Im Gegensatz zur herkömmlichen Anbaumethode beim Outdoor Grow, bei der die Pflanzen im Mai / Juni gepflanzt werden gibt es noch die Möglichkeit durch einen sehr langen Kulturkreislauf von 8-10 Monaten wahre Cannabis-Monster zu erschaffen, die teilweise 40kg und mehr an Blüten tragen. Diese Anbaumethode kommt aus den USA, genauer gesagt aus Kalifornien und wird deswegen auch California Culture genannt. Kalifornien ist mit seinen klimatischen Bedingungen sicherlich bevorzugt, was einen sehr langen Kultivierungszeitraum angeht, aber auch in klimatisch nicht so günstigen Regionen kann man die Pflanzen mit einem Gewächshaus vor zu schlechtem und kalten Wetter schützen. Bevor man sich für einen California Culture Grow entscheidet, sollte man sich im klaren sein, dass riesige Pflanzen schlecht zu verstecken sind 😉 und es mehr Arbeit macht, eine Pflanze über diesen langen Zeitraum zu kultivieren. Wenn die Voraussetzungen aber gegeben sind gibt es keine effektiver Methode sein Cannabis Outdoor zu growen.
Welche Genetik eignet sich für Cannabis Monster?
Der wichtigste Faktor bei der Auswahl des richtigen Strains, ist es darauf zu achten, dass sich die Sorte auch für die klimatischen Bedingungen der Region eignet und sich der Strain bereits an das regionale Mikroklima gewöhnt hat. Mittlerweile gibt es einige Sorten, die sich auch für das feuchtere und kühlere Klima Mitteleuropas eignen und dort hervorragende Ergebnisse liefern. Es sollten immer Sorten gewählt werden, die resistent gegen Schimmel und Parasiten sind. Durch die sehr lange Zeit, während der die Pflanzen wachsen und blühen, können sich leicht Krankheiten und Plagen ausbreiten. Es sollten daher auch immer vorbeugend Neem und andere natürlichen Fungizide zum Einsatz kommen. Es ist einfach leichter vorzubeugen als eine riesigen Baum zu behandeln. Geeignete Sorten für das Growen von Outdoor Monstern sind z.B. Critical +, Big Bud oder Hollands Hope. Es gibt jedoch noch viele andere geeignete Strains, eine große Auswahl an Outdoor-Sorten findest Du hier.
Pflanzzeitpunkt und die ersten Wochen
Es ist wichtig bald genug mit dem Pflanzen zu beginnen, damit die Cannabispflanzen genügend Zeit haben, ein riesiges Wurzelwerk zu bilden und dadurch zu Monstern wachsen können. Der perfekte Zeitpunkt für das Keimen liegt von Ende Februar bis Mitte März, allerdings ist es zu dieser Zeit noch zu kalt die Pflanzen im Freien zu kultivieren. Sie sollten deshalb in einem beheizten Gewächshaus oder Indoor vorgezogen werden, bis die Temperaturen warm genug sind, dass sie ins Freie können. Die ideale Beleuchtung für das Vorziehen der Cannabispflanzen bieten Leuchtstoffröhren, LEDs oder kleine Natriumdampf- bzw. MH-Lampen.
Die jungen Pflanzen sollten nicht sofort in zu grosse Töpfe gepflanzt werden, vielmehr ist ein regelmässiges Umtopfen in größere Gefäße viel effektiver und sorgt für ein besseres Wurzelwachstum. Ende April sollten die Pflanzen eine Höhe von etwa einem Meter erreicht haben und können dann nach draußen gebracht und in ihre endgültigen Container gepflanzt werden.
Mega Töpfe
Monsterpflanzen benötigen Mega Container, damit sie ein riesiges Wurzelwerk entwickeln können und ihre vielen Triebe versorgen zu können. Wenn die Pflanzen Ende April ins Freie gesetzt werden, werden sie in ihre endgültigen Töpfe gepflanzt. Dafür sollten Container mit mindestens 900 Liter Volumen gewählt werden. Es ist wichtig, dass die Töpfe aus einem porösen Material bestehen, das eine ausreichende Sauerstoffzufuhr an die Wurzeln gewährleistet. Optimal für den Einsatz im Freien sind die Root-Pouches. Natürlich kann man auch ein Pflanzloch der gleichen Größe ausstechen und dieses mit dem gewünschten Substrat füllen. Bei einem Pflanzloch von etwa 1500L pro Pflanze macht das ohne Minibagger nicht wirklich Spass und die Töpfe sind einfach leichter befüllt. 😉
Substrat
Welches Substrat verwendet wird hängt davon ab, auf welche Weise den Cannabispflanzen die Nährstoffe zugefügt werden sollen. Wird chemischer Dünger eingesetzt, ist kein mikrobiologisches Leben in der Erde nötig, da die Nährstoffe direkt von den Pflanzen aufgenommen werden. Es kann eine gute Pflanzenerde verwendet werden, die mit Perliten vermischt wird, so dass sie luftiger in der Struktur wird. Du solltest jedoch bedenken, dass Monsterpflanzen riesige Mengen an Wasser benötigen. Es ist deshalb nicht so einfach die Nährlösung anzumischen und die Planzen damit zu giessen.
