Die Samen haben also gekeimt und wurden in Jiffys, Steinwolle oder Erde gepflanzt. Nun geht es weiter mit dem nächsten Schritt. Einige Tage nachdem die Samen in ihr Anzuchtmedium gebracht wurden, zeigen sich die ersten beiden runden Keimblätter.
In dieser ersten Lebensphase sind die Pflanzen noch sehr schwach und sollten vorsichtig behandelt werden. In den ersten Tagen und sobald sich auch nur ansatzweise die Pflänzchen zeigen und aus der Erde spitzen, sollten sie unter eine Neonröhre, eine Pflanzenenergiesparlampe mit blauem oder dualem Spektrum oder eine MH-Lampe (mit ausreichendem Abstand) gestellt werden, so dass von Anfang an ausreichend Licht für das gesunde Wachstum vorhanden ist.
1. Das Substrat und Dünger für Cannabis
Das Substrat und die Düngemittel stellen einen sehr wichtigen Teil beim Anbau dar. Ein guter Boden ist eine der Grundvoraussetzungen dafür, dass sich die Pflanzen entsprechend ernähren und gut entwickeln können. Ein schlechtes Substrat bzw. minderwertige Blumenerde reduziert die Erfolge der Grow-Arbeit meistens sehr deutlich.
Bei vorgedüngter Cannabis-Erde (z.B. All-Mix) müssen zunächst keine Düngemittel verwendet werden, weil die Erde bereits genug davon enthält und die Pflanzen damit einige Zeit versorgt werden können. Bei kaum oder nicht vorgedüngter Erde (wie z.B. Light-Mix) wird normalerweise von Anfang an nach dem Düngeschema des jeweiligen Herstellers Dünger eingesetzt. In den Düngeschemas findet sich genau, wann bei welcher Erde mit welchem Dünger und in welcher Dosierung gedüngt werden soll. Dies ist von Hersteller zu Hersteller zum Teil unterschiedlich und auch die Dosierung der einzelnen Düngemittel ist je nach Marke unterschiedlich. Man sollte sich vor allem als Anfänger immer an die Dosierung halten (eher leicht weniger benutzen als angegeben!), die im Düngeschema beschrieben ist und sich für eine Düngemittel-Linie entscheiden und dann alle notwendigen Produkte hiervon verwenden, also von der gleichen Marke.
Ein Flüssigdünger trägt zu einer schnellen Assimilation bei und ermöglicht eine genaue Kontrolle und Dosierung von Nährstoffen bei der Bewässerung der Pflanzen, z.B. Bio Flora und Vega von Canna oder Bio Nova. Eine gute Ernährung lässt die Pflanzen kräftig und gesund wachsen. Die Blätter haben dann ein sattes leuchtendes Grün, die Seitentriebe sind stark und robust und die Wurzeln wachsen üppig. Die Folge davon ist eine größere Anzahl von Blüten und damit ein höherer Ertrag.
Erde, die sehr kompakt und dicht ist, kalkhaltig oder sandig sollte für den Anbau von Cannabispflanzen nicht verwendet werden. Cannabis-Pflanzen brauchen ein Substrat, in dem Nährstoffe leicht wieder abfließen können und das gleichzeitig die Fähigkeit besitzt, Feuchtigkeit zu speichern ohne sie zu lange einzubinden. Die Bewässerung sollte etwa alle 2-3 Tage vorgenommen werden (natürlich immer nach tatsächlichem Bedarf der Pflanzen), das heißt innerhalb diese Zeitraums sollte das gegossene Wasser auch wieder aus dem Topf zum Großteil von der Pflanze abtransportiert worden und verdunstet sein. So werden die Wurzeln immer in einem guten Zustand sein, Probleme wie Botrytis, Wurzelfäule, Mehltau usw. können damit bereits im Vorfeld verhindert werden.
Der All-Mix ist intensiv vorgedüngt, der Light-Mix ist kaum vorgedüngt.
Probleme, die sich aus einem mangelhaften und minderwertigen Substrat für den Anbau von Cannabis ergeben können:
- Das Wurzelwachstum verlangsamt sich.
- Es erfolgt wenig oder keine Aufnahme von Nährstoffen, weil der pH-Wert entweder zu sauer oder zu alkalisch ist.
