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Die wichtigsten Cannabinoide im Marijuana im Überblick

die-Cannabinoide im Cannabis

Phytocannabinoide werden in den höchsten Konzentrationen innerhalb der weiblicher Cannabisblüten gefunden oder besser gesagt in den Harzdrüsen auf der Oberfläche der Marijuanablüten. Die chemischen Komponenten im Cannabis machen die Pflanze einzigartig und medizinisch wertvoll. Die einzelnen chemischen Bestandteile und Cannabinoide können so nirgendwo anders in der Natur gefunden werden. THC (Delt-9/Delta-8-Tetrahydrocannabinol) gehört zu dem bekanntesten und auch beliebtesten Cannabinoiden mit Spaßfaktor, im Grunde das beliebteste Cannaboinoid überhaupt. Daneben wurden mit Hilfe der Forschung in den letzten Jahren mehr als 80 weitere Cannabinoide in der Marijuanapflanze entdeckt. Den meisten schreibt man eine therapeutische und medizinische Wirkung zu.

Jedes einzelne Cannabinoid bringt eigene und spezielle therapeutische Vorteile mit sich und hat seinen einzigartigen Effekt auf das körpereigne Endocannabinoidsystem. Die Kombination der Cannabinoide, wie sie natürlicherweise individuell in jeder Cannabispflanze vorkommt, führt zu einzigartigen Effekten und therapeutischer Wirkung. Die Erfahrung der Nutzer ändert sich in Abhängigkeit von der jeweiligen Cannabinoidkombination. Ein THC-reicher Kush-Strain mit einem hohen CBG-Anteil macht beispielsweise entspannt und müde. Ein hoher THC-Anteil mit viel THCv (Tetrahydrocannabivarin) bietet dagegen ein energetisches und anregendes High. Hohe Levels an CBC und THC führen oft zu traumähnlichen Erfahrungen. Außerdem ist die Wirkung auch immer abhängig von der jeweiligen Person, ihren körperlichen und individuellen Voraussetzungen. Cannabonoide interagieren mit den Cannabinoidrezeptoren im Körper und bewirken so therapeutische Effekte.

die Cannabinoide

Die Cannabinoide und ihre medizinischen Nutzen (zum Vergrößern bitte klicken)

 Tetrahydrocannabinol (THC)

THC

  • Formel: C21H30O2
  • Molekulargewicht: 314.2246 g/mol
  • Siedpunkt: 157 °C

THC ist das Cannabinoid, welches am längsten bekannt ist. Wie die meisten Marijuana-Liebhaber wahrscheinlich wissen, ist THC die hauptsächliche psychoaktive Verbindung im Marihuana. Es ist für das High und die beliebte psychoaktive Wirkung verantwortlich. THC verstärkt das sensorische Empfinden (hören, sehen, Wahrnehmung von Farben…) und gibt ein Gefühl von allgemeinem Wohlbefinden. THC kann außerdem starke Gefühle von Euphorie und mentaler Fokusiertheit auslösen und die Kreativität steigern.  Während Δ9-THC das häufigste Cannabinoid in den meisten getrockneten Cannabisblüten ist, ist es bei weitem nicht das einzige.

Δ9-THC ist das Cannabinoid, das auch für die berühmten „Fressattacken“ verantwortlich ist, die jeder Cannabis-Nutzer kennt. Erstaunlicherweise wird das Cannabinoid THCv erforscht als ein Appetitzügler. THC ist das Ergebnis der THCa-Decarboxylierung. THCa verliert Kohlenstoffmoleküle und wird dadurch zum psychoaktiven THC.

Bei Anorexia Nervosa hat sich THC in Studien als hilfreich gezeigt bei der Umkehrung der Gewichtsabnahme im Zusammenhang mit der Erkrankung. Sowohl bei Mäusen als auch bei Menschen. Selbst die synthetischen Cannabinoide Dronabinol und Marinol konnten helfen, den Gewichtsverlust zu reduzieren. Beim Cannabinoid THC wurde als erstes eine krebsbekämpfende Wirkung erkannt. Es konnte gezeigt werden, dass es das Wachstum bestimmter Krebszellen stoppen und sie in einigen Fällen auch zum Schrumpfen bringen kann. Die genaue Wirkungsweise und Hintergründe sind noch nicht vollständig erforscht. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21412227

