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Medical Marijuana News – Juli / August 2014

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In unseren Medical Marijuana News findest Du aktuelle Meldungen rund um das Thema Cannabis in der Medizin.

In der Juli / August Ausgabe haben wir Neuigkeiten zur Behandlung von Epilepsie bei Kindern – es gibt eine neue Studie über Cannabis bei Krebs aus Israel – neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Cannabinoide bei Sichelzellenanomalie helfen könnten – eine kurze Filmvorschau zu Bud Buddies: Project Storm – und einiges mehr…

Studie belegt Behandlungszufriedenheit und den Nutzen unterschiedlicher Strains

Im Juni wurde eine niederländische Studie veröffentlicht, die die Wirksamkeit von medizinischem Cannabis und die subjektiven Effekte verschiedener Marijuana Strains untersuchte. Ein  besonderes Augenmerk wurde auf den THC und CBD-Gehalt der einzelnen Sorten und den damit unterschiedlichen Effekte gelegt. Dabei wurde eine Gruppe von 102 Patienten, die medizinische Cannabisblüten, wie z.B. Bedrocan aus der Apotheke erhalten befragt.

verschiedene Strains

Die Teilnehmer der Studie hatten ein Durchschnittsalter von 53 Jahren und 76% von ihnen nutzten Cannabis seit mehr als einem Jahr. Die meisten Studienteilnehmer nahmen Marihuana gegen chronische Schmerzen (53%) und Multiple Sklerose (23%). 86% der Studienteilnehmer gaben an, dass sie bei (fast) jeder Einnahme eine zufriedenstellende therapeutische Wirkung hatten. Jedoch unterschieden sich die Effekte der unterschiedlichen Strains hinsichtlich einer appetitanregenden Wirkung, Angst und Beklemmung. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die teilnehmenden Patienten einen befriedigenden therapeutischen Nutzen von der Verwendung von Cannabis haben, v.a. Schmerzpatienten. Jedoch gibt es subjektiv unterschiedliche Wirkungen bei unterschiedlichen Sorten, welche durch verschiedene Cannabinoid-Zusammensetzungen hervorgerufen werden. Deshalb sollte in Zukunft die Wirkung verschiedener Cannabinoide noch genauer erforscht werden und individuell geeignete Strains verwendet und nicht nur auf 4, 5 Standardsorten zurückgegriffen werden.

( Quelle: J Clin Psychopharmacol. 2014 Jun;34(3):344-9. doi: 10.1097/JCP.0000000000000129. )

Israelische Studie belegt Erfolge bei der Behandlung von Krebspatienten

israelEine weitere Studie aus Israel, die im Juni im Journal of Pain and Symptom Management veröffentlicht wurde, beschäftigt sich mit dem Nutzen von Cannabis bei Krebspatienten. Dazu wurden 68 Patienten, die eine Genehmigung besitzen, Cannabis zu medizinischen Zwecken zu kaufen, befragt. Die Teilnehmer der Studie hatten ein Durchschnittsalter von 60 Jahren und litten meist an metastasierenden Krebsarten. 70% von ihnen gaben an, dass es durch die Nutzung von Marijuana zu einer deutlichen Schmerzlinderung und Verbesserung des Allgemeinzustandes kommt. 60% bemerkten zudem eine Appetitanregung und bei 50% der Teilnehmer verbesserte sich die Übelkeit, die durch eine Chemotherapie hervorgerufen wurde. Die festgestellten Nebenwirkungen des Cannabis waren mild und führten hauptsächlich zu Müdigkeit.

( Quelle: http://www.jpsmjournal.com/article/S0885-3924%2814%2900312-1/abstract )

CBD bei Kindern mit Epilepsie

Erste Ergebnisse klinischer Versuche mit Epidiolex von GW Pharmaceuticals zur Behandlung schwerer epidiolexepileptischer Erkrankungen sind sehr erfolgversprechend. Das Unternehmen, das an einem geheimen Ort in London unter Lizenz Cannabis anbaut und daraus sogenannte Cannabinoid-Medikamente entwickelt, erprobt derzeit sein neues Medikament an 27 US-amerikanischen Kindern und Jugendlichen (Durchschnittsalter 10,5 Jahre), die am Dravet-Syndrom, einer behandlungsresistenten Epilepsie, leiden. Ihnen wurde Epidiolex zweimal täglich als Erdbeersirup verabreicht. Das Medikament beinhaltet CBD aber keinerlei psychoaktives THC. Nach 12wöchiger Therapie nahmen die Anfallsleiden um mehr als 50% ab, 33% der Betroffenen waren sogar komplett beschwerdefrei. Nun sind für die 2. Jahreshälfte Phase II und III geplant und falls es zu keinen Verzögerungen kommt, sollte Epidiolex 2016 in Europa und den USA zugelassen werden können.

CBD und Kinder

Die Vereinigung Realm of Caring bestätigt den Erfolg von CBD bei der Behandlung von Epilepsie bei Kindern. Von 200 Kindern, die durch die Vereinigung behandelt wurden, konnte bei 78% ein signifikanter Rückgang der Anfälle festgestellt werden, 25% der behandelten Kindern waren sogar komplett frei von Anfällen. Real of Caring behandelt mit einem CBD-Extrakt aus dem Strain Charlotte’s Web, der ein CBD:THC Verhältnis von 28:1 besitzt.

