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Buds richtig trimmen und der optimale Trocknungsprozess

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Wenn die Cannabispflanzen ihre Blütezeit beendet haben und befüllt sind mit harzigen Blüten, kommt überhaupt das beste, nämlich die Ernte. Auch wenn man als Anfänger beim ersten oder zweiten Grow noch einige Fehler gemacht hat und sich dies in einem gewissen Maße auch auf die Ernte auswirkt, kann man sich doch über gewisse Ergebnisse freuen. Der beste Weg ist, aus den Fehlern zu lernen und sich mit der Zeit immer mehr zu verbessern, das ist auch gleichzeitig ein Ansporn für einen selbst.

Einschränkungen bei den Erträgen und der Qualität hängen meistens mit kleinen und dummen Fehlerchen zusammen. Deswegen ist es sinnvoll, sich viele Information zu holen – Information ist schließlich Macht! Wenn die Blüte in den 8-10 Wochen reibungslos verlaufen ist, warten fette und qualitativ hochwertige Erträge auf den Grower. Es ist wichtig zu beachten, dass die allermeisten Sorten diese 8-10 Wochen Blütezeit unbedingt brauchen, einige Cannabis-Sorten sogar noch länger, um ihre Buds voll und richtig auszureifen.

Die gute Trocknung und Reifung ist ein entscheidender Schritt bei der Produktion von hochwertigem Cannabis. Ein schlechter Trocknungsprozess kann sogar die ganze Qualität der Cannabisblüten ruinieren. Das Trocknen und Reifen der Buds ist teilweise ein recht zeitaufwendig und oftmals auch ein schmerzhafter Prozess des Wartens für viele medizinischen Züchter. Das Warten lohnt sich aber auch hier voll und ganz, denn man wird einen viel besseren Geschmack und eine intensivere Wirkung erhalten.

Cannabis Buds richtig trimmen

Buds in feuchtem Zustand trimmen

Es gibt verschiedene Methoden um die geliebten Cannabispflanzen zu ernten. Welche dabei verwendet wird hängt stark von der Anzahl der Pflanzen, die Du hast, sowie von deren Größe ab. Die häufigste angewendete Methode ist dabei das Grass nass zu trimmen, also in noch feuchtem Zustand. Dabei werden zunächst die großen Blätter der Pflanzen entfernt. Dies kann passieren, wenn die Pflanze noch im Topf steckt und bevor man sie abschneidet. Anschließend die Cannabispflanze am Hauptstamm unten kappen und in ihre Seitenzweige zerlegen. Nun werden nacheinander alle mittelgroßen und nicht so sehr harzigen Blätter an den Zweigen mit einer spitzen und scharfen Schere entfernt. Die Blätter immer ganz unten an ihrem Stiel abschneiden, so dass nicht noch ein Stück Stengel vom Blatt in den Blüten bleibt und hier womöglich später zu schimeln beginnt.

Buds trimmen Buds trimmen

Dann werden die Seitenzweig in die einzelnen Buds zerlegt, bzw. von den Zweigen abgeschnitten. Sehr große Buds oder den Headbud sollte man noch ein weiteres Mal zerlegen, so dass bei der Trocknung genügend Luft an die Blüten kommt und kein Schimmel entstehen kann. Das heißt aber auch nicht, dass man alles in kleine Blütchen zerteilen soll, da leidet die Optik 😀