Die Fähigkeit von THC, Tumore in Tiermodellen zu bekämpfen, ist unglaublich. THC war das erste Cannabinoid bei dem ein Effekt in der Bekämpfung von Krebszellen festgestellt werden konnte. Bislang sind die vollständige Wirkung und die Zusammenhänge auch hierbei noch nicht vollständig verstanden. Der Veteran Krebsforscher Donald Tashkin stellte in der größten kontrollierten Studie seiner Art fest, dass  das tägliche Rauchen von THC-reichem Cannabis zu weniger Krebsfällen führt als in der allgemeinen Bevölkerung der Nichtraucher. Jede Form von Verbrennung und Rauchen erzeugt krebserregende Stoffe. Das Cannabinoid THC scheint allerdings so mächtige und schützende Effekte zu besitzen um mehr die Entstehung von Krebs zu verhindern als durch das Rauchen ausgelöst wird. www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2006/05/25/AR2006052501729.html

Zusätzlich hat das Cannabinoid andere beeindruckende therapeutische Vorteile. THC ist ein starkes entzündungshemmendes Mittel. Entzündungen sind verantwortlich für eine ganze Reihe von modernen Krankheiten. Autoimmunkrankheiten und neurodegenerative Erkrankungen sind gesundheitliche Probleme, bei denen Entzündung eine große Rolle spielen. Das Cannabinoid THC gehört zu den am stärksten entzündungshemmenden Cannabinoiden als wäre es seine ganz eigene Natur. Daher wirkt es auch gegen ein Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen.

Cannabinoide wie THC induzieren Schlaf. Gleichzeitig verlängern sie auch die Zeit im Tiefschlaf. Tiefschlaf geschieht im dritten und vierten Schlafzyklus. Im Tiefschlaf regeneriert sich der Körper und repariert sich selbst. Das Immunsystem wird in gewisser Weise neu aufgeladen.

In einer aktuellen Fallstudie erlebte ein Kleinkind, das an einem Hirntumor leidet, eine 90% ige Reduktion der Tumorgröße durch 2x tägliche Gabe von Hanföl. Bei der Behandlung von chronischen Schmerzen zeigt die Behandlung mit THC vielversprechende Perspektiven und scheint die Art und Weise wie Nerven funktionieren zu ändern. Besonders bei neuropathischen Schmerzen konnten gute Erfolge durch den Einsatz von THC erreicht werden. Eine aktuelle Studie hat herausgefunden, dass THC das Schmerzempfinden ändert und Schmerz erträglicher macht. Es scheint weniger wie ein klassisches Schmerzmittel zu wirken, das die Menge der gefühlten Schmerzen reduziert. Viel mehr erhöht es scheinbar die Schmerztoleranz eines Individuums.

Robert Randall, der erste medizinische Cannabispatient in der amerikanischen Geschichte, und der Mann, der für die Verabschiedung des föderalen medizinischen Cannabisprogramms in den USA verantwortlich war, wurde in den 70er Jahren mit THC-reichem Cannabis behandelt, um den intraokularen Druck in den Augen zu verbessern. Er bekam Cannabis bis zu seinem Tod 2001. Ein Jahr nachdem Randall starb wurde eine Studie durchgeführt, bei der Cannabinoid-Rezeptoren in den Augen gefunden wurden. Dies widerum lieferte einen Hinweise auf die Wirksamkeit von THC bei Glaukom.

THC hat zahlreiche medizinische Nutzen und wird deswegen mittlerweile bei vielen Erkrankungen eingesetzt. Hier sind einige Beispiele:

  • Alzheimer
  • Neuropathische Schmerzen
  • Chronische Schmerzen
  • Multiple Sklerose
  • Parkinson-Krankheit
  • PTSD
  • Krebs
  • Morbus Crohn

therapeutische Effekte von THC

  • schmerzlindernd
  • neuroprotectiv
  • entzündungshemmend
  • unterdrückt Muskelkrämpfe
  • hemmt das Wachstum von Krebszellen
  • stimuliert Appetit
  • entkrampfend
  • entspannend

Tetrahydrocannabinolic Acid (THC-A)

  • Formel: C22H30O4
  • Molekulargewicht: 358.4733 g/mol
  • Siedepunkt: 105 °C

THC-A ist wie andere Cannabinoidsäuren nicht psychoaktiv allerdings stark entzündungshemmend, regt den Appetit an, wirkt gegen Krebs, Schlaflosigkeit und Muskelkrämpfe.