- Übermäßige Wassereinlagerungen führen zu überschüssiger Feuchtigkeit bei den Wurzeln, es ist dann dort zu wenig Sauerstoff enthalten und das Risiko von Wurzelfäule steigt damit erheblich.
- Es kann zu Mangelerscheinungen bei den Pflanzen kommen, weil das minderwertige Substrat zu wenige Nährstoffe enthält oder diese nicht ausreichend speichern kann.
- Nährstoffe werden blockiert und es kommt zu Mangelerscheinungen.
- Es kommt sehr leicht zu Versalzung des Bodens, was zu einer Vielzahl von Problemen führen kann bis hin zum Sterben der Pflanze.
- Billige Erde enthält häufig Unkrautsamen, Insektenlarven, Keime und Pilzinfektionen.
- Vermindertes Pflanzenwachstum.
2. Das erste Umtopfen der kleinen Cannabis-Pflanzen
Sobald die Cannabis-Pflänzchen die ersten beiden Blätter gebildet haben, können sie in einen Pflanztopf mit 0,5-1L Volumen gepflanzt werden. Das Umtopfen stellt immer eine gewisse Belastung für die Cannabis-Pflanzen dar und die Pflanze muss sich erst an ihren neuen Topf gewöhnen. Beim Umtopfen lässt sich erheblich Stress für die Pflanze vermeiden, wenn darauf geachtet wird, dass die Wurzeln im neuen Topf nicht gleich am Topfrand anstoßen, sondern ringsherum Erde ist und die Pflanze mittig gesetzt wird. Dazu einen Hohlraum in die Erde in der Mitte des Pflanzgefäßes machen und da hinein die Pflanze setzen. Die kleine Pflanze wird beim Umtopfen so vorsichtig als möglich aus ihrem alten Topf genommen ohne dabei von oben an der Pflanze anzureißen oder zu ziehen. Pflanze umgekehrt halten und Topf nach oben wegziehen, wenn man das im Gefühl hat.
Wenn die Pflanze in ihren neuen Topf gepflanzt ist, wird sie mit wenig Wasser gegossen, so dass sich die Wurzeln besser anpassen können.
Häufige Fehler beim Umtopfen und Bewässern von Cannabispflanzen:
Viel zu viel Wasser für eine neugeborene Pflanze. Für dieses Pflänzchen sieht es schlecht aus, mit einer normalen Entwickung kann ncht mehr gerechnet werden und die Pflanze wird entweder sterben oder sich nur extrem schwach und langsam entwickeln.
Einer der häufigsten Fehler ist, dass zunächst ein zu großer Topf gewählt wird. Der Boden braucht so zu lange Zeit um zu trocknen und dadurch können verschiedenste Probleme auftreten: die Wurzelzone hat Sauerstoffmangel, die Pflanzen wachsen nur langsam, es kommt zu Wurzelfäule und/oder Nährstoffe können nicht mehr ausreichend aufgenommen werden.
Umtopfen beim Indooranbau bei 12 bis 20 Pflanzen pro m²:
- 1. Einpflanzen in einen 0,5-1 L-Topf
- 2. Umtopfen in einen 3,5 L-Topf
- 3. und letztes Mal umtopfen in einen 7-11 L-Topf.
Die ersten beiden Mal des Umtopfens werden während der Wachstumsphase vorgenommen, wenn die Beleuchtung auf 18/6 ist. Es empfiehlt sich das dritte und letzte Mal umzutopfen nach dem ersten Tag der Vorblüte. Wenn es nicht gelingt diesen Zeitpunkt genau zu erwischen, sollte das Umtopfen eben erfolgen, kurz nachdem die Beleuchtungsdauer auf 12 Stunden täglich reduziert wurde. Die Pflanzen erhalten nochmal neue Erde mit einer optimalen Aufnahmekapazität bevor sie dann loslegen für die Blüte.
Die Pflanzen brauchen während der Blütezeit weniger Luftfeuchtigkeit als während des Wachstums und verbrauchen (zunehmen) mehr Wasser. Die Luftfeuchtigkeit sollte konstant gehalten werden.