Cannabis ErnteWie groß du die Buds lässt, hängt von deiner Vorliebe und deiner Geduld beim Trocknen ab. Nachdem man nun die einzelnen Buds und hoffentlich einen ganzen Berg vor sich hat, kann man beginnen die Blüten in Form zu schneiden, also zu trimmen. Dabei werden die kleinen harzigen Blätter um und an den Blüten mit einer scharfen, spitzen, mit Akohol desinfizierten Schere abgeschnitten. Hierfür empfiehlt sich besonders eine spezielle Ernteschere. Wie nahe Du dabei an die Blüte ranschnippelst ist Geschmackssache. Ich schneide wirklich alle Blätter weg, weil ich Blätter in den Buds nicht haben will. Stattdessen mache ich aus diesen harz- und THC-reichen kleinen Blättern noch einige ander schöne Sachen wie zum Beispiel: Bubble Hash, Tinktur, Extrakte, Skuff…
Ich trimme die Buds nur im nassen Zustand, also gleich nach dem Ernten. Trockene Buds können bröseln und sind anfälliger. Während man die Buds in Form schneidet und dabei die kleinen Blätter wegmacht, sollte man jede Blüte unten am Stiel festhalten und möglichst wenig die Blüte selbst berühren. Es ist immer besser, wenn das Harz und die potenten Anteile deiner Buds in den Blüten bleiben und nicht an deinen Fingern. Am Anfang kann es noch ein wenig gewöhnungsbedürftig sein bis man sich “warmgetrimmt” hat doch dann wird man es schnell herausfinden – es ist nicht schwer.

Das Trimmen machen erfahrene Grower und Profis über einem Tan Tam oder einem sogenannten Worktable, der mit einem speziellem ganz feinem Mikorsieb ausgestattet ist. Nach dem Trimmen und einiger Zeit sammeln sich unten im Worktable (unter dem Sieb) nur die Harzkristalle (Skuff), die z.B. zu sehr hochwertigem Haschisch verarbeitet werden können. So werden abfallende Harzkristalle, die es bei der Ernte immer auf alle Fälle gibt, nicht verschwendet und landen irgendwo am Tisch sondern werden aufbewahrt und bescheren den fleißigen Erntern später noch eine Menge Freude. 🙂
ANDARRA Trocknungsbox Tan Tam

Vor dem Ernten sollte man sich schon alles bereit stellen, was man benötigt. Es empfiehlt sich mind. 2 Erntescheren zu benutzen. Während die eine Schere in Verwendung ist, steckt die zweite in einem Glas mit (lebensmittelechtem) Alkohol/Ethanol. Dabei nur die Klingen in den Alkohol bringen. Achtung hochprozentiger Alkohol ist sehr leicht entzündlich. Es macht auch Sinn verschiedene Arten von Erntescheren zu benutzen, vor allem wenn es sich um mehrere Pflanzen handelt. Um große Seitenzweige und den Hauptstamm zu schneiden sollte man eine andere Schere verwenden als für das Trimmen der Buds. Die Schere zum Trimmen der Buds wird stumpf, wenn man damit die dicken Äst durchschneidet und nachher wird man nur noch sehr wenig Spaß beim Ernten haben. 😀

Ernteschere Bud Clean Samurai Warrior

spitze Schere zum Trimmen                                   kräftige Schere zum Schneiden von dicken Ästen und Hauptrieben
der kleinen Blätter zwischen den Blüten

 

Billig Scheren machen beim Ernten auf Dauer keinen Sinn, werden zu schnell stumpf und verursachen mehr Probleme als sie nutzen. Bei der Cannabisernte bei größeren medizinischen Grows kommen dann vielfach spezielle Ernte- und Trimmmaschinen zum Einsatz und erleichtern die Arbeit natürlich enorm.

Trimpro Rotor Workstation, ErntemaschineTumble Trimmer

Nachdem die Buds in Form getrimmt sind und die harzigen Blätterchen gesammelt, können die Bus in eine Trockenbox mit Lüftung oder einen gut belüfteten dunklen Raum und auf Trockennetze gelegt werden. Die einzelnen Blüten sollten sich nicht berühren. Die Temperatur in der Trockenbox bzw. im Trockenraum sollte nicht zu niedrig sein um Schimmelbildung zu vermeiden, aber auch nicht zu hoch sein um ein zu schnelles austrocknen der Blüten und damit Verschlechterung der Qualität zu verhindern. Ebenso ist es wichtig, gerade bei größeren Ernten die Raumfeuchtigkeit genau im Auge zu behalten und gegebenenfalls neben ausreichenden Lüftern, zusätzlich mit Luftentfeuchtern zu arbeiten.

