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Bokashi beim organischen Cannabisanbau

Bokashi-Cannabis-grow

Indoor Kompostierung für den Indoor Grow

Japan hat einen neuen Exportschlager: Bokashi, übersetzt so viel wie “fermentiertes, organisches Material”. Mit dieser Art der Kompostierung kann man seine Essensreste zur Kultivierung von hilfreichen Mikroorganismen nutzen, was sehr interessant für alle Freunde des biologischen Cannabisanbaus ist.

Durch Bokashi entsteht ein extrem lebendiges Substrat, welches optimale Entwicklungsbedingungen für die Pflanzen schafft. Die enthaltenen effektiven Mikroorganismen werden auch als “Bokashi Starter” bezeichnet. Vorhandene organische Säuren, Aminosäuren und Kohlenhydrate werden katalysiert und dank des Zusammenwirkens der verschiedenen biologischen Substanzen bildet sich ein optimal ausbalanciertes biologisches Leben.

Was genau ist Bokashi?

Bokashi ist eine geruchlose Kompostierung, die man direkt in der Küche machen kann. Sie stellt eine ausgezeichnete Methode dar, um Küchenabfälle in nährstoffreichen flüssigen Dünger zu verwandeln. Cannabispflanzen werden es lieben und mit einer reichlichen Ernte belohnen.

Bei Bokashi werden nützliche Bakterien verwendet, um den pflanzlichen Abfall aufzuspalten. Es findet eine Kompostierung statt ohne dass schädlicher Schimmel auftritt. Als Ergebnis erhältst Du einen wertvollen flüssigen Dünger, der rein organisch ist und teilweise fermentierte Kompostfeststoffe enthält.

Der Bokashi-Behälter ist geruchs- und insektenfrei und kann daher sehr gut in der Küche aufbewahrt werden. Stelle den Behälter an einen kühlen und dunklen Ort. Die Bokashi-Mikroorganismen vertragen keine hohen Temperaturen.

Bokashi-cannabis

Bokashi- Was muss man beachten?

Bokashi-Kompostierer sind nicht so heikel wie Wurmfarmen und können mit fast allen Essensresten gefüllt werden. Für den organischen Cannabisanbau im Haus empfehlen wir allerdings, nur pflanzliche Abfälle (Früchte, Gemüsereste, Pflanzenteile) zu nutzen. Willst Du einen speziellen Dünger für Deine Cannabispflanzen herstellen, kann an dieser Stelle auch ein wenig experimentiert werden mit besonders reichhaltigen Inhaltsstoffen, die einen wahren Energiedrink für Deine Pflanzen produzieren. Eine gezielte Füllung aus Alfalfa, Sojabohnensprossen, Schachtelhalm, Brennnessel und weiteren organischen Düngemitteln ergibt einen produktiven organischen Dünger, der sogar an die jeweilige Entwicklungsstufe der Pflanze angepasst sein kann.

Dabei sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • verwende nur pflanzliche Inhaltsstoffe und Reste (Früchte, Gemüserest, Pflanzenteile)
  • vermeide die Zugabe von zu viel flüssigen Inhaltsstoffen
  • keine Zugabe von Milch, Milchprodukten oder Tierkot
  • vermeide die Zugabe von faulen Lebensmitteln
  • zerkleinere große Stücke
  • den Deckel immer gut verschließen
  • Pflanzenreste und Speisereste im Eimer gut nach unten drücken
  • kein Wasser zufügen
  • den Eimer nicht in die Sonne stellen
  • den Eimer nach jeder Verwendung gründlich reinigen
  • traue Dich zu experimentieren und verwende unterschiedliche pflanzliche Teile

Bokashi-Behälter befüllen Step-By-Step:

Bokashi-Steb-By-Step

  1. Der Bokashi-Behälter kann einfach gefüllt werden mit pflanzlichen Küchenabfällen oder gezielt mit bestimmten pflanzlichen organischen Inhaltsstoffen. Küchenabfälle sollten in kleine Stück zerkleinert und in einer gleichmäßigen Schicht von etwa 1-2cm in den Behälter gelegt werden.
  2. Im Anschluss gibt man genug Bokashi-Spray/Bokashi-Ferment hinzu, das eine große Menge an Mikroorganismen enthält.
  3. Presse und drücke den Inhalt im Bohashi-Behälter so weit als möglich nach unten, um Luftblasen und Lufteinschlüsse im Eimer zu verringern. Dazu kann man z.B. einen Kartoffelstampfer benutzen.
  4. Jetzt sollte der Bokashi-Behälter gut verschlossen werden. Wenn Luft nach innen gelangen kann, fängt der Behälter nämlich an zu stinken. Versichere Dich, dass der Deckel gut sitzt.
  5. Beim Prozess der Aufspaltung der pflanzlichen Reste entsteht eine Flüssigkeit mit sehr vielen Mikroorganismen: der wertvolle Bokashi-Saft. Am unteren Teil des Bokashi-Eimers befindet sich normalerweise ein Hahn. Mit diesem sollte alle paar Tage die nährstoffreiche Flüssigkeit abgelassen werden.

Bokashi-Saft eignet sich ausgezeichnet zum Düngen von Cannabispflanzen und ist hochkonzentriert.

Verdünne 1 kleine Tasse Bokashi-Saft mit 10L Wasser.

Bokashi-Dosierung

Wenn schlechter Geruch auftritt….

