Cannabis-Extrakte erfreuen sich einer riesigen und ständig wachsenden Beliebtheit. Die Marijuana-Industrie weltweit bringt permanent neue Produkte rund ums Dabbing und die Herstellng von Cannabisextrakten und BHO raus und es scheint eine Gesamtverschiebung hin zu den Cannabisextrakten zu geben, ganz besonders in den USA, wo in einigen US-Bundesstaaten, Cannabis-Konzentrate (für Patienten) verkauft werden dürfen. Aber auch in Spanien werden sie immer beliebter und sind in vielen Cannabis Clubs zu finden oder werden selbst hergestellt.
Leider gibt es viel zu viele Fehlinformationen zum Thema Cannabis-Extrakte und Cannabis-Öl. Einige sensationslüsternen Medien wollen über „dabbing“ (das konsumieren kleiner Mengen von Cannabisöl) wie so oft ein Schreckensbild zeichnen und stellen es in übertriebener Weise als eine gesellschaftliche Gefahr dar. Dies ist natürlich Unsinn, auch wenn es unbedingt notwendig ist, in dem Zusammenhang Risiken zu berücksichtigen, sich mit einem Cannabis-Facharzt zu besprechen, informiert zu sein und sich über die richtige Dosierung klar zu sein. Somit können mögliche Probleme vermieden und ein sicherer Gebrauch ermöglicht werden.
Was ist ein DAB?
Bei vielen, die BHO zum ersten Mal entdecken, kommt es zu vielen Fragen. Was sind Dabs bzw. Dabbing? Das kann ganz einfach beantwortet werden. Dab ist eine kleine Menge von konzentriertem Cannabisextrakt. Dabbing ist dann der Prozess bei dem diese kleine Menge Konzentrat an einen speziellen, glühenden Nagel (oft aus Glas oder Titan) gehalten wird und dadurch vaporisiert, also verdampft.
Die stärksten Cannabis-Sorten der Welt haben laut Labortests einen Gesamtcannabinoid-Gehalt von bis zu 30% und knapp darüber. So konnte z.B. für die Big Juana von Cannamed ein THC-Gehalt von 29-30,3% gemessen werden.
Grass enthält neben den Cannabinoiden noch Terpene, aber auch zu einem großen Teil Pflanzenteile, welche nur einen geringen oder keinen therapeutischen Wert besitzen und beim Verbrennen für die Lungen schädlich sein können.
Natürlich können die schädlichen Karzinogene auch durch das Verdampfen/Vaporisieren der Blüten vermieden werden und genau dies steckt auch hinter dem Dabbing. Mit bestimmten Lösungsmitteln werden die Cannabinoide, Terpene und andere aktiven Stoffe im Cannabis von den Pflanzenteilen und restlichen Stoffen der Pflanze getrennt.
Zu den am häufigsten verwendeten Lösungsmitteln gehören hierbei: Ethanol, Isopropylalkohol, Propan, CO2 und Butan. Siehe dazu auch unseren Artikel: sichere Lösungsmittel. Nicht alle Lösungsmittel sind gleich unbedenklich, von Isopropylalkohol würde ich grundsätzlich abraten, wenn man gesundheitliche Risiken sicher vermeiden möchte. Die wohl unbedenklichste und absolut rückstandsfreiste Form der Extraktion ist die mit CO2, wofür allerdings eine spezielle und nicht günstige Anlage benötigt wird.
Wenn es richtig gemacht wurde, sollte das Cannabis-Konzentrat stark an den Strain erinnern, aus dem es hergestellt wurde. Der Geruch, Geschmack und die Wirkung wird einfach vergrößert und liegt dann eben in konzentrierter Form vor.
Die Extraktion mit CO2 gehört zu den rückstansfreisten und unbedenklichsten Methoden, allerdings auch zu den aufwendigsten und teuerste
Butanhonigöl oder BHO ist ein Cannabis-Konzentrat, welches mit Hilfe von Butan hergestellt wurde. Eine Reihe von Variablen entscheiden über die endgültige Konsistenz von BHO, die wichtigste ist die Temperatur. Shatter ist BHO, welches eine glasartige, durchsichtige Struktur besitzt und zerbrechen kann. Auch Budder und Wax gehört zur Kategorie BHO.