∆8-THC

Unter THC verstehen die meisten Menschen das Cannabinoid THC. Wenn durch einen Prozess der Isomerisation genannt wird, die Atome in einer andere Reihenfolge arrangiert werden, entsteht ∆8THC. Die Forschung hat gezeigt, dass es sich hierbei ebenfalls um ein wichtiges Cannabinoid handelt.
Es ist deutlich weniger psychoaktiv als ∆9THC, sein Gegenstück. ∆8THC und ∆9THC binden an die gleichen CB1-Rezeptoren. Wegen der geringen psychoaktiven Effekte ist es vielversprechend bei der Krebsbehandlung von Kindern. Einige amerikanische Unternehmen betreiben derzeit weitere Forschung über ∆8THC.

Die bisher entdeckten medizinischen Effekte sind:

  • Vermindert Übelkeit
  • stimuliert den Appetit.

mehr erfahren über das Cannabinoid THC:

Cannabidiol (CBD)

CBD Cannabinoid

  • Formel: C21H30O2
  • Molekulargewicht: 314,2246 g / mol
  • Decarboxylierungspunkt: 94-145ºC
  • Siedepunkt: 157° C

CBD (Cannabidiol) ist das 2. bekannteste Cannabinoid. Ähnlich wie THC biete es viele medizinische Nutzen. Im Gegensatz zu THC ist CBD nicht psychoaktiv, d.h es erzeugt keine Euphorie oder z.B. ein verändertes Zeitgefühl. CBD vermindert den psychoaktiven Effekt von THC und verlängert zugleich den High-Effekt des THC. CBD hat bedeutenden Einfluß auf das menschliche Endocannabinoidsystem.
Es hat sich als äußerst wertvoll bei der Behandlung von Krampfanfällen wie MS und Epilepsie erwiesen. Wegen den nicht-vorhandenen psychoaktiven Effekten ist es ideal für die Behandlung von Kindern, älteren Menschen und Patienten, die lieber einen klaren Kopf behalten wollen und konzentriert sein müssen. CBD wird ähnlich wie THC zur Behandlung von Tumoren und Schmerzen eingesetzt. Es senkt den Blutzucker und kommt daher auch in der Behandlung von Diabetes zum Einsatz.
CBD hat eine beruhigende Wirkung und ist nützlich bei der Behandlung von stressbedingten Störungen oder Schlafproblemen.

CBD wird z.B. bei folgenden Erkrankungen eingesetzt:

  • Epilepsie
  • MS
  • Krebs
  • Übelkeit
  • Psychotische Erkrankungen
  • Diabetes
  • Stress
  • Spasmen
  • therapeutische Effekte von CBD:
  • entkrampfend/muskelentspannend
  • anti-depressiv
  • Anti-Tumor

www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22506672

mehr erfahren über das Cannabinoid CBD:

Cannabidiolic Acid (CBD-A)

  • Formel: C22H30O4
  • Molekulargewicht: 358.2144 g/mol
  • Decarboxylate Temperature: 120+ °C (248 °F)

In der Vergangenheit wurde CBD-A in besonders hohen Konzentrationen vor allem in der Ruderalis gefunden. Durch die Hybridisierung sind in den letzten Jahren viele Cannabis-Sorten entstanden, die mehr CBD-A als THC-A produzieren. Für CBD-A konnte eine entzündungshemmende und eine tumorhemmende Wirkung gezeigt werden.

CBD-A wandelt sich sehr schnell in CBD um und ist deswegen in seiner ursprünglichen Form sehr schwer zu fassen. CBD-A und THC-A sind die Komponenten im Cannabis, die vor der Decarboxilierung vorhanden sind. Diese Cannabinoide werden im rohen, frischen Cannabis gefunden. Sie können eingenommen werden, wenn frische Blüten gegessen werden oder Gerichten begemischt werden. CBD-A und THC-A können auch äußerlich angewendet werden durch Cremes und Öle, die aus frischen Blüten hergestelt wurden.

THC-A und CBD-A können nicht inhaliert oder geraucht werden. Durch die Zuführung von Hitze werden sie schnell umgewandelt.

medizinische Effekte von CBD-A:

  • Anti-bakteriell
  • gegen Übelkeit
  • reduziert Entzündungen systematisch
  • hemmt das Wachstum von Krebszellen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2806496/)

Cannabicyclol (CBL)

CBL Cannabinoid

  • Formel: NA
  • Molekulargewicht: NA g/mol

Cannabicyclol ist ein Abbauprodukt, das entsteht, wenn Cannabichromen (CBC) Licht ausgesetzt ist. Über seine medizinische Wirkung ist derzeit noch kaum etwas bekannt, weil es in so geringen Konzentrationen vorkommt im Vergleich zu anderen Cannabinoiden. Dieses Cannabinoid könnte evtl. Einfluß auf bestimmtes Muskelgewebe haben.