Reifung Cannabis

Trimmen im trockenen Zustand

Die zweite Methode, die angewendet werden kann, ist das Trimmen der trockenen Pflanzen. Dabei läßt man die Pflanzen zuerst komplett trocknen, indem man sie unten am Stiel kopfüber aufhängt. Die großen Blätter werden zuvor entfernt. Das Trocknen auf diese Weise dauert etwas länger, als wenn man die Blüten nass trimmt. Diese Methode wird vor allem bei einer größeren Zahl von Cannabispflanzen verwendet.

Trockene Cannabisblüten lassen sich schwieriger trimmen als feuchte und sehen meist weniger attraktiv aus. Es kommt beim Trimmen im trockenen Zustand zu einem höheren Verlust an THC, weil dieses durch Bewegung und schütteln leichter von den Blüten getrennt wird und abfällt. Das ist allerdings relativ bei einer entsprechend großen Menge.

Cannabispflanzen aufhängen

Pflanzen aus großen Outdoorgrows werden in großen Trockenräumen kopfüber aufgehängt. Für welche Methode des Trimmens man sich schließlich entscheidet hänhgt von den eigenen Bedürfnissen und wie man am besten zurecht kommt ab.

Der Trockenraum

Der Raum, in dem die Ernte getrocknet wird, sollte gut belüftet, dunkel und groß genug sein. Die Raumtemperatur sollte am besten zwischen 18° und 23° Grad liegen. Dabei ist es am besten ständig Ventilatoren laufen zu lassen. Man sollte bedenken und wie jeder Grower weiß, entwickeln sich beim Ernten, Trimmen und Trocknen sehr starke Aromen und Cannabisgerüche. Aus diesem Grund empfiehlt sich die Verwendung eines Aktivkohlefilters (AKF) in Verbindung mit dem Lüfter. Auf andere Weise bekommt man das ganze nicht in den Griff. Bei kleineren Grows kann in der Growbox, in der die Pflanzen kultiviert worden sind, dann auch später die Trocknung gemacht werden. Der Lüfter mit AKF ist dann weiterhin im Betrieb, die Lampe bleibt natürlich aus. Allerdings kommt es dann zu Verzögerungen, falls ein neuer Grow geplant ist.

Kleine Ernten können auch in einer selbst gebauten Box mit (Axial-)Lüfter und kleinem günstigen AKF getrocknet werden. Wenn es mehr ist oder bei mittleren Erträgen, ist eine Drybox mit Belüftung auf Dauer die beste Wahl. Hier können alle Parameter exakt eingestellt für optimale Ergebnisse, im Zweifel optimiert und überwacht werden bei einem hohen Maß an Sicherheit, weil Gerüche nicht austreten können und alles sehr diskret bleibt.

Es ist wichtig die Ernte zu einem Guten Ende zu bringen, schließlich wäre es unheimlich schade, wenn nach den langen Wochen des Wartens und Pflegens, die Buds verschimmeln oder ungewolltes Aufsehen erregen würden. Es geht nicht darum durch eine erhöhte Raumtemperatur ein möglichst schnelles Trocknen hinzubekommen. Die Wirkstoffe im Marijuana und seine Verbindungen brauchen einige Zeit bis sie sich umwandeln und richtig reif geworden sind. Während des Trocknens finden in deinen Buds viele chemische Prozesse statt. Wenn diese Vorgänge optimal ablaufen können, wird sich das in entsprechenden starken Effekten, reichen und intensiven Aromen, einem angenehmen Geschmack beim Rauchen und einer insgesamt hochwertigen Qualität des Endprodukts wiederspiegeln.

  • Die Blüten sollen also langsam über einem Zeitraum von ca. 2 Wochen getrocknet werden.