Shatter ist klar, durchsichtig und zerbrechlich
Wie bereits der Name schon sagt, sind Cannabiskonzentrate viel stärker als die medikamentöse Behandlung mit der ganzen Blüte, aus der sie extrahiert wurden. Dies liegt daran, dass sich der Prozess der Herstellung darauf konzentriert, nur die nützlichen Verbindungen und das Harz aus den Cannabisblüten zu extrahieren. Geruch, Gewicht, Geschmack und vor allem Wirkung sind aufgrund einer größere Gewichtskonzentration wesentlich höher.
Typisches Dab-Setup
Die typische Dab- Set-up zum Verdampfen von BHO beinhaltet eine Glas-Bong, BHO-Pfeife oder Bubbler mit einem Glas- oder Titannagel und einer Glaskuppel. Der Nagel muss aus einem Material bestehen, welches extrem hitzebeständig ist und hohe Temperaturen aushält, so wie beispielsweise Titan.
Im ersten Schritt wird der Glas- oder Titannagel mit einem großen Gasbrenner erhitzt und zum Glühen gebracht. Mit einem Dab-Tool bzw. Dabber wird dann etwas BHO auf den Nagel getupft, gleichzeitig an der Bong gezogen und somit das Konzentrat verdampft. Der Dampf wird in der Bong inhaliert, wie man es auch mit Grass machen würde.
Glasnägel sind wesentlich günstiger als Titannägl, allerdings zerbrechen sie meist nach längerer Anwendung irgendwann, während Titannägel unvernichtbar sind.
Die meisten Nägel erfordern die Verwendung von einem weiteren Teil, nämlich der so genannten “Kuppel” (auch Dome). Diese passt über den Nagel und hat oben eine kleine Öffnung, die hilft den Dampf zu fangen und wieder nach unten zurück in die Bong zu leiten. Kuppeln für das Verdampfen von BHO sind normalerweise aus Borosilkatglas. Es gibt auch BHO-Nägel, die keine Kuppel erfordern. Daneben sind mittlerweile Pen-Vaporiser erhältlich, die speziell für das Verdampfen von Cannabis-Konzentraten entwickelt wurden.
Cannabiskonzentrate werden in anti-haft Silikondöschen aufbewahrt, diese gibt es zum Beispiel von Nogoo oder Oil Slic. Hier sind sie sicher vor Austrocknung, äußeren Verunreinigungen und lassen sich einfach und bequem anwenden.
Ist Dabbing sicher?
Solange man sich nicht beim Erhitzen des Nagels verbrennt und seine Finger toastet, sollte eigentlich alles klappen. Cannabiskonzentrate sind unwahrscheinlich mild zu rauchen, wenn sie richtig hergestellt wurden, kratzen nicht und machen einen wunderbar schönen weichen Dampf, kaum zu glauben angesichts ihrer großen Stärke.
Dabbing stellt eine Alternative zum Rauchen des Cannabis dar, vor allem für Asthmapatienten, weil der Dampf wesentlich milder und unbedenklicher ist für Bronchien und Lunge als dies beim gewöhnlichen Bong- oder Jointrauchen der Fall ist.
Die Herstellung von BHO ist natürlich wieder eine andere Sache, denn die die Benutzung von Butan z.B. führt zu einigen Risiken und man sollte unbedingt gewisse Sicherheitsvorkehrungen einhalten um Explosionen zu vermeiden. Siehe dazu mehr unter: Cannabiskon herstellen. Am besten sollte man die Herstellung von Konzentraten den Profis überlassen und den Leuten, die Erfahrung damit haben.
Ein weiteres Problem, das in dem Bereich oftmals zu Diskussionen führt, ist die Anwesenheit von Lösungsmittelrückständen in Cannabis-Extrakten. Dies ist aber immer auf mangelndes Wissen oder ungenügende Vorsorge von Seiten der (US) Konzentrathersteller zurückzuführen. In Labortests können diese Rückstände natürlich leicht ermittelt werden und somit kann Sicherheit sowie Transparenz für den Verbraucher und die Patienten geschaffen werden. Dies erfordert allerdings einen offenen, vorurteilsfreien und legalisierten Umgang mit der Heilpflanze Cannabis.
