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Sea of Green (S.O.G.) – eine der ertragsstärksten Anbaumethoden: Tipps, Tricks & Praxis

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Die Sea-Of-Green-Anbaumethoden gehören wohl zu den produktivsten Möglichkeiten um schnelle und herausragende Ergebnisse zu erzielen. Der SOG-Anbau (nicht zu verwechseln mit SCROG) macht sich das Prinzip zu Nutze, dass einzelne Pflanzen in einer kontrollierten und optimierten Umgebung auch mit nur wenig Platz sehr produktiv sein können. Diese Grow-Methode eignet sich besonders für die Kultivierung zahlreicher Cannabis-Sorten. Der S.O.G.-Anbau hat seinen Namen von der Tatsache, dass Pflanzen angebaut und geerntet werden in einer relativ hohen Pflanzendichte. Die Pflanzen bleiben dabei normalerweise eher kurz, sind in ihrer Statur weitgehend identisch und stehen sehr eng nebeneinander, so dass der Eindruck von einem grünen Meer entsteht, einem Sea-Of-Green eben.

Die Sea-Of-Green-Methode wurde Mitte der 1980er entwickelt und hat ihren Ursprung in Holland als eine kommerzielle Anbaumethode, die das Ziel verfolgte, Kulturpflanzen möglichst schnell und einfach zur Reifung zu bringen. Die Idee, die dahinter steckt ist einfach: pflanze mehr kleinere Pflanzen in kürzerer Zeit für größere Erträge. Die einzelnen Pflanzen sind nur etwa 45-50 cm hoch und bilden einen großen Head-Bud ähnlich wie ein “Bud am Stiel”. Sie wachsen gerade nach oben mit kaum oder gar keinen Seitenzweigen.

Man sollte für SOG Cannabis-Sorten wählen, die geeignet sind für diese Anbauform. Grundsätzlich empfiehlt es sich reine Indicas oder Indica dominante Sorte zu nehmen.

Mit diesem Verfahren und dem entsprechenden Timing können regelmäßige und kontinuierliche Ernten erzielt werden. Mit ein wenig Planung ist es nicht so schwer, einen Sea of Green zu growen. Die Sea-Of-Green-Anbaumethode ist eine spezielle Hochleitstungsstechnik für den Indoor-Anbau von Cannabis, bei der die  Zeit bis zur Ernte verkürzt wird.

Der Anbau in einem SOG bringt dem Grower einige Vorteile:

SOG

Die Erträge pro Watt sind normalerweise sehr hoch, weil der vorhandene Platz perfekt ausgenutzt wird. Jeder Quadratzentimeter unter einer intensiven Pflanzenlampe (Natriumdampflampe oder leistungsstarke LED) ist dann vollgepackt mit Buds. Es wird kein wertvoller Platz verschwendet und das Licht kann alle Teile der Pflanze sehr gut erreichen. Die Pflanzen werden schnell erntereif beim SOG-Anbau und es wird nur ganz wenig Zeit für die vegetative Phase benötigt. Für die Sea-Of-Green-Methode werden üblicherweise Stecklinge der gleichen Mutter verwendet (also genetisch identische Klone), denn damit gelingt es, einen homogenen “Pflanzenteppich” zu erzeugen, wobei alle Pflanzen die gleich Höhe und Statur erreichen.

Nachdem die Stecklinge gewurzelt haben, werden sie jeweils in ca. 4L Töpfe gegeben (oder 8-12cm Steinwollblöcke). In nur wenigen Tagen der Wachstumsphase gewöhnen sie sich an ihre Umgebung und gewinnen an Kraft. Weil die Pflanzen so dicht stehen, werden sie schnell den Raum füllen und man muss nicht erst lange warten bis sich ausreichende Verzweigungen gebildet haben. Wenn sich ein grüner Teppich gebildet hat, kann bereits die Blüte eingeleitet werden.

Weil die Pflanzen bei dieser Anbaumethode schneller fertig werden, haben Krankheiten und Schädlinge weniger Zeit und Gelegenheit sich auszubreiten und Fuss zu fassen. Das Ernten und Trimmen ist deutlich vereinfacht, weil jede Pflanze einfach ein Super-Bud ist.

Die Erträge können mit der SOG-Anbaumethode verdoppelt werden, wenn alle Faktoren optimiert sind.

Sea of Green in der Praxis: Schritt-für-Schritt zum Blütenmeer

1. Schritt: Mutterpflanze finden

Zunächst muss eine geeignete Mutterpflanze selektiert und kultiviert werden oder auch mehrere. Man startet dabei mit Seeds. Um aus Samen eine geeignete Mutter zu ziehen, die eine gewisse Größe besitzt, können 4-6 Monate leicht vergehen. In unserem Arikel Mutterpflanze selektieren erfährst du noch mehr über diesen Prozess. Die Mutterpflanze(n) soll groß und kräftig genug sein, so dass Du eine maximale Zahl an Stecklingen aufeinmal nehmen kannst . So viele wie gebraucht werden, um deinen vorhanden Platz zu füllen. Die Pflanzen stehen später im SOG-Anbau Topf an Topf, bzw. Steinwollblock an Steinwollblock, dazwischen wird kein oder kaum Platz gelassen. Auf einen m² stehen ca. 40-70 Pflanzen als grober Anhaltspunkt. Dies lässt sich nach Vorliebe, eigener Erfahrung, vorhandener Umgebung und Sorte entsprechend variieren.

