Während der Cannabis-Prohibition wurde und wird Cannabis oftmals als eine Bewältigungdroge angesehen, die zu Selbstheilungzwecken „missbraucht“ wird. Es hatte sich gezeigt, dass Menschen, die an einem posttraumatischen Belastungssyndrom (PTBS) oder anderen Angststörungen litten auch besonders gerne zu Marijuana griffen. Im Zuge der neuen medizinischen Erkenntnisse über Cannabis und seiner deutlich erkennbaren medizinischen Potentiale wurden verschiedene Studien überwiegend in den USA finanziert, um den Zusammenhang von PTBS und der Verwendung von Cannabis zu klären. In diesem Kontext wird allerdings noch oft von einer „Marijuana-Missbrauchsstörung“ gesprochen, die als Co-Problem innerhalb der Erkrankung auftritt.
Inzwischen gibt es überwältigende Beweise dafür, dass Patienten mit PTBS von einer Behandlung mit Cannabis profitieren können. Doch während die meisten Studien den Missbrauch von Marijuana unter PTBS hervorheben, hat eine Minderheit an Forschern die Fragestellung umgekehrt und gefragt: Ist Cannabis in der Lage PTBS effektiv zu behandeln?
Was ist PTBS?
Die Posttraumatische Belastungsstörung ist eine seelische Erkrankung, die z.B. durch traumatisierende Ereignisse wie Militäreinsätze, Gewalteinwirkungen, Missbrauch, Misshandlung oder Katastrophen verursacht wird. Im Zusammenhang mit PTBS treten charakteristische Symptome wie Wiedererleben, Konzentrationsschwierigkeiten, Flashbacks, Hyper-Erregung, Vermeidungsverhalten, soziale Isolation, Schlaflosigkeit, Ängste und Albträume auf. Deswegen werden viele Betroffene mit Schlafmedikamenten, verschiedenen Psyochopharmaka oder auch Beruhigungsmitteln behandelt, die aber eine breite Palette an Nebenwirkungen liefern. Häufig werden Benzodiazepine bei der Behandlung von PTBS verschrieben, die aber eine große Abhängigkeit mit sich bringen und sogar von Herstellerseite wird vor dem dauerhaften Einsatz deutlich gewarnt. Zudem konnten die bisher angewendeten Medikamente keinen wirklichen und für Betroffene befriedigenden Erfolg bei der dauerhaften Behandlung der Erkrankung zeigen.
Das anhaltende Bestehen von PTBS über einen Zeitraum hinweg, wird in Verbindung mit einer Veränderungen der Gehirnchemie gebracht. Diese Veränderungen traten auch während des Traumas auf, wobei Adrenalin- und Stresshormone extrem stark vom Körper ausgeschüttet werden.
Die Behandlung mit Cannabis bei PTBS und die Erfahrungswerte der Betroffenen
Viele Betroffene weltweit, die zuerst versuchten die Symptome mit bestimmten Medikamenten zu kontrollieren und zu verbessern, sind schließlich zum Gebrauch von Marijuana übergegangen und berichten von deutlichen Verbesserungen der Krankheitsanzeichen. Es gibt dazu mittlerweile unzählige Berichte von Patienten und ausführliche Darstellungen, die alleine die weitere intensive Forschung an dieser vielversprechenden Behandlungsmöglichkeit rechtfertigen und absolut notwendig machen.
Bestimmte Cannabis-Sorten helfen Betroffenen, sich besser zu konzentrieren, Angstattacken zu vermeiden, Anspannungen zu lösen, Gedanken leichter zu sortieren und ermöglichen ihnen einen normalen Schlaf. Damit ist auch zu erklären, warum so viele Menschen, die an dieser Erkrankung leiden zu Marijuana greifen.
Endocannabinoid-Mangel bei PTBS?
Mit der Entdeckung des Endocannabinoidsystems in unserem Körper beginnt die Forschung neue Wege zu gehen, die auch bei der Behandlung von PTBS vielversprechende neue Möglichkeiten andeuten. Ein leitende Forschungsgruppe zu PTBS und Cannabis ist die Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies (MAPS). Martin Lee ist Leiter des CBD-Projekts und hat PTBS und Cannabinoide tiefergründig erforscht.
Die Forscher fanden heraus, dass Menschen, die an PTBS leiden, einen niedrigeren Anandamidspiegel aufweisen als Nicht-Betroffene. Anandamid ist eine körpereigene Cannabinoid-Verbindung. Anandamid triggert die gleichen Rezeptoren (unser inneres Cannabis sozusagen), die durch THC und andere chemische Verbindungen im Marijuana aktiviert werden.
In anderen Worten, PTBS hat einen Endocannabinoid-Mangel zugrunde liegen: Der Körper hört auf, ausreichend Endocannabinoide zu produzieren, um die Rezeptoren zu „sättigen“. Genau an diesem Punkt spielen Marijuana und dessen Cannabinoide eine therapeutische Rolle. Durch die Auffüllung der fehlenden Endocannabinoide mit denen aus dem Cannabis, glaubt die Marijuana-Forschung, dass PTBS-Patienten eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome und belastenden Erinnerungen erleben können.
