Ein Agonist ist ein Molekül, das einen Rezeptor aktiviert. Morphin ist ein Agonist, welches an den Opioid-Rezeptoren wirkt, um seine Wirkung zu entfalten. THC ist ein Agonist, der an den Cannabinoid-Rezeptoren wirkt. Einen Rezeptor können unterschiedliche Agonisten aktivieren.
Ein Antagonist verhindert die Aktivierung des Rezeptors, in dem er den Agonisten blockiert. Der Opioid-Antagonisten Naloxon beispielsweise verhindert die schmerzlindernde Wirkung von Morphin. Antagonisten können direkt (sie blockieren den Rezeptor) oder indirekt (sie lassen die Rezeptoren verformen, so dass die Agonisten nicht andocken können) wirken.
Anandamid ist ein Endocannabinoid (körpereigenes Cannabinoid), das sich an die CB1-Rezeptoren bindet. Seine Wirkungen werden durch THC nachgeahmt.
2-AG (2-Arachidonoylglycerol) ist ebenfalls ein endogenes (körpereigenes) Cannabinoid, das sich sowohl an die CB1- als auch CB2-Rezeptoren bindet. 2-AG ist häufiger, aber weniger aktiv als Anandamid.
Cannabinoide sind Chemikalien, die die Cannabinoid-Rezeptoren aktivieren. Zuerst wurden sie als Wirkstoffe des Cannabis entdeckt und haben daher ihren Namen. Es gibt mehr als 100 verschiedene Cannabinoide im Marijuana, sie besitzen alle 21 Kohlenstoffatomen in Ringstruktur, mit Wasserstoff-und Sauerstoffmoleküle an verschiedenen Stellen. Die Pflanzen Cannabinoide werden Phytocannabinoide genannt, körpereigene Cannabinoide als Endocannabinoide bezeichnet.
Cannabinoid-Rezeptoren sind Proteinrezeptoren an die sich Cannabinoide binden. Es wurden zwei Arten von Cannabinoid-Rezeptoren entdeckt. CB1 Rezeptoren befinden sich vor allem im Gehirn und Zentralen Nervensystem, besonders in Regionen, die die Bewegung, die sensorische Wahrnehmung, Kognition und Emotionen regulieren. CB2-Rezeptoren wurden vor allem im Gewebe gefunden, das in Verbindung mit dem Immunsystem und peripheren Organen steht. Es sind eine Reihe weiterer Rezeptoren bei der Cannabinoid-Signalisierung beteiligt, die keine Cannabinoid-Rezeptoren im eigentlichen Sinn sind.
CBC (Cannabichrom) gehört zu den Cannabinoiden, die bislang eher weniger Beachtung finden. CBC kommt in Cannabispflanzen nicht in so hoher Konzentration wie THC oder auch CBD vor. Es wird davon ausgegangen, dass CBC Entzündungen und Schmerzen hemmen kann, indem es die schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung von THC verstärkt und unterstützt. Ein hoher CBC-Gehalt im Cannabis ergibt eine “THC-starke” Sorte mit einer deutlich höheren Potenz. CBC alleine besitzt keine psychoaktive Wirkung.
CBD (Cannabidiol) ist ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, das direkt verschiedene Rezeptoren und indirekt Cannabinoid-Rezeptoren aktiviert. Bei CBD wurde wissenschaftlich eine antikonvulsive, antipsychotische, antioxidative, neuroprotektive und immunmodulierende Wirkung nachgewiesen. Eine seiner meistuntersuchten Effekte ist seine entzündungshemmende Wirkung.
Endocannabinoide sind Cannabinoide, die natürlicherweise im Körper vorkommen und eine ähnliche Wirkung wie pflanzliche Cannabinoide besitzen. Synthetische, im Labor hergestellte Cannabinoide haben ebenfalls Effekte ähnlich denen des natürlichen Cannabis.
Neuronen sind Nervenzellen, die Signale an andere Nervenzellen mit Hilfe von Chemikalien, sogenannten Neurotransmittern, übertragen.
Retrograde Signalübermittlung ist der Prozess, bei dem ein chemisches Signal von der postsynaptischen Zelle die Freisetzung von Neurotransmittern aus der präsynaptischen Zelle bewirkt. Dann setzt die postsynaptische Zelle eine Chemikalie frei, die ein weiteres Freisetzen von Neutransmittern in der präsynaptischen Zelle verhindert. Die endogenen Cannabinoide scheinen in einer retrograden Weise zu funktionieren, indem sie die Freisetzung von Neurotransmittern wie GABA, Serotonin, usw. durch Verlangsamung oder Stimulierung modulieren, ähnlich dem Dirigenten eines Orchesters, der das Tempo und die Lautstärke bestimmt. Das Endocannabinoid-System ist Meister in der Modulation des Körpers, deshalb wirkt Cannabis bei sovielen Erkrankungen und Symptomen.
Ein Rezeptor ist ein Protein in der Membran einer Zelle, erkennt und reagiert auf Signale eingebettet – ein Hormon, Neurotransmitter, ein Arzneimittel, bestimmte Temperaturen oder andere Reize – auf Ereignisse in der Zelle auslösen. Die Zellmembran besteht aus einem Lipid (Fett)-Komplex hergestellt.
Eine Synapse ist der Zeitraum zwischen dem Senden und Empfangen eines Signals durch Neuronen. Die beiden Neuronen werden als präsynaptisch und postsynaptisch bezeichnet. Mehr als 100 verschiedene Neurotransmitter sind bisher identifiziert worden.
Terpene sind der bedeutenste Bestandteile von ätherischen Ölen und kommen in vielen Pflanzen vor. Neben den Cannabinoiden sind sie als weitere wirksame Bestandteile des Cannabis bekannt. Terpene sind auch für die vielfältigen Geruchs- und Geschmacksaromen im Marijuana verantwortlich und besitzen ihrerseits zahlreiche medizinische Effekte wie z.B. Enzündungshemmung, Schmerzlinderung und Bronchienerweiterung. Man geht davon aus, dass sich Terpene und Cannabinoide synergetisch verstärken in ihrer therapeutischen Wirkung.
THC (Tetrahydrocannabinol) ist das am meisten vorkommende Cannabinoid in Marijuana, das für medizinische und Genußzwecke angebaut wird. THC ist psychoaktiv und bindet an den CB1-Rezeptor. In vielen medizinischen Studien wurde seine analgetische, krampflösende, antitremorale, entzündungshemmende, appetitanregende und Übelkeit verhindernde Wirkungen gezeigt. Es gibt einige synthetische Einzelmolekül Pharmazeutika, wie z.B. Marinol, Nabolin oder Cesamet, die THC enthalten.
THCV (Tetrahydrocannabivarin) ist THC sehr ähnlich. Die chemische Struktur von THC und THCV ist nahezu identisch, aber ihre Entstehung läuft unterschiedlich ab. THCV kann dazu beitragen Übergewicht zu regulieren und es hat außerdem entkrampfende Eigenschaften. In wissenschaftlichen Studien ergaben sich Hinweise, dass THCV die Krampfschwelle für Menschen, die an Epilepsie leiden senken kann. Im Ergebnis kommt es zu weniger Anfällen.
Zellen sind die Grundeinheit des Lebens. Jede von ihnen enthält hunderttausende von Proteinmolekülen, einschließlich Rezeptoren und Signal-Molekülen. Wenn eine Zelle so gross wie ein Haus wäre, wäre ein Protein so gross wie eine Türklinke.
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