Marijuana könnte Schmerzen durch Sichelzellen-Anomalie lindern

Sichelzellenanomalie ist eine Genkrankheit, die durch eine Veränderung des Hemoglobins, dem Protein, das für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich ist, Sichelzellenverursacht wird. Die Blutkörperchen haben eine Sichelform statt einer gesunden runden Form. Die Blutkörperchen verursachen einen Blutstau und dadurch Schmerzen und Organschädigungen. In der Regel werden Morphine zur Behandlung der Schmerzen eingesetzt, aber Wissenschaftler und Patienten sind der Meinung, dass es bessere Behandlungsmöglichkeiten gebe. Neben der Gefahr einer Abhängigkeit sind Opiate oftmals nicht effektiv. Außerdem treten oftmals gravierende Nebenwirkungen, wie z.B. Depressionen auf und es ist schwierig sie richtig zu dosieren.

Wissenschafter der University of Minnesota fanden jetzt bei Mäusen heraus, dass Cannabinoide sehr gute Resultate bei der Behandlung liefern. Um die nächste Phase, der mit 9,5 Mio. US$ geförderten Studie zu beginnen, müssen die Forscher wegen der Gesetze jedoch nach Kalifornien umziehen. Dort beginnt im Moment klinische Tests mit 35 Patienten, die Cannabis im Vaporisator erhalten. Donald Simone, einer der Studienleiter sagt, dass Marijuana eine Lösung für Patienten mit Sichelzellenanomalie sein könnte, da es eine grosse analgetische (schmerzlindernde) Wirkung ohne gravierende Nebenwirkungen wie Morphin habe.

( Quelle: http://www.mndaily.com/news/campus/2014/06/10/medical-marijuana-could-treat-pain-caused-sickle-cell-disease )

Bud Buddies: Project Storm – Ein Film über die Behandlung von Krebs mit Cannabis

Der Film folgt der Arbeit der medizinischen Organisation Bud Buddies ebenso wie dem Leben von 4 Erwachsenen und zweier Eltern, die die Organisation darum baten, ihnen dabei zu helfen, Krebs mit Cannabis-Öl zu bekämpfen.

project storm

Der Film zeigt die einzigartige Arbeit der Bud Buddies, einer Organisation, die nachdem sie 15 Jahre lang kranke Menschen mit Cannabis versorgten und sich seit 4 Jahren der Behandlung von Krebs widmeten. Dafür forschten die Mitglieder 4 Jahre im Untergrund, hatten zahlreiche Gerichtsverfahren und mehrere Verurteilungen dafür, dass sie Hilfesuchenden Cannabis beschafften. Die Filmemacher zeigen nicht nur die tägliche Arbeit, sondern wollen durch die Patienten Brian, Reka, Tim, Jackie und den betroffenen Kindern die Informationen über Cannabis bei Krebs direkt in die Gesellschaft tragen. Er zeigt das Leben und die Verbesserungen, die durch den Einsatz von Marijuana erreicht werden, ebenso wie die Probleme mit absurden Gesetzen und Konventionen.

Und neben all dem, beantwortet er die Frage, die uns alle betrifft: Kann Cannabis Krebs stoppen oder zerstören?

( Quelle: http://projectstormthefilm.com/ )

Cannabisanbau unter Auflagen für Schmerzpatienten gerichtlich erlaubt

Eigenanbau Cannabis Deutschland

Der Eigenanbau für Patienten jetzt auch in Deutschland legal möglich?

Am 22. Juni verkündete das Verwaltungsgericht Köln das Urteil über den Eigenanbau von Cannabis für medizinische Zwecke. 5 Schmerzpatienten, die eine Erlaubnis besitzen, Cannabis in der Apotheke zu erwerben um es für medizinische Zwecke zu nutzen, klagten gegen das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), das ihnen einen Eigenanbau verweigert. Die Patienten können die enormen Kosten für die Blüten aus der Apotheke nicht tragen, die Krankenkassen kommen hierfür nicht auf.

Das Gericht entschied in 3 Fällen, dass über die abgelehnten Anträge neu entschieden werden müsse. In seiner Urteilsbegründung wies das Gericht darauf hin, dass in diesen 3 Fällen die Voraussetzungen für einen Eigenanbau gegeben seien, „insbesondere könne beim Anbau in den Wohnungen ein Zugriff Dritter auf die Pflanzen und Produkte hinreichend sicher ausgeschlossen werden. Die genauen Modalitäten des Anbaus könnten durch Auflagen bestimmt werden.“
Wie die Umsetzung im konkreten aussieht und wann die ersten Patienten den Selbstanbau starten können bliebt abzuwarten. Auf jeden Fall ist dieses Urteil ein Schritt in die richtige Richtung und stärkt die Patienteninteressen gegenüber den Behörden.

(Quelle: http://www.vg-koeln.nrw.de/presse/pressemitteilungen/14_140722/index.php )

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