Die eindeutig leichtere Variante, die auch noch die geschmacklich besten Resultate liefert ist der organische Anbau. Dabei ist es wichtig, dass die Erde “lebendig” ist, da die Mikroorganismen die Nährstoffe erst aufspalten und den Pflanzen zur Verfügung stellen müssen. Mehr dazu findest Du in unserem Bericht Organischer Cannabis Grow, mehr als Bio-Grow. Ein Rezept zum Erde selber mischen findest Du hier.
Bewässerung
Wie bereits oben angemerkt, verschlingen die grossen Pflanzen das Wasser regelrecht. Du kannst als Richtwert davon ausgehen, dass Monsterpflanzen etwa 100 Liter jeden zweiten Tag benötigen. Dies ist jedoch von der Temperatur, der Sonneneinstrahlung, dem Wind und anderen Faktoren abhängig und schwankt dementsprechend. Um ein zu schnelles Austrocknen des Substrats zu verhindern, kann man den Container bzw. das Pflanzloch mit Mulch aus Blättern oder frischem Grasschnitt (Wiese, nicht was ihr schon wieder meint :p ) abgedeckt werden. Die Pflanzen sollten zu Beginn des Tages bewässert werden, wenn die Sonne noch nicht zu hoch steht.
Die Bewässerung so großer Pflanzen ist nur noch mit einem Bewässerungssystem mit Pumpe oder mit dem Gartenschlauch zu bewältigen. Das mühsame von Hand heranschaffen macht bei Pflanzen dieser Größenordnung viel zu viel Arbeit, das könnt ihr mir glauben.
Trimmen der Monsterpflanzen
Um riesige Outdoorpflanzen zu growen ist es notwendig diese zu Beschneiden, jedoch darf dies nicht zu exzessiv erfolgen. Bei jedem Beschneiden stellt die Cannabispflanze ihr Wachstum an dieser Stelle für eine Zeit ein, um die Wunde zunächst zu schliessen, dadurch kann es bei zu starkem Beschneiden zu einer Verzögerung kommen und die Pflanzen werden Riesen aber keine Monster. Es sollten nur die ganz frischen Triebspitzen beschnitten werden, davon erholt sich die Pflanze viel schneller und dies führt zu einem gleichmässigeren Wuchs.
Ziel ist es, dass soviel Sonnenlicht als möglich an die Blüten gelangt. Deshalb ist es das beste, die Pflanzen durch das Beschneiden und v.a. durch herunterbinden in die Form einer grossen Kugel zu bringen. Am besten eignet sich hierfür ein grosses ScrOG-Netz, das mit Heringen fest mit dem Boden verbunden wird und in das die Pflanzen wachsen können. Alternativ kann man sich aus Bambusstangen oder ähnlichem ein Gerüst um die Pflanzen bauen und daran das Netz befestigen. Bei den Monsterpflanzen ist es am besten 2 Netze zu verwenden. Das erste zu Beginn der Blütezeit, um sie in Form zu bringen und ein zweites, wenn die Triebe weit genug durch das erste gewachsen sind, um sie in ihre “endgültige” Form zu bringen. Der Einsatz von 2 Netzen erschwert zwar das Ernten, es ist aber viel leichter Mamutpflanzen so in Form zu bringen. Die Arbeit mit nur einem Netz oder Stangen, etc. erfordert viel mehr Arbeit und ist bei Monstern fast nicht mehr zu schaffen.
Die Ernte
Nachdem man fast ein ganzes Jahr sein Monster gehegt und gepflegt hat, kommt das, worauf man sich das ganze Jahr freut – die Ernte. Der optimale Zeitpunkt hierfür ist, wenn 50% der Trichomen eine milchige, trübe Färbung haben. Falls ein stärkeres Stoned gewünscht ist, sollte man mit der Ernte warten bis die meisten Trichome einen bernsteinfarbenen Ton haben. Die größten Ernten werden bei Monsterpflanzen erzielt, wenn sie auf mehrere Etappen geerntet werden. Am besten findet die Ernte am Morgen statt, da zu dieser Zeit die Harzausschüttung am stärksten ist. Im ersten Schritt werden die Blüten des ersten Meters der Triebe geerntet, dann der 2., dann der 3. mit etwa einer Woche Abstand zwischen den Ernten. Dadurch können die unteren Buds noch weiter wachsen und anschwellen. Wenn die Pflanzen auf mehrere Male geerntet werden können sich die Erträge um bis zu 60% erhöhen und die unteren Blüten werden viel potenter.
In diesem Sinne Euch allen eine erfolgreiche Outdoor-Saison, keep it green
Euer Juan