Die Idee des Perpetual-Grow bzw. der Perpetual-Ernte ist einfach und gleichzeitig eine der besten Methoden um sicherzustellen, dass medizinisches Cannabis, welches gebraucht wird, ständig zur Verfügung steht. Es ermöglicht also beim Eigenanbau eine durchgängige Versorgung.
Beim Perpetual-Anbau setzen Grower verschiedene Growrooms/Growboxen ein: mindestens eine für die vegetative Phase und mindestens eine für die Blütephase der Cannabispflanzen. Auf diese Weise wird erreicht, dass immer und gleichzeitig Pflanzen in der Wuchsphase als auch in der Blühphase vorhanden sind.
Was sind die Vorteile beim Perpetual-Grow?
1. Schadenseingrenzung
Wenn es in einem Grow-Bereich/-zelt zu Problemen kommt oder ein Insektenbefall vorliegt, ist der andere Growbereich davon nicht betroffen und man läuft nicht Gefahr, dass alle Pflanzen befallen werden oder Schaden nehmen.
2. Es geht Dir niemals aus
Beim Eigenanbau von Cannabis kann es manchmal eine wirkliche Herausforderung sein, den kontinuierlichen Nachschub von Grass für sich selbst sicherzustellen. Es kann passieren, dass die Buds ausgehen bevor die nächste Ernte fertig ist. Sicherlich kann man einige Pflanzen in der Growbox früher ernten und auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten oder verschiedene Sorten zugleich anbauen, allerdings ist es in verschiedener Hinsicht immer besser einen Grow komplett zu beenden und dann relativ zeitgleich zu ernten (mit einigen wenigen Tagen Verzögerung evtl.).
Mehraufwand und zusätzliche Geräte beim Perpetual-Grow?
Beim Perpetual-Grow kann man sich darauf einstellen, dass man ständig und immer wieder ernten muss. Dies ist natürlich auch mit einem gewissen Aufwand verbunden.
Es werden außerdem mehr Geräte benötigt als wenn nur ein regulärer Anbau durchgeführt wird. Schließlich müssen eben zwei Growboxen betrieben werden, es wird 2x eine Belüftung und 2x die entsprechende Beleuchtung benötigt plus dem anderen Zubehör wie Hygrometer, Ventilatoren etc. Außerdem werden 2 Growboxen oder Growrooms (Growareas) gebraucht um sicherzustellen, dass zwei getrennte Bereich vorhanden sind: einer für die Blühphase und einer für die Wachstumsphase.
Die unterschiedliche Beleuchtung der beiden Grow-Rooms
Beide Grow-Bereiche brauchen ihre eigene und auf ihren Zyklus angepasste Beleuchtung. Es werden also zwei Anzuchtlampen gebraucht. Das Licht für den Wuchsraum kann schwächer sein als im Blühraum, weil kleine Cannabispflanzen noch weniger Licht brauchen. Ein Beispiel:
- ein “Wuchszelt” mit Energiesparlampen, Leuchtsoffröhren oder 400W MH-Lampe und
- ein Blühraum mit 600W NDL
Dabei wird natürlich mehr Platz beansprucht, man hat fast die doppelte Zahl an Pflanzen am Laufen und dementsprechend werden sich auch die Stromkosten erhöhen. Diese Methode erfordert ein wenig mehr Arbeit und Planung als ein gewöhnlicher Grow alle 3-5 Monate. Der Perpetual-Anbau eignet sich vor allem für Patienten und Nutzer mit einem hohen Bedarf und / oder besonderem Interesse an unterschiedlicher Genetik.
So geht der Perpetual-Grow
1. Schritt: Dein sicherer Garten
Perpetual-Grow und Perpetual-Ernte bedeutet, dass man immer Marijuanapflanzen zu Hause hat. Dies bringt für einige Grower ein gewisses Risiko mit sich, in den Ländern, in denen ein freier Anbau für den (medizinischen) Eigenanbau noch nicht erlaubt ist. Aus diesem Grund ist der erste und bedeutenste Schritt, den Cannabisgarten sicher zu gestalten und einige wichtige Sicherheitsstandards zu beachten.