Der Boom ist zu groß, das High zu schön und beeindruckend, als dass in absehbarer Zeit zu erwarten wäre, dass der Cannabis-Konzentrate-Trend enden wird. Im Gegenteil, zunehmend interessieren sich auch die Europäer für das „Cannabisgold“.
Dr. Melamede, Associate Professor für Biologie an der University von Colorado und der Präsident / CEO von Cannabis Science Inc, ist einer der weltweit wenigen Experten auf dem Gebiet des menschlichen Endocannabinoid-Systems und er erklärt, dass es bislang keinen Hinweis dafür gibt, dass das Einatmen von Restkohlenwasserstoffen wie Butan gefährlich sei – zumindest nicht in kleinen Mengen. Es sei reizend, aber nicht mehr.
Bei einer Überdosierung von BHO kann es vorübergehend zu Orientierungslosigkeit und möglicherweise Ängstlichkeit kommen bei einigen Patienten, diese stelle aber laut Dr. Shackelford (Concentra Medical Centers, Colorado) keine psychologisches Gefahr für Patienten dar.
BHO gibt es schon seit dem Jahr 2000, die BHO-Freunde nutzen die Konzentrate also schon seit einem Jahrzehnt und es haben sich daraus keine nennenswerten Probleme in der Bevölkerung oder bei den Nutzern ergeben.
Dr. Shackelford und Dr. Melamede sind sich einig, dass das einzige ernsthafte Gesundheitsrisiko von BHO-Rauchen darin besteht, dass schädlichen Verunreinigungen, die in dem Konzentrat während des Extraktionsprozesses infundiert haben oder schon während des Anbaus von den verwendeten Pflanzen aufgenommen wurden, im Produkt enthalten sein können. Verunreinigungen in der Pflanzen und den Blüten finden sich in konzentrierter Form in den Cannabis-Extrakten wieder, z.B. Pestizide, Herbizide, Pilze usw. Dies stellt das eigentliche Risiko bei Cannabiskonzentraten dar. Pflanzenschutzmittel können im menschlichen Körper eine extrem fiese Wirkung haben und sogar das Nervensystem beeinflussen. Deswegen gilt es alle möglichen Verunreinigungen an allen Stellen zu vermeiden: angefangen beim Anbau der Sorten, die extrahiert werden sollen, über die eigentliche Extraktion bis hin zur richtigen Aufbewahrung von BHO.
Natürlich ist auch beim Dabbing die Cannabis-Sorte entscheidend. Jeder Cannabisfreund und BHO-Verdampfer hat da seine eigenen Favoriten. Im medizinischen Bereich können unterschiedliche Sorten jeweils verschiedene therapeutische Effekte aufweisen.
Der Dabber
Eines der wichtigsten Utensilien ist der Dabber, der dazu benutzt wird um das Cannabis-Konzentrat auf den Nagel zu transportieren. Wie bereits erwähnt können diese Nägel aus Titan oder Borosilkatglas bestehen. Dabber mit einer Ball-Spitze werden oftmals für sehr ölige und klebrige Konzentrate verwendet, während Dabber mit flachen Köpfen meist für Shatter benutzt werden. Überzeugte BHO-Nutzer werden schnell ihr individuelles Leiblings-Dab-Tool herausfinden.
Glas-Nägel
Glasnägel werden von den allermeisten genutzt, die zum ersten mal Cannabis-Konzentrate ausprobieren möchten, weil sie günstig in der Anschaffung und geschmacksneutral sind. Allerdings können Glasnägel mit der Zeit durch den großen Hitzeinfluß und Temperaturschwankungen feine Risse bekommen und dann irgendwann brechen. Die Glasnägel, die ich getestet habe, hatten eine unterschiedlich Überlebensdauer. Die meisten haben mehrere Monate überlebt, sofern ich sie nicht auf den Steinboden geworfen habe.