Während der langsamen Trocknung verdampfen und verschwinden Chlorophyll (Blattgrün) und andere Pigmente im Pflanzengewebe der Buds. Wenn die Blüten zu schnell getrocknet werden, haben einige dieser Pigmente nicht genug Zeit, um die Knospen zu verlassen und werden im Endprodukt landen. Cannabis mit einem hohen Anteil an Chlorophyll hat oft einen bitteren, heuartigen Geschmack und Geruch. Es gibt also keinen Grund um die Sache zu beschleunigen.

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Das schnelle Trocknen im Backofen oder in der Mikrowelle führt immer zu (großen) Einbußen bei der Stärke und Qualität des Grasses: Der Rauch schmeckt dann sehr scharf, kratzig und schlecht. Das High ist nur schwach. Marijuana braucht seine Zeit um sein volles Potenzial und sein Wirkungsspektrum komplett zu entfalten.

75% der Blüte besteht aus Wasser, das beim Trocknen langsam reduziert wird in einen Wasseranteil von 10-15%. Wenn die Feuchtigkeit aus den Blüten nur schwer oder zu langsam entfernt wird, kann es widerum zu Schimmel kommen, daher ist es wichtig Lüfter und Ventilatoren einzusetzen. Grob gesagt werden aus etwa 500g nassen Blüten ca. 120g trockene Buds.

Die ideale Temperatur beim Trocknen

In den ersten 3 Tagen empfiehlt es sich die Temperatur im Trockenraum auf 20 Grad Celsius zu setzen. Dadurch werden die Blüten zunächst schneller trocknen und man hat einen guten Schutz vor Schimmelbildung. Nach 3 Tagen wird die Temperatur unter optimalen Bedinungen dann auf 18° C gesenkt um den Trocknungsprozess zu verlangsamen.

Luftfeuchtigkeit beim Trocknen

In den ersten 3 Tagen sollte die relative Luftfeuchtigkeit bei 50% liegen. Nach 3 Tagen wird die relative Luftfeuchtigkeit auf 60% erhöht, um den Trocknungsprozess zu verlangsamen.

Reifung & Trocknung

Während kleinere Blüten bereits nach ca. einer Woche trocken sind, brauchen größere Blüten 2 Wochen oder länger. Man kann sich immer entscheiden, ob man lieber eine Größere Blüte am Stück lassen möchte, welche länger braucht bis sie trocknet oder diese in kleinere Blüten zerlegt.

Wenn man eine Blüte nimmt, in der Mitte druchbricht und sie dabei knackt, ist sie trocken. Wenn der Stiel in der Mitte der Blüte noch weich und biegsam ist und sich die Blüte zwar biegen aber nicht brechen lässt, ist sie noch nicht ausreichend trocken. Die Buds sind erst reif und haben erst dann die gewünschte Stärke, wenn sie trocken sind. Den absoluten Höhepunkt in Bezug auf Wirkung erreichen die Blüten dann erst nach weiteren 3-4 Wochen im trockenen und ideal gelagerten Zustand.

Wenn die Cannabisblüten gut und richtig getrocknet sind, können sie in einem kühlen und dunklen Raum gelagert werden. Man kann sie in Glas- oder luftdichten Plastikgefäßen lagern. Zur Sicherheit aber bitte täglich für einige Minuten lüften und Blüten vorsichtig wenden um jegliche Ausbreitung von Sporen oder Schimmel durch (doch) zuviel Restfeucht zu vermeiden. Schimmel rauchen ist absolut gefährlich und kann die Lunge schädigen. Deswegen sollte man Grass immer gut und sicher lagern und dabei bedenken, dass Licht THC zerstört.

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Richtig ausgereiftes Grass schmeckt viel besser, ist aromatischer, fruchtig und macht einen schönen weichen Rauch. Die kleinen harzigen Blätter werden natürlich unter gleich Bedingungen getrocknet wie die Buds, allerdings werden sie schneller trocken sein. Dann ist es an der Zeit sie z.B. zu Cannabis-Öl, Bubble-Hash oder zum Kochen zu verwenden (Cannabisbutter).

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