Medizinisches Cannabis nimmt in der Humanmedizin einen immer grösseren Stellenwert ein und kommt mittlerweile bei vielen Krankheiten zur Anwendung. Deshalb beginnen immer mehr Tierhalter zu überlegen, ob Marijuana nicht auch ihrem vierbeinigen Freund bei Erkrankungen helfen kann. Speziell in den USA gibt es bereits Tiermedizin, die Cannabinoide enthält.
Auch in den USA und Kanada ist Cannabis nach den offiziellen Richtlinien nicht als Tiermedizin zugelassen. Aber auch wenn Tierärzte Marijuanapräparate nicht offiziell verschreiben, so werden sie laut Dr. Katherine Kramer, Tierärztin am Vancouver Animal Wellness Hospital immer häufiger von den Veterinären empfohlen. Leider steckt die Forschung in der Vetrinär- genauso wie in der Humanmedizin bezüglich Marijuana und Cannabinoide noch in den Kinderschuhen. Die Effekte von Marijuana sind aber die gleichen, da Haustiere wie Hunde und Katzen identische Cannabinodrezeptoren haben. Deshalb nutzt die Tiermedizin mittlerweile auch Cannabispräparate und es wird mittlerweile auch gezielt Forschung betrieben.
Risiken für Haustiere
Cannabis kann als Medizin bei Tieren erfolgreich eingesetzt werden, jedoch darf keinesfalls damit herumexperimentiert werden. So steigt die Zahl der Vergiftungen durch Cannabis bei Haustieren an. Eine Studie der Veterinary Emergency and Critical Care Society zeigt einen deutlichen Anstieg der Vergiftungen mit Marijuana zwischen 2005 und 2010 an 2 Tierkrankenhäuser in Colorado. Zwar sind sind tötliche Vergiftungen relativ selten, aber viele Haustiere werden wegen ihrer viel geringeren Grösse, ihres geringeren Gewichts und dem unterschiedlichen Stoffwechsel von einer für den Menschen angenehmen Dosis leicht überwältigt.Vor allem Hunde reagieren auf hohe Dosen THC mit erhöhtem Pulsschlag, höherer Körpertemperatur, Krampfanfällen und es führt in schlimmsten Fallen sogar zu Koma und dem Tod des Haustieres.
Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Vergiftungen hauptsächlich durch unverantwortliche Tierhalter, die ihren Tiere des Spaßes Willen Cannabis geben, verursacht werden. Und auch Dr. Kramer weißt darauf hin, dass sie die Erfahrung gemacht habe, dass die Tierhalter, die ihre Tiere medizinisch mit Cannabis versorgen, sehr verantwortungsbewusst und sorgsam damit umgehen und viele herkömmliche Tiermedikamente ein viel höheres Risiko darstellen. So sollen v.a. Präparate mit viel CBD (Cannabidiol) und ohne oder nur sehr wenig THC (Tetrahydrocannabinol) eingesetzt werden.
Einsatz v.a. gegen Schmerzen, Krebs und für einen friedlichen Lebensabend
Medical Cannabis wird von Tierhaltern und Veterinären v.a. bei starken Schmerzen eingesetzt. Es berichten auch viele Tierliebhaber davon, dass damit die letzten Tagen des Lebens ihrer vierbeinigen Freunde friedlicher und angenehmer verliefen. Nicht nur eine schmerzstillende, sondern auch appetitanregende und beruhigende Wirkung wurde festgestellt. Amerikanische Tierärzte raten deswegen immer häufiger Krebs mit CBD-haltigen Präparaten zu behandeln, die von den Vierbeinern oftmals besser vertragen werden als herkömmliche Medikamente und mit denen bereits einige Therapieerfolge erzielt werden konnten.
J Vet Emerg Crit Care (San Antonio). 2012 Dec;22(6):690-6. doi: 10.1111/j.1476-4431.2012.00818.x.
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