Titan-Nägel
Titan-Nägel sind aufgrund ihrer großen Hitzebeständigkeit, der Nagel der Wahl. Man kann sie eigentlich nicht zerstören und sie brauchen weniger Zeit zum Erhitzen als Glas. Speziell bei Titannägeln muss darauf geachtet werden, dass sie nicht versehentlich zu heiß gemacht werden, denn sie erhitzen sich recht schnell, weil Titan eine gute Wärmeleitfähigkeit besitzt. Deswegen kann Titan aber Wärme nicht länger speichern als Glas.
Stärke und Wirkung von Cannabis-Extrakten
Wenn man sich den Anteil der Cannabinoide pro Gramm anschaut, enthält BHO normalerweise mehr Cannabinoide als Bubble-Hash.
Cannabis-Konzentrate und vor allem die, welche sehr rein sind und einen hohen Cannabiniod-Anteil besitzen, bieten für einige Patienten große Vorteile. Besonders Schmerzpatienten profitieren vielfach von der hohen Konzentration von THC und anderen Cannabinoiden, aber auch bei Entzugserscheinungen von Alkohol und Medikamenten haben sich erhöhte Dosen an Cannabinoiden als hilfreich erwiesen.
Die hohe Konzentration kann eine genauere Dosierung ermöglichen und hilft Schmerzpatienten sofort eine hochwirksame Menge zu erhalten. Dabei ist es nicht notwendig viel zu verdampfen und es genügt eine sehr kleine Menge.
Weil Cannabis-Konzentrate eine so schnelle Anlaufzeit haben, werden sie besonders von Schmerzpatienten geschätzt und ermöglichen mir, dass ich in bestimmten Momenten trotzdem weiterarbeiten kann ohne Medikamente zu nehmen.
Steigert das Rauchen von Cannabiskonzentraten die Toleranz auf Marijuana?
Ich hatte immer das Glück, mich selbst ausreichend behandeln zu können und habe alle möglichen, um genau zu sein Unmengen verschiedenster Sativa- und Indica Sorten sowie Hybride getestet. Ich habe daher die berechtigte Vermutung, eine relativ hohe Toleranz auf THC und andere Cannabinoide zu besitzen. Jeder Cannabis-Nutzer, der schon länger konsumiert, wird irgendwann bemerken, dass er mehr Cannabis benötigt, um die gleiche Wirkung, ob medizinisch oder psychoaktiv, zu erreichen.
Es ist nicht so, dass ich aufgehört hätte Grass zu rauchen, es ist alles eine Frage des richtigen Zeitpunkts. Und es ist auch nicht so, dass mich das Grass alleine nicht high machen würde, ich brauch nur sehr viel mehr davon als manch andere Nutzer. Dies wiederum erklärt die Notwendigkeit des Selbstanbaus für Cannabispatienten und dementsprechend die Leaglisierung hierfür. Während man es im psychiatrischen Bereich oder anderen medizinischen Langzeitbehandlungen als völlig normal ansieht, dass sehr nebewirkungsreiche Psychopharmaka oder andere Medikamente bei einzelnen Patienten über die Jahre hinweg sukzessiv hochdosiert werden müssen, was man mit einer Toleranz erklärt, ist man beim Cannabis immernoch stellenweise verwundert, dass auch hier Toleranzen entstehen und Gegner deuten dies als einen Hinweise für die Bedrohlichkeit der Pflanze.
Es ist allgemein so, dass sich bei der Nutzung von Cannabis mit der Zeit eine gewisse Toleranz einstellt, das kennt jeder Marijuana-Konsument und natürlich passiert dies auch beim Verdampfen von BHO. Viele Nutzer machen dann eine Pause von einigen Tagen. Wobei ich dazu sagen muss, dass es mit Dabbing auch für mich kein Problem dartsellt, mir die entsprechende Breitseite zu verpassen, wenn es gewollt ist. Ich persönlich bin also recht zufrieden damit.
Sicherlich bieten Cannabis-Konzentrate auch Marijuana-Nutzern mit einer höheren Toleranz besondere Vorteile und geben einen extra Kick. Es ist eben alles eine Sache des sich selbst kennens und beobachtens. Es gibt meiner Meinung nach durchaus Möglichkeiten, auf die eigene Toleranzen Einfluß zu nehmen, dies sprengt aber diesen Rahmen und wird an anderer Stelle nochmal kommen.