Die Stecklinge besitzen das genetische Alter ihrer Mutter, das heißt sie beginnen bei der 12-Stunden Belichtung in der SOG-Umgebung sofort mit der Blüte und müssen nicht erst geschlechtsreif werden wie Jungpflanzen, die aus Samen gezogen werden.

Ein Bespiel für einen Grow-Rythmus beim SOG-Anbau:

Zunächst werden soviele Stecklinge produziert, dass die Hälfte oder ein Viertel der vorhandenen “Blühfläche” gefüllt werden kann. Diese Stecklinge werden mit Datum versehen. Etwa 14-21 Tage später werden weiter Stecklinge genommen, datiert und mit dazu gestellt, je nachdem nach weiteren 14-21 Tagen erneut Steckis nachstellen usw. bis eben die ganze Blühfläche ausgefüllt ist.

Die Fim- oder Fimming-Technik ist dabei eine sehr gute Methode um Mutterpflanzen klein zu halten und gleichzeitig eine hohe Zahl an Stecklingen zu bekommen.

2. Schritt: die Steckis

SOG-Methode

Nun geht es darum zu entscheiden, wieviele Pflanzen zeitgleich blühen sollen. Beispiel: Du kannst maximal 12 Pflanzen anbauen. Du beginnst 3-4 Stecklinge zu nehmen, dann 3-4 Wochen warten, dann wieder 3-4 Stecklinge nehmen, während die ersten Stecklinge in die Blühkammer gestellt werden. Wieder 3-4 Wochen warten und 3-4 neue Stecklinge nehmen. usw. So beginnt der Kreislauf und geht immer so weiter…. Mehr zum Thema Stecklinge schneiden findest du hier.

Sobald die Stecklinge ausreichend gewurzelt haben, können sie in den Blühraum gestellt werden. Das Wurzeln dauert etwa eine Woche je nach Sorte. Bei manchen Cannabis-Sorten kann das auch 2 Wochen dauern. Während dieser Zeit werden die Stecklinge 18 Stunden pro Tag unter eine Wuchsbeleuchtung z.B. Pflanzen-Energiesparlampe oder Neonröhren gestellt. Die Stecklinge sollen solange unter der 18-Stunden-Beleuchtung bleiben bis sie ein ausreichend starkes Wurzelwerk für ihre weitere Entwicklung gebildet haben, ohne dabei größer zu werden als unbedingt notwendig. An diesem Punkt ist die genaue Beobachtung der Pflanzen wichtig und mit der Zeit gewinnt man an Erfahrung, wann der richtige Zeitpunkt für das Umstellen in den Blühraum gekommen ist.

Für das Aufziehen der Stecklinge und Mutter (Mütter) wird ein extra Grow-Raum oder Grow-Zelt benötigt. Die Produktion von Stecklingen ist eine wichtige Basis für die SOG-Methode. Wenn du eine Stecklingsüberlebensrate von über 90% regelmäßg erreichst, kannst du mit einem Sea-of-Green sehr glücklich werden.

3. Schritt: der Blühraum

SOG

Der Blühraum ist der Raum mit einer 12/12-Belichtung, klar. Die kleineren Pflanzen sollten in der Mitte der beleuchteten Fläche stehen und die größeren an den äußeren Rändern. Idealerweise sollten aber alle Pflanzen die gleich Höhe haben. Die Pflanztöpfe werden ohne weiter Zwischenräume oder relativ eng aneinandergestellt/gestopft und dann später von einem Blätterdach bedeckt. Die Pflanztöpfe sollen eher tief als breit sein (ca. 4 L).

Die hydroponischen Systeme wie Ebbe- und Flutsysteme von GHE (General Hydroponics) oder Nutriculture eignen sich ebenfalls für die SOG-Methode. Damit läßt sich diese enorm leistungsstarke und kommerzielle Form des Anbaus bis zur Perfektion bringen.

Hilfreiche Tipps für SOG-Grower

  1. Vermeide Hot-Spots, also heiße Stellen an den Pflanzenspitzen. Darum das Pflanzenlicht am besten ein wenig höher hängen als normal um Verbrennungen zu verhindern.
  2. Mit Dünger in Maßen umgehen, vor allem bei der Stickstoffgabe. Zu vie Dünger kann bewirken, dass die Pflanzen zu buschig werden und der Ertrag dadurch eher verringert wird.
  3. Vermeide zu starkes Wässern, auch um die Pflanzenhöhe zu kontrollieren.
  4. Der Blühraum sollte eine gute Belüftung haben und ein Luftstrom über den Pflanzenspitzen sorgt für den Austausch von Gasen in dem dichten Blüten- und Blätterdach.
  5. Die richtige Auswahl der Sorte(n) hat viel mit dem späteren Ergebnis zu tun. Typische SOG-Pflanzen sind am Ende 22cm bis maximal 60cm hoch.

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