Cannabichromene (CBC)

  • Formel: C21H30O2
  • Molekulargewicht: 314.2246 g/mol
  • Siedepunkt: 220 °C

medizinischen Effekte von CBC

  • Anti-mykotisch
  • entzündungshemmend
  • Anti-Tumor
  • Anti-depressiv
  • Nicht psychoaktiv
  • schmerzstillend
  • stimuliert das Knochenwachstum

CBC ist das dritthäufigste Cannabinoid in der Marijuanapflanze. Einige Strains können sogar mehr CBC als CBD besitzen. Dieses Cannabinoid ist ebenfalls nicht psychoaktiv.
Es hat sich gezeigt, dass CBC eine entzündungshemmende Wirkung hat und laut einer Studie von 2010 noch wirksamer ist, wenn es mit THC kombiniert wird. Da ist sie wieder die synergetische Wirkung der Cannabinoide.

In der Kombination mit THC und anderen Cannabinoiden gibt CBC Hoffnung auf eine Wirksamkeit gegen Brustkrebs. Forscher der Universität von Mississippi fanden im Test mit Mäusen heraus, dass CBC eine anti-depressive Wirkung besitzt.

Eine Studie von 2013 fand heraus, dass CBC helfen kann bei der Entstehung neuer Gehirnzellen. In bestimmten Bereichen des Gehirns müssen immer wieder neue Zellen gebildet werden um die Lernfähigkeit und die Merkfähigkeit zu erhalten. Wenn in diesem Bereichen Zellen nicht mehr oder nur langsam nachwachsen, kann es zu Erkrankungen wie z.B. Alzheimer kommen.

Für Cannabichromen konnte gezeigt werden, dass es 10x mehr wirkungsvoll ist als CBD bei der Behandlung von Stress und Angststörungen. CBC ist außerdem hilfreich bei der Schmerzbehandlung und bei der Bekämpfung von Entzündungen. Es hat sowohl einen anti-viralen als auch einen anti-Tumor Effekt und stimuliert das Wachstum von Knochenzellen.
CBC hat die gleiche chemische Formel und das gleiche Gewicht wie CBD und THC aber unterscheidet sich von seinen chemischen Verwandten durch die Anordnung seiner Atome. Die Forschung um das Cannabinoid CBC ist noch am Anfang. Sein medizinisches Potenzial zeigt sich jedoch schon jetzt.

Auch die chemischen Vorstufe von CBC, CBCa werden verschiedene medizinische Effekte zugeschrieben. Es ist ebenfalls anti-bakteriell und anti-mykotisch.
CBC hat wohl als die bisher bedeutendste Entdeckung eine verlangsamende Wirkung auf das Tumorwachstum

www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20619971
jpet.aspetjournals.org/content/318/3/1375.long
www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0091305710000730

mehr erfahren über das Cannabinoid CBC:

Cannabinol (CBN)

CBN-Cannabinoid

  • Formel: C21H26O2
  • Molekulargewicht: 310,4319 g / mol
  • Decarboxylierungspunkt: 77 °C
  • Siedepunkt: 185 °C
  • leicht psychoaktiv

Cannabinol ist ein Oxidationsprodukt von THC. Es bildet sich normalerweise, wenn THC Sauerstoff und Hitze ausgesetzt wird. Ein hoher CBN-Anteil deutet häufig auf Cannabis hin, das schon älter ist oder größerer Hitze ausgesetzt war. CBN ist sehr leicht psychoaktiv und stärker sedativ als viele andere bekannte Cannabinoide.

Indica-Sorten scheinen im allgemeinen höhere CBN-Werte aufzuweisen als Sativas. Dies könnte auch erklären, weshalb Indicas generell mehr schläfrig und müde machen. CBN ist ein CB2 und ein CB1 Rezeptor-Agonist.

Steep Hill Labs geben an, dass CBN eines der am meisten sedativ wirkenden Cannabinoide ist. Bereits eine Dosis von 2,5-5mg bewirkt einen deutlichen und medizinisch relevanten sedativen Effekt. Hilft also beim Schalfen.

