Hydroponic

Hydroponik, Aeroponik, Aquaponik – 1. Teil: Grundlagen

Hydrokultur, hydroponische Systeme

Hydroponik Cannabis

Die Hydroponik ist mittlerweile ein etablierter Zweig innerhalb der Argragwissenschaft und wird nicht nur beim Anbau von Cannabis mit großem Erfolg eingesetzt. Zahlreiche Gemüse- und Obstsorten werden inzwischen mit hydoponischen Systemen und entsprechenden Großanlagen kommerziell kultiviert. Im Bereich Hydroponik ist ein rasanter Fortschritt in verschiedenen Ländern zu verzeichnen und die Ergebnisse dieser Methode sprechen für sich. Die Hydrokultur ist in vielerlei Hinsicht den herkömmlichen Anbaumethoden überlegen.

Bei Hydrokultur handelt es sich um eine Methode des Pflanzenbaus, bei der anstelle von Erde eine Wasser-Mineralstoff-Lösung verwendet wird. Die Cannabispflanzen werden so angebaut, dass sich ihre Wurzeln entweder nur in einer wässrigen Lösung aus Mineralnährstoffen befinden oder in einem Medium wie z.B. Perlit, Steinwoll(-blöcke), Blähton oder Kokossubstrat.

Vorteile beim Anbau mit Hydroponik

hydrokultur

Die Hydrokultur findet weltweit aufgrund ihrer vielen Vorteile auch Anwendung in der Nahrungsmittelproduktion:

  • der Nährstoffgehalt bzw. die Nährstoffzufuhr kann direkt und optimal kontrolliert werden
  • die Erträge sind höher als bei anderen Anbaumethoden: viele Grower berichten, dass Pflanzen in einem hydroponischen System schneller wachsen, schneller reif werden und dementsprechend früher geerntet werden kann
  • es wird keine Erde benötigt
  • Schädlinge und Krankheitserreger können sich weniger ausbreiten und sind wesentlich leichter zu bekämpfen als beim Anbau mit Erde

Ein hydroponischer Grow bedarf einer guten Vorbereitung, einigem Hintergrundwissen und regelmäßiger genauer Kontrolle. Werden einige wichtige Punkte nicht oder nicht richtig beachtet, bleiben auch die höheren Erträge aus. Hydroponik erfordert einen gewissen Zeitaufwand und nur damit lassen sich auch die höheren Eträge erzielen. Wer lieber weniger Aufwand betreiben will, nicht so viel Geld investieren möchte und noch wenig Erfahrung hat, wird sicher mit Erde als Medium die besseren Ergebnisse erzielen. Hydroponische Systeme sind vor allem für den erfahrenen Grower geeignet, der sich schon gut mit Pflanzen, deren Bedürfnissen und Krankheiten auskennt. Hydro verzeiht kaum “Unregelmäßigkeiten” wie Über- oder Unterdüngung.

Zunächst macht es Sinn, sich einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Methoden zu verschaffen. Dann kann man besser für sich entscheiden, welche Variante die geeignetste ist und welche sich am besten umsetzen läßt.

Besonders wichtig bei einem hydroponischen Grow

plant

  • die entsprechenden Parameter genau einhalten
  • ph-Wert und EC-Wert im Auge behalten und täglich kontrollieren
  • absolute Sauberkeit: immer und ständig Putzen ist enorm wichtig: Growroom + System
  • alle wasserführenden Verbindungen müssen absolut dicht sein um Wasserschäden zu vermeiden

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher hydroponischer Systeme und Methoden

Cannabis

  • als fertige Bausätze oder selbstgebastelte Systeme
  • auf Steinwolle, Cocos, Perlite, Hydrokorrels (Bähton), Vermiculit oder anderen hydroponischen Pflanzmedien
  • NFT-Nährfilm-Fließ-Technik
  • Aeoro- und Bioponik: Anbau ohne Medium
  • Drip-Bewässerungssysteme
  • Ebbe-, Flutsysteme
  • Deep-Water-Systeme
  • Systeme bei denen die Nährlösung immer wieder verwendet wird (rezirkulierende Systeme) und Systeme, bei denen die Nährlösung nachdem sie durch das System gelaufen ist nicht wieder verwendet wird (Drain-to-Waist)
  • Für jedes Medium gibt es zwei Hauptvarianten: die Unterflurbewässerung und Oberflächenbewässerung

Zu den einzelnen Methoden erfahrt ihr in unserer Hydroponik-Reihe später noch mehr, wenn wir auf die einzelnen Systeme näher eingehen.

pH-Wert beim hydroponischen Anbau

Der pH-Wert wird als „weich“ (0- 7), „mittelhart“ (7-14) oder „hart“ (14-21) bezeichnet. Die Härte des Wassers hängt vom Kalkgehalt ab und beeinflußt wiederum auch den pH-Wert und die Nährstoff-Aufnahmefähigkeit der Pflanzen.

Wenn  die Nährlösung auf den gewünschten pH-Wert von 5,5 bis 6,0 gebracht wird, verändert dies jedoch noch nichts am Kalkgehalt. Zuviel Kalk im Wasser bewirkt, dass die Pflanzen nicht optimal mit Nährstoffen versorgt werden können, auch wenn davon genügend in der Nährlösung vorhanden sind. Zu hartes Leitungswasser sollte mit weichem gemischt werden. Dafür kann man entweder Osmosewasser oder Regenwasser verwenden. Regenwasser sollte man filtern, weil ansonsten Verunreinigungen wie Insekten(-eier) oder Pilzsporen eingeschleppt werden können. Das genau Mischverhältnis hängt vom Leitungswasser ab, das ihr benützt.

idealer pH-Wert für die Nährlösung = 5,5-5,8

Für die Pflanzen ist ein EC-Wert von 0,2-0,3 mS nach dem Mischen ideal.
Falls euch das zu umständlich ist und ihr trotzdem mit hartem Wasser growen möchtet, solltet ihr darauf achten, einen Dünger für hartes Wasser zu verwenden. Einige Hersteller bieten hierfür spezielle Dünger an (z.B. GHE).

idealer EC-Wert für die Nährlösung (nach dem Mischen) = 0,2-0,3 mS

–> weiter zu: Hydroponik, Aeroponik, Aquaponik – 2. Teil: Anbau auf Hydrokorrels (Blähton)

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