3. Anzahl der Pflanzen und geeignetes Licht für Cannabispflanzen
Die richtige und ausreichende Beleuchtung ist ein enorm wichtiger Punkt, bevor man sich über satte Erträge freuen kann (siehe dazu: die richtige Beleuchtung bei Cannabispflanzen). Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Lichtstärke und den Erträgen.
Die Anzahl der Pflanzen auf der Anbaufläche soll in einem gesunden und logischen Verhältnis stehen. Je nach Anbautechnik werden 25-30 Pflanzen pro m² für ein Sea of Green (SOG) gepflanzt und etwa 1-8 Pflanzen für die Scrog-Methode, bei der u.a. Fimming und Beschneiden eingesetzt wird um die Anzahl der Blüten zu erhöhen. Für Anfänger und den gewöhnlichen Anbau empfiehlt sich eine Anzahl von 10-16 Pfllanzen für einen m² ohne das dabei besondere Techniken wie Beschneiden angewendet werden. Indica-Sorten oder Indica dominante Sorten sind dabei besonders widerstandsfähig und sind Indoor wesentlich leichter anzubauen als Sativas.
Cannabispflanzen drinnen brauchen Natriumdampflampen mit einer entsprechenden Lichtstärke (und dem jeweiligen Farbspektrum) um potente Erträge zu liefern.
Raumgröße und Lichtleistung der Natriumdampflampe beim Cannabis-Anbau:
• 0,50 m² mit 250W beleuchten
• 0,75 m² für 250W – 400W
• 1 m² ideal für 400W
• 1,20 m² ideal für 600w
• 1,50 m² geeignet für 600W, ideal für 2 x 400W
• 2m² ideal für 2 x 400W oder für 2 x 600W
• 2,40 m² ideal für 2 x 600W
Es empfiehlt sich eine 400W-600W NDL-Lampe auf einen 1m² oder 1,2 m² zu verwenden. Dies kann ohne viel Aufwand betrieben werden. So wie es einen direkten Zusammenhang von Lichtstärke und Ernteerträgen gibt, so gibt es in gleicher Weise einen Zusammenhang von Lufterneuerung und Sauerstoffzufuhr und guten Erträgen.
4. guter und ständiger Luftaustausch für ein optimales Klima
Ein guter und ständiger Luftaustausch verhindert die zu starke Bildung von Luftfeuchtigkeit und die damit verbundenen Probleme vor allem Pilzprobleme. Gleichzeitig erfolgt durch den ständigen Luftaustausch die notwendige Sauerstoffversorgung und Schaffung einer optimalen Atmosphäre im Grow-Room, was die Pflanzen unbedingt brauchen. Luftaustausch und die damit verbundene Sauerstoffzufuhr ist in allen Lebensphasen der Pflanze extrem wichtig. Es sollte für den Grow-Room ein ausreichend starker Lüfter verwendet werden um das optimale Klima sicher zu stellen. Mehr Informationen dazu: die richtige Belüftung.
Jede Grow-Box und jedes Grow-Zimmer braucht eine Abluft und eine Zuluft. An der Abluft hängt der ausreichend starke Lüfter mit Aktivkohlefilter (z.B. ein Ufolüfter). Der Lüfter dient auch dazu, zu hohe Temperaturen während der Beleuchtung mit der NDL-Lampe zu verhindern und transportiert warme Luft aus der Grow-Box, so dass es zu keinem Hitzestau kommt.
Schallgedämmte felxible Rohre oder extrem leise Lüfter wie der TD Silent sind hierbei besonders geräuschlos. Mehr Informationen zum Thema Klima und Klimasteuerung im Growroom findest Du hier: Geräte für die Klimatisierung des Growrooms und Wie kann ich das Klima im Growroom steuern?
Rohrlüfter für die Abluft
5. Ventilation beim Cannabis-Anbau
Ebenso wichtig ist der Einsatz von Ventilatoren im Grow-Zelt/Grow-Room. Diese verhindern die Kondensation von Wasser an den Pflanzen während der Nacht und transportieren verbrauchte Luft von den Blättern weg, so dass neue hinkommt. Außderdem werden die Stengel und Triebe der Pflanzen bewegt, was zu einem kräftigen und robusten Wachstum der Zweige und des Hauptriebs führt. Auch in der freien Natur sind die Pflanzen ja ständig Luftbewegungen und Wind ausgesetzt. In der Grow-Box wird dies mit einem Ventilator immitiert. Die Ventilatorleistung sollte nicht exorbitant sein, weil ein zu starker und direkter Luftstrom eine stellenweisen Austrocknung der Pflanzen verursachen kann oder auch „Luftfraß“ (das Blatt sieht angenagt aus, obwohl kene weiteren Krankheitsanzeichen zu sehen sind).