Wissenschaftler haben festgestellt, dass normale (gesund funktionierende) CB1-Rezeptoren Signale im Gehirn deaktivieren, die traumatische Erinnerungen auslösen und damit sozusagen das Geschenk des Vergessens geben. Ist das CB1-Signaling (Signalfunktion) durch einen Endocannabinoid-Mangel gestört, also einen geringeren Spiegel von Anandamiden, hat dies zur Folge, dass es zu einer Beeinträchtigung und Störung der Löschung von Angst im Gehirn kommt (Angstlöschung), zu aversiver Gedächtniskonsolidierung (negative Stärkung von Gedächtnisinhalten) und chronischen Angstzuständen, was typisch für PTBS ist.
Auch Wissenschaftler der University of New York, Langone Medical Center, fanden heraus, dass Cannabinoide neue Behandlungsmöglichkeiten bei der Therapie des Posttraumatischen Belastungssyndroms bieten können. Dr. Alexander Neumeister, Leiter der Studie, bemängelt ebenfalls die bisher unzureichend zufriedenstellenden pharmazeutischen Behandlungsmöglichkeiten. Die Forscher entdeckten in dieser Studie, dass Menschen mit PTBS einen höheren Level an CB1-Rezeptoren im Gehirn besitzen, und zwar genau in den Gehirnarealen, die mit Angst und Besorgnis assoziiert werden, im Vergleich zu Nich-Betroffenen. Ebenso wurde hierbei festgestellt, dass Erkrankte im Gehirn einen niedrigeren Spiegel an chemischen Verbindungen aufweisen, die an CB1-Rezeptoren binden. Dr. Neumeister erklärt, dass neue Behandlungsformen, die auf ihren Erkenntnissen basieren, nicht darauf abzielen CB1-Rezeptoren zu zerstören, denn dies kann zu Depressionen führen. Es geht vielmehr darum, einen ausgleich im Endocannabinoidsystem herzustellen. Dies kann wie die Studie anzeigt mit hoher Wahrscheinlichkeit durch den medizinische Einsatz von Cannabis erreicht werden.
In Absprache mit einem Arzt, der auf die Behandlungsmöglichkeiten mit Cannabis spezialisiert ist, können Patienten in Ländern, in denen medizinisches Marijuana erlaubt ist, exakt die geeignete Sorte mit entsprechender Cannabinoidzusammensetzung für sich herausfinden. Bei einigen Patienten verstärken Sorten mit einem sehr hohen THC-Wert Ängste, während andere Linderung dadurch erfahren.
Eine individuelle Abstimmung auf Patienten wird in Zukunft viel mehr gut ausgebildetes medizinisches Fachpersonal erfordern, das mit den Einsatz- und Behandlungsmethoden und dessen Cannabinoiden vertraut ist.
Das Cannabinoid CBD (Cannabidiol) wirkt einigen THC-Effekten entgegen, wie dem Gefühl von Angst und Paranoia. der Schaden, der durch Traumats verursacht wurde, kann nicht vollständig durch irgendein Medikament behoben werden. Trotzdem gibt es inzwischen einige Studien und unzählige Berichte von Betroffenen, die anzeigen, dass Cannabis zukünftig Betroffenen helfen kann besser mit den Symptomen zu leben und mehr Lebensqualität zu erreichen.
Positive Effekte durch den Genuß von Cannabis, die von Betroffenen weltweit berichtet wurden:
- verbesserter Schlaf
- weniger Albträume
- weniger Gedankenkreisen
- Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit
- mehr Fokusiertheit
- Lösung von Anspannungen und Unruhe
- mehr Lebensqualität
- verbesserte Fähigkeit zu entspannen
- weniger Flash-Backs und negative Erinnerungen
- Reduzierung von Ängsten, weniger Angstattacken
Zwei Cannabis Strains, die sich besonders zur Behandlung einer Posttraumatischen Belastungsstörung eignen:
White Widow von Medical Seeds
Das ausgewogene Verhältnis der Cannabinoide lassen sie zu einer Medizin für den ganzen Tag werden. Sowohl beim Einsatz gegen chronische Schmerzen, aber auch bei Bullemie, nervösen Leiden und dem Posttraumatischen Belatungssyndrom wurden mit ihr grosse therapeutische Erfolge erzielt.
- 14% THC, 2,3% CBD, 0,4% CBC
No Panic von Cannamed
Durch den mittelmäßigen THC-Gehalt und gleichzeitig hohen CBD-Anteil wirkt sie entspannend, aufheiternd und angstreduzierend, in höheren Dosen konsumiert auch sedierend. No Panic ist deshalb die ideale medical Cannabis Sorte für Meschen, die an Angstsymptomatiken, Panikattacken oder einem Posttraumatischen Belastungssyndrom leiden. No Panic macht ein angenehm befreiendes High, das unheimlich entspannend, stimmungsaufhellend und ausgleichend wirkt ohne müde zu machen.
- 13,5% THC, 4,7% CBD, 0,93% CBC
Molecular Psychiatry (2013) 18, 1034–1040; doi:10.1038/mp.2013.61; published online 14 May 2013, Elevated brain cannabinoid CB1 receptor availability in post-traumatic stress disorder: a positron emission tomography study
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