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Klinischer Endocannabinoidmangel – Hintergund für Migräne, Fibromyalgie und Reizdarmsyndrom?

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Klinischer Endocannabinoidmangel (CECD) wird mittlerweile vielfach als Ursache für eine Reihe verschiedener Erkrankungen vermutet, z.B für Migräne, Fibromyalgie und Reizdarmsyndrom. Bislang gab es nur wenig Forschung zu diesen Erkrankungen. Sowohl Migräne als auch Fibromyalgie und Reizdarmsyndrom zeigen alle drei gemeinsame klinische, biochemische und pathophysiologische Muster, die einen zugrunde liegenden klinischen Endocannabinoidmangel andeuten. Dieser kann laut Dr. Ethan B. Russo durch die Gabe von Cannabinoiden angemessen behandelt werden.

Migräne und Endocannabinoidmangel

Bei Migräne geht man davon aus, dass diese durch das Endocannabinoidsystem mit bedingt wird. So sind bei der Entstehung von Migräne bestimmte Bereiche im Gehirn mitinvolviert, die auch durch die Aktivitäten des Endocannabinoidsystems beinflußt werden. Weiterhin beeinflußt das Endocannabinoid Anandamid mit seiner Rolle in der Schmerzmodulation und der Seratoninübertragung die Erkrankung positiv. Die Biochemie der Migräne ist sehr komplex und auch noch nicht ausreichend verstanden. Aber man weiß bisher, dass hohe Serotonin-Level während einer Migräneattacke vorhanden sind.

Bei THC und seinem endogenen Ligand Anandamid konnte gezeigt werden, dass sie in höheren Dosen Serotonin hemmen, obwohl geringe Dosen die Produktion sogar anregen, speziell in den Thrombozyten. Die Thrombozyten besitzen die höchsten Serotoninreserven des Körpers, welche auch im enterischen Nervensystem sowie im Gehirn anwesend sind. Die Serotoninausschüttung aus den Thrombozyten wird ursächlich für die Entstehung von Migräne angesehen. Auf dieser Basis wird Migräne als eine Bluterkrankung gesehen.

Fibromyalgie und Endocannabinoidmangel

medizinisches Cannabis bei FibromyalgieFibromyalgie wird aus Sicht der Medizin oft als eine neuropsychiatrische Erkrankung betrachtet. Etwa 10% aller us-amerikanischen Betroffenen werden mit Cannabis behandelt oder behandeln sich selbst damit. Dabei hat sich vielfach gezeigt, dass die Betroffenen positiv auf das THC-mimische synthetische Cannabinoid Nabilon reagieren. In einer Studie, welche die Effekte von Nabilon dokumentiert, erlebten die Betroffenen signifikante Verbesserungen der Symptome, wenn sie mit dem Cannabinoid behandelt wurden. Eine weitere Studie zeigt, dass sich die Lebensqualität der Betroffenen wesentlich verbesserte, wenn sie sich selbst mit Cannabis therapierten, sowohl oral als auch geraucht. Der Serotonin-Level in den Thrombozyten ist bekannt dafür mit Fibromyalgie in Verbindung zu stehen. Man vermutet, dass ein Mangel an Serotonin, mehr als ein Überschuss, für die gestörte Schmerzwahrnehmung (Schmerzempfinden) verantwortlich ist. Dies ist ein Widerspruch, weil Cannabis-Nutzer mit ihrem geringen Serotonin-Level eigentlich stärker an den Symptomen leiden müssten, allerdings ist das Gegenteil der Fall. Dieser widersprüchliche Zusammenhang ist bislang noch nicht geklärt.

Überraschend ist auch die hohe Komorbidität (gleichzeitiges Auftreteten) zwischen Migräne und Fibromyalgie. In einer Studie zeigte sich, dass 63% der Fibromyalgie-Erkrankten auch über Symptome der Migräne berichten, in einer anderen Studie litten 22,2% der primär Migränepatienten auch an Fibromyalgie. Diese Diskrepanz kann teilweise duch geschlechtsspezifische Unterschiede erklärt werden, da von Fibromyalgie zu 90% Frauen betroffen sind.

Reizdarm und Endocannabinoidmangel

medizinisches Cannabis bei Reizdarmsyndrom

Das Reizdarmsyndrom ist eine relativ häufige Magen-Darm-Erkrankung, bei der eine Verbindung zwischen der Erkrankung und neuropsychiatrischen Störungen vermutet wird. Das Reizdarmsyndrom geht oft einher mit psychischen Erkrankungen wie Angst, Depression und dem Posttraumatischen Belastungssyndrom. Akute Symptome treten dabei vor allem in seelisch schwierigen Zeiten (Krisen) auf. Auch beim Reizdarmsyndrom spielt Serotonin eine entscheidende Rolle. Es beeinflußt die Darmtätigkeit (Peristaltik des Dickdarms), die Empfindlichkeit und die Sekretion von Flüssigkeiten. Interessant dabei ist, dass Personen, die am Reizdarmsyndrom mit Durchfall leiden, einen erhöhten Serotoninspiegel haben, während Patienten, die an Verstopfung leiden einen erniedrigten Serotoninspiegel ausweisen.