Sicherheitsstandards beim Grow:
- Privatsphäre kommt zuerst: Am besten ist es, niemandem von seinem Grow zu erzählen. Viele Grower glauben, sie seien sicher und halten sich an alles. Allerdings ist nach wie vor das Weitererzählen Hauptgrund, weshalb Grows bekannt werden und dann zu Problemen mit Behörden führen können. Du kannst niemandem so sehr vertrauen wie Dir selbst 😉
- Vermeide Gerüche und auffällige Geräusche: Und wenn Du noch so sparsam anbauen willst und nicht viel Geld zur Verfügung steht, spare Dir nie den Aktivkohlefilter, der aus der Abluft der Growbox die Gerüche wegnimmt. Cannabis verbreitet einen betörenden, unglaublich heftigen und unverkennbaren Geruch. Mit einem Aktivkohlefilter bist du sicher und vermeidest, dass nachher die ganze Nachbarschaft von deinem grünen Daumen erfährt. Das gleiche gilt für auffällige Geräusche und Licht. Lüftergeräusche können durch Verwendung eines extra leisen Lüfters, durch Dämmung des Lüfters und/oder Benutzung eines Schalldämpfers bis auf ein absolutes Minimum oder ganz reduziert werden. Geh um dein Haus außen rum und versichere Dich, dass kein Licht aus den beiden Boxen scheint und irgendwie von der Straße aus zu identifizieren ist. Wenn es mit 400W (oder sogar mehr) aus deinem Küchenfenster strahlt, ist das also ganz falsch. Aber mal im Ernst, manchmal bohrt sich das NDL-Licht durch die kleinste Ritze und zeigt sich dabei sehr auffällig. Sehe zu, dass es nicht jedes mal durch ein Fenster auf die Straße strahl, wenn Du den Grow-Room betrittst. Das NDL-Licht ist so hell, dass es immer ein Anzeichen von außen sein kann, dass hier angebaut wird. Besonders, wenn Du mit Deinem Nachbar eine Wand teilst, solltest du auf eine etwas teuerere aber sehr leise Ausrüstung setzen und evtl. die Wand zusätzlich dämmen.
- Leute sind neugierig: Das sollte man bedenken. Es ist daher keine gut Idee Pflanztöpfe, Düngemittel oder sonstiges Equipment durch den Garten zu tragen oder vor seiner Haustür zu präsentieren, wenn der Nachbar alles vom Fenster aus beobachten kann. Die Zusendung eines neutralen Paketes scheint deswegen mittlerweile für viele Grower die diskreteste und unauffälligste Möglichkeit um sich seine Grow-Ausrüstung zu beschaffen.
- Hoops: Vermeide, dass Besucher in deinem Haus oder Deiner Wohnung versehentlich oder zufällig den Anbauraum betreten können oder ansonsten irgendetwas vom Grow mitbekommen.
- Leichtsinnig werden: Gerade langjährigen Growern kann es leicht passieren, dass sie plötzlich Sicherheitsvorkehrungen über die Jahre hinweg nicht mehr so ernst nehmen oder der Einfachkeit halber zu unvorsichtig werden. Dabei sollte man im Hinterkopf bewahren, dass die medizinisch Pflanze Cannabis, in vielen Teilen der Welt und zunehmend für medizinische Zwecke und sogar für den Genuß legalisiert wird, es allerdings noch viele Länder gibt, in denen auch der Anbau für den Eigenbedarf nicht oder noch nicht erlaubt ist.
2. Schritt: 2 Grow-Bereiche einrichten
Jeder einzelne Grow-Bereich muss unterschiedlich und je nach den jeweiligen Anforderungen der Entwicklungphase angepasst und dementsprechend ausgestattet werden. Das Ziel ist es zwei getrennte Anbauräume zu haben. Einer ist konfiguriert für die Blütephase, der andere für die Wuchsphase. Diese zwei getrennten und synchron laufenden Anbauräume sind für den Perpetual-Grow von grundsätzlicher Bedeutung. Es macht am meisten Sinn, beide miteinander und bereits vor dem Grow zu planen und auszustatten. Sinnvollerweise sollten die beiden Anbaubereiche räumlich nicht zu weit voneinander entfernt sein, so dass Pflanzen einfach hin und her geswitcht werden können.
Der vegetative Growbereich / Growbox für den Wuchs
- Im Growbereich für die Wuchsphase kann ein schwächeres Licht mit weniger Wattzahl und geringerem Stromverbrauch genutzt werden: zum Beispiel CFL-Lampen, 400W MH-Lampe oder ESL-Lampe(100-250W)
- Wir empfehlen für die gute Entwicklung der Pflanzen und den sicheren Grow aber in jedem Fall auch eine ausreichende Belüftung in der Wuchs-Grow-Box und die Verwendung eines kleinen AKFs. Die Lüfterleistung kann in der Wuchsphase normalerweise gedrosselt werden und muss nicht so hoch sein, wie im Blühraum, wo auch die Hitzentwicklung höher ist. Ventilatoren sollten in beiden Growbereichen genutzt werden und sind in allen Pflanzenentwicklungsstadien wichtig und unverzichtbar.
Der Gow-Bereich für die Blüte / Blütebox
- Die Grow-Box für die Blüte muss lichtdicht sein, so dass während der Dunkelphase kein Licht hinein scheinen kann und die Pflanzen damit stresst. “Lichtverschmutzung” in der Dunkelphase kann Hermaphrodismus (Zwittern) hervorrufen.