Bokashi-Eimer sollten einen leicht sauren Geruch haben. Wenn aber schlechter Geruch auftaucht, findet vermutlich ein Verfaulen des Abfalls statt, anstelle des gewünschten Gärprozesses. In diesem Fall sollte der Inhalt nach draußen in den Garten gegeben und in den Boden untergemischt werden, der Bokashi-Behälter gründlich gereinigt werden und ein Neuanfang gestartet werden.

so dass es in Zukunft nicht mehr dazu kommt, sollten einige Punkte beachtet werden:

  • verschließe den Deckel immer fest
  • füge immer genug Bokashi-Spray/Bokashi-Ferment hinzu
  • lasse regelmäßig Bokashi-Saft über den Han am Behälter aus
  • bewahre den Behälter an einem kühlen Ort auf

Der Bokashi-Eimer sollte am besten alle 2 Wochen komplett entleert und gereinigt werden, um das Auftreten von schlechten Gerüchen oder grauen Schimmel zu vermeiden.

Weißer Schimmel tritt auf

Wenn Du weißen Schimmel bzw einen Belag aus weißem Schimmel in Deinem Bokashi-Behälter entdeckst, ist das ein normaler Vorgang, der aus der Vermehrung der nützlichen Mikroorganismen entsteht. Es ist alles gut und Du musst in diesem Fall nichts tun.

Bokashi-Anwendung

Blau-grauer Schimmel tritt auf

Wenn blau-grauer Schimmel auftritt, ist dies ein Zeichen, dass die pflanzlichen Reste verrotten anstatt zu fermentieren. Der Behälter sollte in diesem Fall komplett entleert und gereinigt werden.

Bokashi-Schimmel

Alle 2 Wochen wird der Bokashi-Eimer entleert, im Garten draußen zu den Pflanzen gegeben und unter die Erde gemischt. Innerhalb von ca. 4 Wochen vermischt sich der Inhalt mit dem Boden und gibt wertvolle Nährstoffe an die Pflanzen ab.

Wenn Du bemerkst, dass sich der Behält zu schnell füllt oder Du eine größere Menge an Bokashi-Saft benötigst, macht es Sinn einen zweiten Bokashi-Behälter einzusetzen. So kannst Du den einen befüllen, während der zweite gärt. Aber denke daran immer bei beiden Bokashi-Eimern regelmäßig den Saft zu entleeren.

Im Handel sind Bokashi-Eimer im Set erhältlich, die alle notwendigen Mikroorganismen, Teile und das fertige Ferment enthalten.

Bokashi-Ferment/Bokashi-Starter selbst gemacht

Selbst ist der Grower!

Auf Dauer ist es günstiger sich das Bokashi-Ferment, welches benötigt wird, selber herzustellen. Allerdings ist das auch aufwendiger. Das Bokashi-Ferment kann auch selbst zu den Pflanzen in das Pflanzgefäß gegeben werden, denn hier ernährt und stimuliert es vorhandene und zugegeben Mikroorganismen und stellt daher einen ausgezeichneten Dünger dar.

So stellt man das Bokashi-Ferment selbst her:

Du brauchst dazu:

  • 1,5 Esslöffel Mikroorganismen EM-1
  • 3 Esslöffel Weizenkleie/Getreidekleie
  • 1,5 Esslöffel Molasse
  • 3 Tassen Wasser
  • Schüssel
  • Plastiktüte

So geht`s:

  1. Löse die Molasse im Wasser auf.
  2. Füge EM-1 zu der Molasselösung hinzu
  3. gebe die Weizenkleie in die Schüssel und ⅔ von der Molasselösung.
  4. mische alles zusammen und verknete es gut. Am besten geht das mit den Händen. Wenn es sich wie am Bild zu einem Ball formen lässt ist und klebt ist es perfekt. Ist es zu feucht, füge Kleie hinzu, ist es zu trocken, füge Wasser hinzu.

Bokashi Starter selber machen

5. sobald das richtige Maß an Feuchtigkeit vorhanden ist, und sich die Weizenkleie-Masse formen lässt, kann man sie in die Plastiktüte füllen.

6. Versuche aus der Zippertüte und aus der Masse so viel Luft wie möglich zu pressen und zu drücken. Die Masse in der Tüte soll für 2 Wochen luftdicht verschlossen bleiben und dunkel aufbewahrt werden. In dieser luftdichten und dunklen Umgebung beginnen die Mikroorganismen die Weizenkleie zu fermentieren.

7. Nach etwa 2 Wochen wird die Zippertüte geöffnet. Der Inhalt hat einen süß säuerlichen Geruch. Möglicherweise hat sich eine weiße Schimmelschicht gebildet, was sehr gut ist.

Siehst Du grau-blauen Schimmel, ist irgendetwas schief gegangen und die falschen Mikroorganismen konnten sich ausbreiten. Verwirf diese schlechte Masse und beginne von Neuem. Um die Weizenkleiemasse für längere Zeit haltbar zu machen, kann sie getrocknet werden. Dazu wird sie in einer dünnen Schicht in einer Wanne oder einem Tablett ausgebreitet und an der Luft getrocknet. So nun hast du Dein fertiges Bokashi-Ferment, das immer wieder bei dieser besonderen Kompostierungsmethode benötigt wird und das in reichlicher Menge verwendet werden sollte. Der Bokashi-Starter ist ein wertvoller Dünger beim Organischen Anbau, ebenso wie der flüssige Bokashi-Saft, der bei der Kompostierung entsteht.

In diesem Sinne, allen organischen Growern ein fröhliches Kompostieren und viel Erfolg beim Experimentieren und Ausprobieren eigener Mischungen.

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