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Die Terpene im Cannabis und ihre Wirkung

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Die Cannabinoide im Marijuana haben verschiedene psychotrope und körperliche Effekte und besitzen gleichzeitig medizinischen Nutzen bei der Behandlung zahlreicher Erkrankungen. Neben den Cannabinoiden sind als weitere wirksame Bestandteile des Cannabis die sogenannten Terpene bekannt. Terpene sind für die vielfältigen Geruchs- und Geschmacksaromen im Marijuana verantwortlich (teilweise auch Flavonoide).

Terpene sind der bedeutenste Bestandteile von ätherischen Ölen. Sie kommen in vielen Pflanzen vor. Diese Öle werden z.B. verwendet als Nahrungsergänzungsstoffe, Duftstoffe in Parfums, bei der Aromatherapie und innerhalb der traditionellenund alternativen Heilkunde. Aus chemischer Sicht gehören die Terpene zu einer sehr vielfältigen und komplexen Familie von natürlichen Stoffen. Sie werden mit Hilfe der Vorsubstanz Isopentyl-Pyrophosphat (IPP) gebildet und ermöglichen unterschiedliche Verbindungsgruppen, abhängig von der Anzahl der Moleküle, die miteinander kombiniert werden.

Terpene verdampfen, wenn sie mit Luft in Berührung kommen, vor allem bei Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen. Deswegen duften die meisten Pflanzen zu Beginn des Tages viel stärker als am späteren Nachmittag. Und dies ist auch der Grund, weshalb der erfahrene Gärtner, Zweige im Growroom kurz bevor das Licht angeht oder die Sonne aufgeht abschneidet. Und genau deswegen müssen die Buds auch im Dunkeln getrocknet werden und bei nur geringen Temperaturen. Damit stellt man sicher, dass die individuelle Molekülkonzentration der jeweiligen Pflanze möglichst gut erhalten bleibt.

Menschen können Terpene schmecken und riechen. Das zeigt sich im leckeren Aroma der Cannabispflanze. Doch die Terpene haben noch zusätzliche Effekte: sie können die geistige Verfassung und Stimmung beeinflussen und wirken außerdem in Kombination mit den unterschiedlichen Cannabinoiden. Einige Terpene wirken geistig, indem sie neuronale Rezeptoren blockieren und die Durchlässigkeit der Zellmembranen von Neuronen verändern. Ähnlich laufen auch die chemischen Vorgänge in Zusammenhang mit Serotonin und Dopamin ab, zwei bedeutende Substanzen im menschlichen Körper, die unser Fühlen, Denken und Handeln steuern. Wenn sich die verschiedenen Terpene im Cannabis vermischen und kombinieren, wirkt sich jede dieser Kombinationen anders auf das Gehirn aus. Manche ergänzen sich gegenseitig und jede Verbindung ruft einen psychotropen und einzigartigen Effekt hervor.

Arten von Terpenen im Cannabis

Im Folgenden kommen die wichtigsten Terpene, die im Hanf vorkommen:

  • Myrcen: Dieses Terpen kommt im Cannabis am häufigsten vor. Hopfen enthält ebenfalls eine große Menge Myrcene. Der Geruch von Myrcen erinnert an Zitronen, Minze, und Mangos. Außerdem wird ihm eine schmerzstillende, entzündungshemmende sowie antibiotische Wirkung zugeschrieben. Man geht davon aus, dass Mycren zusammen mit THC einen Synergieeffekt eingeht. Das heißt, die Kombination der beiden Stoffe erzeugt stärkere Effekte als dies THC alleine tun würde. THC und Mycren verstärken sich also gegenseitig.
  • Limonella: Wie sich bereits aus dem Namen ableiten läßt, kommen besonders große Mengen von Limonella in Zitronen und Zitrusfrüchten vor. Limonella läßt sich aber auch in Marihuana und zahlreichen anderen Blumen finden. Deswegen werden einige Cannabis-Sorten als zitronig beschrieben. Dieses Terpen erfüllt sofort die ganze Luft. Limonella hat eine pilztötende, antibakterielle und vor Krebs schützende Wirkung; (es hemmt das RAS-Gen, welches das Tumorwachstum fördert). Pflanzen machen sich Limonella zu Nutze bei der Abwehr von Raubtieren oder Schädlingen. Beim Menschen kann Limonella wegen seiner molekularen Struktur ins Gehirn gelangen und dort die Denkfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration verbessern.
  • Caryophyllen: Ein Terpen, das in zahlreichen ätherischen Ölen vorkommt, besonders z.B. in Nelkenöl. Vom Caryophyllen hat der schwarzer Pfeffer seinen scharfen Geschmack. Dieses Terpen wird teilweise zur Intensivierung des Aromas von Tabak verwendet. Eine Studie des schweizerischen Bundesinstituts für Technologie konnte nachweisen, dass sich das Terpen an die CB2-Cannabinoidrezeptoren binden kann und somit stark für die entzündungshemmende Wirkung des Cannabis mitverantwortlich ist.
  • Borneol: Der Geruch von Borneol ist ähnlich wie Kampfer. Man sagt ihm eine beruhigende Wirkung und psychotrope Effekte nach. Alle Silver Haze-Sorten haben dem Borneol ihr unverkennbares Aroma zu verdanken.
  • Pinen: Pinen gibt den Kiefern und dem Baumharz seinen einzigartigen Duft. Es ist auch in Rosmarin, Eukalyptus und Salbei enthalten. Außerdem wird Pinen als Hustenmittel und als Antiseptikum genutzt. Ganz erstaunlich ist die Tatsache, dass es nach Untersuchungen wohl eine chemische Verbindung zerstört, welche widerum die Koppelung von Neuronen hemmt. Dadurch wird die Funktion des Gedächtnisses verbessert. Dieses Terpen ist besonders in Skunk-Sorten enthalten und sorgt für den unverwechselbaren intensiven Geruch. Es ist außerdem für die schnelle Wirkung der Skunk-Sorten mitverantwortlich und besitzt schleimlösenden Eigenschaften.

Terpene Cannabis

Terpene im Cannabis

 

Die Terpene sind ein komplexes wissenschaftliches Thema für sich und verdienen daher eine umfangreichere Erforschung, ganz besonders in medizinischer Hinsicht. Hier wurden nur einige wenige, der bereits bekannten Terpene genannt, es gibt darüberhinaus noch unzählige mehr, viele und deren Wirkungsweise sind noch nicht bekannt. In Zukunft wird es mit Sicherheit Cannabis-Sorten geben, die mehr dieser Terpene (-kombinationen) enthalten und noch spezifischer auf einzelne Erkrankungen abgestimmt sind, wenn noch mehr über die Terpene und ihr Zusammenspiel erforscht ist.

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