6. Die richtige Luftfeuchtigkeit beim Grow
Die Luftfeuchtigkeit während der Kultivierung ist einer der wichtigsten Aspekte, um die Produktion und die Qualität der Pflanzen sicherzustellen. In der ersten Lebensphase während des Wuchses benötigt die Cannabispflanze noch mehr Luftfeuchtigkeit im weiteren Verlauf braucht sie dann zunehmend weniger.
Cannabis-Pflanze mit ausgewogener Feuchtigkeit und Nährstoffversorgung
Ideal Luftfeuchtigkeit während des Wuchses: 65-70% in der Nacht und 50% am Tag. Wenn die Luftfeuchtigkeit unter 40% am Tag liegt können verstärkt Milben auftreten. Diese relative Luftfeuchtigkeit soll während der ganzen Kultivierungszeit vorhanden sein. Erst in der dritten und letzten Phase des Anbaus, wird sie dann auf 50% nachts und 40% tagsüber reduziert.
7. Fehler während des Wachstums der Marihuana-Pflanzen
überwässerte Cannabis-Pflanze
Während der Wuchsphase treten häufig Fehler auf, die sich viele Anfänger zunächst nicht bewusst machen und die auch oft nicht direkt und unmittelbar zu erkennen sind. Diese Fehler setzen sich dann über die weitere Entwicklung der Pflanzen fort und sollten daher bereits im Vorfeld vermieden werden.
Bei der Bewässerung der Cannabispflanzen, besonders im frühen Stadium, werden häufig Fehler gemacht. Wenn die Pflanzen klein und jung sind haben sie noch kein mächtiges Wurzelsystem, mit dem sie überschüssiges Wasser zügig abtransportieren können, es kommt in dem Zusammenhang oft zu Überwässerung und Staunässe, was das Wurzelsystem ernsthaft angreift.
Übermäßiges Wachstum von Marihuana-Pflanzen während ihrer Wachstumszeit kann ebenso ein Problem darstellen, mit dem vor allem der Neulinge zeitweise aber auch der erfahrene Grower zu kämpfen hat. Manche Sorten beginnen auf einmal wie wild zu wachsen aufgrund ihrer genetischen Eigenschaften und der sehr guten Anbaubedingungen bevor sie dann in der Blüte noch mal das doppelte oder sogar dreifache an Höhe zulegen.
Im Fall, das man von übermäßigem Wachstum überrascht wird, müssen entsprechende Maßnahmen ergriffen werden um dagegen Abhilfe zu schaffen. Zu viele Triebe oder eine zu extreme Höhe können sich unter anderem negativ auf die Beleuchtung der Pflanzen auswirken. Zu viele Triebe werden dann nicht mehr richtig beleuchtet. Es entstehen dann zahlreiche Knospen im unteren Bereich der Pflanze, die nicht mal was für BHO sind, weil sie zu schwach und „gehaltlos“ sind. Die Pflanzen können runtergebunden und beschnitten werden um die Höhe einzugrenzen. Schwächliche Zweige und Blätter im ganz unteren Bereich der Pflanze an Stellen, wo sowieso kaum oder kein Licht hinkommt, sollten entfernt werden. So sind die Pflanzen zum einen in diesem Bereich besser durchlüftet und sie können ihre Energie für die Blüten weiter oben einsetzen und darauf konzentrieren.
Sorten die bekannt sind, dass sie sehr hoch werden, sollten frühzeitig in die Blüte geschickt werden, so lässt sich ihr Höhenwachstum eindämmen und steuern.
Durch Runterbinden können Cannabispflanzen in ihrem Höhenwachstum eingedämmt werden und gleichzeitig wird eine gleichmäßige und ideal Beleuchtung der Blüten dadurch ermöglicht.
