens 2 Wochen fortgesetzt werden.
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Ich möchte gerne diese Schmerzsalbe nachmachen, mir ist nur noch nicht ganz klar ob das Canabis trocken oder frisch sein sollte!
LG
Hola,
vielen Dank für die Nachfrage. Es sollte bereits getrocknet sein.
Saludos
Hallotschi an alle!
Ich habe mich jetzt angemeldet um hier meine Erfahrungen mit der Salbe zu berichten.
Als aller erstes möchte ich gleich mal sagen, SIE WIRKT SAGENHAFT!
Ich leide schon seit langer Zeit an Neuropahtischen Schmerzen im Bein. Nichts, rein gar nichts hat mir geholfen. Auch Tabletten auf Opioider Basis haben den Schmerz oft nur gedämpft. Eine wirkliche Qual wenn man nur mehr wenige Schritte gehen kann. Kein Orthopäde, kein Neurologe hat mir helfen können.
Na ja, ich bin ja schon ein wenig älteres Semester. Und durch meinen Neffen bin ich auf Cannabis gestoßen. Da habe ich begonnen mich in die Materie einzulesen und bin nun ein starker Befürworter der Freigabe geworden. 😉
Beim ersten Mal als ich dieses Rezept ausprobierte, habe ich mich streng an die Angabe gehalten. Mein erster Versuch auf diesem Gebiet. Und schon die erste Kräuter Creme war sehr ansprechend und hat geholfen.
Vor wenigen Tagen habe ich den zweiten Versuch gestartet und habe dass dann für mich ein wenig abgewandelt.
auf 450 Gramm Kokosöl habe ich 30 Gramm Blüten erster Qualität genommen. Im Ofen waren sie 20 min. bei genau 110 Grad. Ich habe meinen Temperatur Messer für Fleisch mit hinein gelegt. 🙂 Und in meiner Küchenmaschine wurde das Ganze dann in etwa zu Majoran gemacht.
Im Dunstkochtopf (Wasserbad) bei 90 Grad Celsius das Ganze dann ca. 4 Stunden simmen lassen.
Wieviel Gramm Bienenwachs Pastillen ich jetzt genau genommen habe weiß ich nicht. Vielleicht zwischen 5 und 7 Gramm. Muss jeder selbst entscheiden.
Ja und dann habe ich mir wirklich die Mühe gemacht wirklich gutes C02 extrahiertes ätherisches Öl zu verwenden.
Bekommt ihr hier: http://www.feeling.at/shop/ingwer-co2-extrakt-zingiber-officinale.html
Für mich Ingwer und Arnika.
Ach ja, davor ging das alles noch durch ein ganz feines Küchensieb um die Kräuter Reste zu entfernen.
Beim Abkühlen setzen sich die kleinen Sedimente die zurück bleiben dann am Boden ab.
Und fertig.
Ich kann euch nur sagen. Die Creme wirkt wirklich Wunder. Ich verwende sie jetzt sogar als Notfall Salbe wenn`s wo schmerzt. Mein Mann verwendet sie für seinen wehen Rücken.
Ich hoffe ich konnte euch ein wenig Mut machen. Den Schmerz geplagten hier. Probiert es einfach aus.
Ach ja, in ein Fläschchen würde ich die noch flüssige Creme nicht abfüllen. Ich habe luftdichte Glasslock Behälter. Da könnt ihr viel besser rein greifen und bekommt auch alles gut heraus aus einen 450 ml Behälter. Danach steht die Creme gekühlt im Kühlschrank.
Hallo habe auch vor mir diese Creme demnächst selbst herzustellen,
Hab ja oben schon gelesen das Cannabis soll trocken sein,
Aber wirklich nur trocken, oder komplett fermentiert?
Möchte es aus Blätter, trim und Popcorn buds herstellen. Blätter kann man sowieso nicht wirklich fermentieren, aber die buds theoretisch