- Die Temperaturkontrolle spielt bei der Blütekammer eine noch größere Rolle: zum einen wegen der idealen Entwicklung der Blüten und zum anderen weil bei der Verwendung von (höherer) NDL-Beleuchtung größere Temperaturen entstehen. Mit einem ausreichend leisstungsstarken Lüfter und einem Termostat läßt sich die Temperatur in der Blüte-Grow-Box auf dem gewünschten Level halten. Zu hohe oder zu kühle Temperaturen in diesem Growbereich führen ganz besonders zu Ertragverlusten.
- Es sollte auf jeden Fall ein ausreichend und entsprechend ausgelegter Aktivkohlfilter für die Abluft verwendet werden um auffällige Gerüch zu vermeiden. Zur Geruchsvermeidung gibt es auch andere Methoden und Systeme, die AKFs haben sich jedoch als die effektivsten und leistungsstärksten Helfer in dem Bereich erwiesen.
3. Schritt: Das richtige Timing
Ein wichtiger und entscheidender Faktor beim genauen Planen des Perpetula-Grow ist das Wissen über den jeweiligen Strain, den man anbaut. Die unterschiedlichen Cannabis-Sorten haben zum Teil ganz verschiedene Blütezyklen und Blütedauer.
Am einfachsten und schnellsten läßt sich der Perpetula-Grow mit kurzblühenden Sorten, also Indicas und Indica dominanten Sorten umsetzen. Diese brauchen normalerweise nur durchschnittlich 8 Wochen Blütezeit bis sie erntereif sind. Es gibt viele ausgezeichnete Sorten mit 8 Wochen Blütedauer.
Der Perpetual-Grow mit Haze-Sorten ist dagegen schwerer durchzuführen, vor allem wegen der meist langen Blütedauer der Haze-Variationen.
Beispiel für einen Pepetual-Grow-Rhythmus mit einer Indica (Blütezeit 8 Wochen):
- Man beginnt Pflanzen aus Samen zu ziehen in der Wuchsbox. Etwa so viel wie nacher für das Befüllen der Growbox gebraucht werden, tendenziell auch etwas mehr. Diese zieht man groß und läßt ihnen eine Wuchszeit von 8 Wochen.
- In der 8. Woche werden die Pflanzen in das Blühzelt (12h-Beleuchtung pro Tag) gebracht und am gleichen Tag beginnt man wieder neue Samen zu keimen.
- In etwa 8 Wochen sind dann die Blühpflanzen erntereif und die Pflanzen in der Wuchsbox sind soweit um mit der Blüte zu starten und in die Blühbox zu kommen.
- Die Buds werden geerntet und die Pflanzen aus der Wuchsbox kommen in die Blütebox.
- Neue Seeds werden gekeimt und in die Wuchsbox gestellt.
- Diesen Zyklus fährt man solange fort wie man alle 8 Wochen Buds ernten möchte.
Keine Sorge, wenn die Cannabispflanzen nach 8 Wochen noch nicht erntereif sind, so wie man es erwartet hat. Cannabispflanzen können in der vegetativen Phase gehalten werden so lange wie nötig (mit Ausnahme der automatisch blühenden Sorten). Die Pflanzen werden nur immer größer dabei und es kann dann vielleicht zusätzliches Licht notwendig werden.
Problem: Manche schnell wachsenden Sorten oder speziell Cannabispflanzen in DWC-Bubble-Systemen oder anderen hydroponischen Systemen können oft ein rasantes Wachstum hinlegen und werden in einer Wuchszeit von 8 Wochen riesig und viel zu groß. Eine Vegetationszeit von 8 Wochen ist beim Perpetula-Grow keineswegs zwingend erforderlich oder Grundvoraussetzung.
Die Dauer der Wuchszeit variiert in Abhängigkeit vom verwendeten Pflanzmedium, der gewünschten Endgröße der Pflanzen und den jeweiligen Umweltbedingungen. Wenn man verhindern möchte, dass die Cannabispflanzen zu groß werden, kann der Rythmus auch so aussehen, dass man nach der Ernte zunächst zwischen 2-4 Wochen wartet bis man wieder neue Samen im Wuchsraum keimt und großzieht.
Zubehör für den Perpetual-Grow
Für den reibungslosen Ablauf des Perpetual-Grows ist die richtige Ausstatung viel wert und erspart auf Dauer Zeit und Geld.
NDL-Lampen-Kit mit 600W oder 400W (für die Blühkammer)
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Hochleistungs Pflanzen-LEDs ab 120W (für die Blühbox oder die Wuchsbox)
CFL- Armatur (Wuchsraum)
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Reflektor T-Neon (Wuchsraum)
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Energiesparlampe (Wuchsraum / evtl. Blühbox)
Growboxen/Growzelte
Lüfter für die Growbox
Ventilatoren