8. Zu viel Dünger
Anzeichen für eine Überdüngung
Die Verwendung von zuviel Düngemitteln, also eine zu hohe Dosierung, ist ein häufiger Fehler beim Anbau von Cannabis. Viele Züchter halten sich an die Angaben der Hersteller, die aber oftmals für sehr große Pflanzen und nicht immer pauschal für alle Sorten ausgelegt sind. Dadurch kann es z.B. zu Überdüngung kommen. Überschüssiger Dünger kann rauhe und nach unten geschwungene Blätter hervorrufen.
Daher ist es wichtig die Pflanzen immer genau zu beobachten und gegebenenfalls zunächst tendenziell eher leicht unter den Herstellerangaben zu bleiben. Ziel bei den Pflanzen ist eine schöne leuchtend grüne Farbe, die anzeigt dass die Pflanze ideal versorgt ist.
Ein weiterer häufiger Fehler beim Anbau von Cannabis und der Verwendung von Düngemitteln ist, dass oftmals angenommen wird die Pflanzen sind wie Lebensmittelverwerter, die auf etwas einfach und unmittelbar zugreifen können, wenn sie es benötigen. Es kann bei Erde nicht einfach ständig Nährlösung zugeführt werden, sondern man muss warten bis die Pflanze das Wasser im Topf ausreichend verbraucht hat.
Trockenperioden beim Cannabis-Grow
9. Marihuana in zu trockenem Substrat
Wie bereits erwähnt, ist das optimale Gleichgewicht beim Gießen enorm wichtig. Ob das Pflanzgefäß noch viel Wasser enthält oder wieder gegossen werden muss, lässt sich mit etwas Erfahrung und nach einiger Zeit auch am Gewicht des Topfes ermitteln. Ein schwerer Topf enthält viel Wasser, ein leichter wenig, 😀
Eine weitere einfache Methode zur Steuerung der Feuchtigkeit in den Pflanzgefäßen ist, Töpfe mit großen Löchern zu wählen und evtl. noch weitere Löcher unten im Topf aber auch an den Seiten als Drainagelöcher zu machen. Zusätzlich empfiehlt es sich unten in den Topf eine Drainageschicht aus Blähton einzufüllen, so kann es zu keiner Staunässe kommen und Überwässerung ist nur schwerer möglich.
Das Gegenteil von Überwässerung nämlich Austrocknung ist genauso schlecht für die Pflanzen. Wurzeln können dadurch vertrocknen und absterben. Die Fähigkeit Nährstoffe aufzunehmen und zu verwerten wird dadurch empfindlich beeinträchtigt. Automatische Bewässerungsanlagen können die Pflanzen exakt mit der Menge an Nährlösung versorgen, die benötigt wird. Es kann zu keiner Austrocknung kommen. Diese kommen aber vor allem in hydroponischen Anlagen mit erdlosen Substraten zum Einsatz.
Wichtig ist auch hier wieder die genau Beobachtung und Kontrolle der Pflanzen und des Substrats.
10. Fehler während der Blüte der Cannabis-Pflanzen
Die Blütezeit einer (normalphotoperiodischen) Cannabispflanze dauert mindestens 6-8 Wochen ab dem Zeitpunkt der Umstellung des Lichtes von 18 Stunden täglich auf 12 Stunden pro Tag. Viele Cannabis-Sorten haben eine längere Blütezeit als 8 Wochen. Wer zu früh erntet verliert einiges an Ertrag und vor allem auch Wirkungsstärke. Man sollte nie nur einfach stur nach den Angaben der Seedbanken gehen, wenn es um die Blütezeit geht. Die angegebenen Blütezeiten stellen durchschnittliche und grobe Angaben dar. Da aber jede Pflanze ein individuelles Lebewesen ist, wird sie nicht wie eine Zeitschaltuhr einem vorgegeben Zeitschema folgen. Wann eine Pflanze letzlich wirklich erntereif ist, hängt von den Umweltbedinungen ab, in denen sie kultiviert wurde und von ihren einzigartigen Genen.