Es wurde gezeigt, dass durch die Aktivierung der Cannabinoidrezeptoren im enterischen Nervensystem (Darmnervensystem) die Hypersensibilität des Darms verringert wird, ebenso wie die Darmaktivität und Entzündungen eingedämmt werden. Viele an einem Reizdarm leidende Patienten nutzen Cannabis um die Symptome zu bekämpfen.

Zusammenfassend

Die überlappenden Symptomzusammenhänge der drei Erkrankungen haben zu der Hypothese geführt, dass sie alle Ausdruck der gleichen somatischen Erkrankung sind. Viele Betroffene des Reizdarmsyndroms berichten auch von Symptomen der Migräne. 70% der an Fibromyalgie-Erkrankten haben auch Symptome von Reizdarm. Die Idee bzw. das Konzept, dass eine Dysfunktion des Endocannabinoidsystems für die genannten somatischen Erkrankungen verantwortlich ist, kam erst in den letzten Jahren auf. 2004 wurde die Erkrankung CECD zu ersten Mal benannt. Forscher glaubten, dass der hohe Grad an Komorbidität auf ein gestörtes Endocannabinoidsystem hinweist. So können viele bekannte Erkrankungen auf eine Fehlfunktion des speziellen Neurotransmittersystems zurückgeführt werden. Alzheimer wird durch den Mangel des Neurotransmitters Acetylcholin und Parkinson durch altersbedingten Dopaminmangel verursacht. Daher ist es logisch für die Forscher anzunehmen, dass der Mangel der Cannabinoid-Neurotransmitter zu bestimmten Störungen oder einer Reihe von verwandten Erkrankungen führen kann. Die Beziehung zwischen Serotoninsignalsystem und CECD kann nach Betrachtung der bisherigen Erkenntnisse nicht ignoriert werden.

Verhaltensstudien legen nahe, dass die Effekte des Endocannabinoidsystems durch die Regulation des Serotoninsystems vermittelt werden: Bei THC konnte gezeigt werden, dass es die Serotoninausschüttung der Thrombozyten bei Migränepatienten hemmt, als auch eine zunehmende Synthese von Serotonin unterbindet. Bei Cannabidiol (CBD) konnten ähnliche Effekte nachgewiesen werden.

Wenn die Existenz von CECD noch genauer erforscht wird, wird es möglich sein daraus zielgerichtete Therapieformen zu entwickeln. Zur Linderung der Symptome werden einige Cannabis-Sorten mit ihrem speziellen Cannabinoid-Profil und Cannabinoid-Werten effektiver sein als andere.

Medical Cherry SodaMedical Cherry Soda von Cannamed

Die Wirkung der Medical Cherry Soda ist sehr lange anhaltend, inspirierend und zerebral (geistig) beruhigend sowie ausgleichend, während sie körperlich nur wenig sediert. M.C.S. eignet sich besonders bei innerer Unruhe und Stress und kann sehr gut tagsüber verwendet werden, weil sie nicht müde macht. Medizinische Konzentrate dieser Sorte haben einen herrlich fruchtigen Geschmack und eine enorme Potenz. Die M.C.S. besitzt durchschnittlich einen hohen THC-Gehalt von 21%, 5% CBD und einen sehr hohen Anteil an dem Terpen Myrcen, was zusätzlich muskelentspannende Effekte besitzt und die Wirkung des THC noch verstärkt.

 

Chemdawg Humboldt SeedsChemdawg von Humboldt Seed Organisation

Das Aroma der Chemdawg ist sehr intensiv und riecht nach Kiefern und Benzin. Der Geschmack ist sehr chemisch und doch erdig. Die Wirkung der Chemdawg ist legendär und das zu recht. Mit ihren 20% THC und über 4% CBD ist sie in den USA eine sehr beliebte medizinische Cannabissorte, die bei Schmerzen und klinischem Endocannbionidmangel eingesetzt wird.


– (http://www.nel.edu/pdf_/25_12/NEL251204R02_Russo_.pdf), Senior Medical Advisor, GW Pharmaceuticals, 2235 Wylie Avenue, Missoula, MT 59802, USA, Ethan B. Russo, M.D.
Senior Medical Advisor, GW Pharmaceutical, 2235 Wylie Avenue.
– Clinical endocannabinoid deficiency (CECD): can this concept explain therapeutic benefits of cannabis in migraine, fibromyalgia, irritable bowel syndrome and other treatment-resistant conditions?
– Wade DT, Robson P, House H, Makela P, Aram J. A preliminary con trolled study to determine whether whole-plant cannabis extracts can improve intractable neurogenic symptoms. Clinical Rehabilitation 2003; 17 :18–26.
Whittle BA, Guy GW, Robson P. Cannabis and cannabinoids as medicines. 2003. Pharmaceutical Press, London

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