Bereits 2002 fanden schwedische Forscher heraus, dass Cannabinol starke schmerzlindernde Effekte besitzt. Erstaunlicherweise waren CBN und THC die einzigen Cannabinoide, die Schmerzen durch die Freisetzung von Endorphinen und durch entspannte Blutgefäße bekämpften. www.jneurosci.org/content/22/11/4720.full

Durch seine stark entzündungshemmenden Eigenschaften, kann CBN hilfreich sein bei der Behandlung von Asthma wie eine Studie von 2003 feststellte.

Medizinische Effekte von CBN:

  • schmerzlindernd
  • antibakteriell
  • Vermindert Übelkeit
  • entzündungshemmend
  • schlaffördernd
  • hemmt das Wachstum von Krebszellen
  • leicht appetitanregend
  • stimuliert das Knochenwachstum

Sowohl THC als auch CBN wurden als Schmerzmittel identifiziert, obwohl THC weitaus mächtiger ist. Eine Studie von 2002 fand heraus, dass sowohl THC als auch CBN eine Freisetzung bestimmter genverwandter Peptide aus sensorischen Nerven verursachen und somit die einzigen identifizierten Cannabinoide sind, die diesen Mechanismus verwenden.
www.jneurosci.org/content/22/11/4720.full

Das Cannabinoid THC gilt als Appetit anregend. Im Jahr 2012 wurde jedoch entdeckt, dass CBN ebenfalls den Appetit stimulieren kann. Der Effekt scheint nicht so stark zu sein wie bei THC.
www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22543671

Eine Studie von 2006 ergab, dass CBN, THC und zahlreiche andere Cannabinoide die Fähigkeit besitzen, das Wachstum von Krebszellen zu hemmen. Speziell bei CBN wurde festgestellt, dass es eine bestimmte Art von Lungenkrebs das Lewis-Karzinom kontrollieren und hemmen kann.
www.cancer.gov/about-cancer/treatment/cam/hp/cannabis-pdq#section/all
www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16501583?dopt=Abstract

CBN war eins von drei Cannabinoiden, die durch italienische Forscher als wirksam gegen resistente MRSA-Infektionen identifiziert werden konnten.
www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18681481

mehr erfahren über das Cannabinoid CBN:

Cannabigerol (CBG)

CBG-Cannabinoid

  • Formel: C21H32O2
  • Molekulargewicht: 314.2246 g/mol
  • Siedepunkt: —

Medizinische Effekte von CBG:

  • Schmerzlindernd
  • Anti-Tumor
  • Entkrampfend
  • Anti-epileptisch
  • Schlaffördernd
  • hemmt das Wachstum von Krebszellen
  • Anti-depressiv
  • Nicht psychoaktiv

Dieses Cannabinoid kommt vor allem im frühen Wachstumszyklus der Pflanze vor. Dies macht es schwierig es in größeren Mengen zu erhalten. CBG ist nicht psychoaktiv und kommt auch im (nicht-psychoaktiven) Hanf vor. Cannabigerol hat eine bedeutendes medizinisches Potenzial, ebenso wie viele andere Cannabinoide. CBG konnte eine stärkere Wirksamkeit gegen eine MRSA-Infektion zeigen als CBN und es ist leicht anti-mykotisch.

Bereits 1982 fand die Forschung heraus, dass isoliertes CBG antimikrobiell ist und verschiedene Pilz- und Bakterienarten töten kann. www.researchgate.net/publication/16044956_Synthesis_and_antimicrobial_activities_of_certain_cannabichromene_and_cannabigerol_related_compounds

CBG gilt als stark schmerzlindernd, ebenso wie THC, und scheint zudem auch im Kampf gegen Krebs hilfreich zu sein. Die neuer Forschung zeigte, dass CBG einen leichten Anti-Tumoreffekt bei Prostatakrebs-Zellen besitzt. CBD erwies sich in dieser Studie als noch effektiver bei der Behandlung von Prostatakrebs.

CBG stellte sich in einer weiteren Studie als moderates Antidepressivum heraus, das den Seratoninspiegel im Gehirn erhöht. Die antidepressive Wirkungen von CBG wurden erstmals 2006 von Richard Musty und Richard Dayo entdeckt, die Tests mit CBG an Laborratten durchführten.