Wenn Cannabis-Pflanzen während der Blütezeit zuviel Dünger, also Nährstoffe erhalten, zeigt sich dies oft z.B. in dehydrierten Blättern, die faltig und runzelig sind (siehe dazu auch: Überdüngung). Ein Düngerüberschuss wirkt sich auch in dieser Phase deutlich negativ aus auf die Entwicklung der Pflanzen und somit die Erträge.
11. Zuviel Wasser und Feuchtigkeit während der Blüte
Zu viel Wasser während der Blütezeit kann bewirken, dass Nährstoffe im Boden ausgelaugt werden und nicht mehr von der Pflanze aufgenommen werden können. Es kann dadurch zu einem Makro-oder Mikro-Nährstoffmangel kommen.
Es sollte darauf geachtet werden, dass Wurzelfäule nicht über die Gießkanne in die Pflanzgefäße kommt. Daher am besten so wie alle Geräte mit Chlorlösung oder Ähnlichem desinfizieren. Man sollte keine Wassergefäße oder Gießkannen mit Wasser in der Grow-Box oder im gleichen Raum lagern. (Außer bei Hydroponic natürlich 😀 ) Dadurch kann sich die Luftfeuchtigkeit unerwartet erhöhen und auf ein Niveau ansteigen, das Pilze wie Botrytis fördert und ausbrechen lässt. Dies führt dann zu einer heftigen Schwächung der Pflanze und deutlichen Ernteverlusten.
12. Trockenperioden bei blühenden Cannabispflanzen
Während der Blüte braucht die Cannabis-Pflanze mehr Wasser als in der Wachstumsphase, so dass wir nach und nach die Dosis erhöhen können, die benötigt wird. Der Bedarf an Wasser wird sichtbar am Boden und dem Substrat wie zuvor beschrieben. Man sollte 2 Wochen vor der Ernte mit den Düngemitteln stoppen und nur noch mit klarem Wasser gießen, so dass nachher im fertigen Grass keine Düngemittelrückstände enthalten sind und der Geschmack nicht beeinträchtigt wird
Wenn die Pflanzen während der Blütezeit nicht die ausreichende und benötigte Menge an Wasser und Nährstoffen erhält, werden die Blüten weniger kompakt, weniger lecker, weniger aromatisch und duftend. Es kostet den Cannabispflanzen eine Menge Energie und Aufwand um die Blüten zu bilden und voll auszureifen.
Für die Entwicklung von großen und saftigen Buds brauchen die Pflanzen eine ausreichende und zuverlässige Versorgung mit Wasser und Nährstoffen.
13. Zu hohe Temperaturen bei Cannabispflanzen
Cannabis-Pflanzen reagieren gut auf (Raum-)Temperaturen von 20°-27° C. Die ideale Temperatur liegt bei den meisten Sorten bei 24° C. Wenn die Temperaturen beim Grow sehr hoch sind, muss die Pflanze sehr viel Energie in ihrem Stoffwechsel dafür aufwenden um sich zu kühlen. In der Blüte führen zu hohe Temperaturen zu verminderter Blütenproduktion, geruchs- und geschmacklosen Blüten, die weniger dicht sind und schließlich zu einem minderwertigen Endprodukt.
Wenn es der Pflanze zu heiß wird, zeigt sich dies unter anderem in abstehenden Blatträndern. Um übermäßige Hitze beim Indoor-Grow zu vermeiden, haben sich die Cool-Tube-Reflektoren bewährt, womit die entstehende heiße Luft der Lampe über einen Lüfter direkt aus dem Growroom geleitet werden kann ohne dass diese bei den Pflanzen ankommt. Siehe dazu auch: Klimasteuerung im Growroom
Durch übermäßige Hitze oder Lumen können Verbrennungen an den Pflanzen, vor allem an den Blättern, entstehen. Daher sollte immer der richtige Abstand von Pflanzen zur Lampe sichergestellt sein.
empfohlene Abstände von Cannabis-Pflanzen zu einer NDL-Lampe/MH-Lampe:
- 250W -> 25 cm
- 400W -> 40 cm
- 600W -> 50-60 cm
Je nach Umgebungstemperatur können die Pflanzen einen zum Teil sehr unterschiedlichen Bedarf an Wasser haben. Bei kühleren Temperaturen brauchen sie deutlich weniger Wasser als in einer heißen Umgebung.