CBG könnte ein 5-HT1a-Rezeptor-Agonisten sein. Das Cannabinoid scheint etwas am 5-HT1a-Rezeptor zu machen, das bisher nicht vollständig verstanden wurde. Es moduliert die Auswirkungen der anderen Cannabinoide an der entsprechenden Stelle im Gehirn, welche mit Emotionen und Depression im Zusammenhang stehen. Das könnte auf eine zukünftige Behandlungsmöglichkeit von Depressionen zeigen. www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC446220/

Einige aktuelle Studien deuten darauf hin, dass CBG vorteilhaft für Patienten mit Dravet Syndrom sein kann. Eine neue Tinktur wurde gerade im Harborside Health Center veröffentlicht, welches die erste CBG-reiche Tinktur am Markt ist. Diese Tinktur, genannt Jayden’s Juice nach Jayden David, ein Junge mit Dravet-Syndrom, verwendet derzeit CBG anstelle von reinem CBD um seine Anfälle zu behandeln.

Man geht davon aus, dass CBG bei der Behandlung von Krampfanfällen wirksam ist. Eine Studie von 2013 konnte dies belegen. Der genaue Mechanismus dahinter ist allerdings noch nicht vollständig erforscht.
www.medicinalgenomics.com/wp-content/uploads/2011/12/Voltage-gated-NaV-channel-blockade-by-plant-cannabinoids-does-not-confer-anticonvulsant-effects.pdf

Tetrahydrocannabivarin (THCv)

  • Molekulargewicht: 314,47 g / mol
  • Siedepunkt: < 220 ° C

Medizinische Effekte von THCv:

  • Analgetisch, lindert Schmerzen
  • Appetitzügler
  • Reduziert Übelkeit
  • Verringert Entzündungen systematisch
  • Fördert das Knochenwachstum
  • Euphorie – Erzeugt Gefühle der Euphorie, fördert das Glück und die Entspannung.

Tetrahydrocannabivarin (THCv) ist ein weiteres Cannabinoid, das im Tandem mit THC arbeitet. THCv ist eine nicht-psychoaktive Variante von THC. Der große Unterschied zwischen den beiden ist, dass THCv den Appetit unterdrückt, wohingegen THC ihn anregen kann. Aus diesem Grund wird THCv erforscht als ein Mittel zur Behandlung von Übergewicht. Wie viele Cannabinoide hat auch THCv eine analgetische und eine entzündungshemmende Wirkung.

Einige Studien zeigen, dass THCv etwa 20% der psychoaktiven Kapazität besitzt als THC. Die jüngsten Untersuchungen haben ergeben, dass THCV tatsächlich einige der negativen psychoaktiven Wirkungen von THC abschwächt.

THCv ist in der Lage Krampfanfälle deutlich zu reduzieren und besitzt außerdem eine neuroprotektive Wirkung. Mehr und mehr Forscher entdecken die Verbindung von Gewichtsverlust und Gewichtsregulierung und THCv. Eine kombinierte THCv/CBD-Tinktur zeigte sich in einer 2-Phasen-Studie als eine Möglichkeit um Diabetes zu lindern.
www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20196794
www.omicsonline.org/open-access/a-preliminary-understanding-of-cannabis-medicine-and-the-need-for-furthercharacterization-2155-9872-1000275.pdf

Cannabidivarin (CBDV)

Bisher gab es nur wenig Forschung zu CBDv (Cannabidivarin). Das, was bis jetzt herausgefunden wurde, ist vielversprechend. CBDv ist CBD sehr ähnlich, aber es handelt sich um eine leicht degradierte Version des Cannbinoids. In der Forschung um dieses Cannabinoid zeigten sich Hinweise darauf, dass es möglicherweise bedeitende Effekte für die Behandlung von Epilepsie besitzt.

Die medizinischen Effekte von CBDv

  • Anti-epileptisch
  • gegen Übelkeit

Zwei seperate Studien erkannten CBDv als ein starkes Antikonvulsiva (Mittel zur Behandlung epileptischer Änfälle). Eine Studie von 2014 und weitere nachfolgende Studien bestätigten dieses Ergebnis. Dies ist vermutlich auf seine Wirkung an den TRPV1-Rezeptoren und die Modulation der Genexpression zurückzuführen, muss allerdings noch weiter erforscht werden.

CBDv kann wahrscheinlich auch für Patienten mit Magen-oder Magen-Darm-Probleme hilfreich sein. 2013 ergab die Forschung an der Universität von Ontario, dass CBDv hilfreich ist bei Übelkeit. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23902479

Cannabinoidrezeptoren

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