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Wintergrows erfolgreich meistern

Erfolgreicher Indoor-Anbau im Winter

Beim Indoor-Anbau im Winter gibt es einige Punkte zu beachten, so dass die Pflanzen ihren Zyklus erfolgreich beenden können und den Züchter mit einer reichlichen Ernte belohnen. Mit etwas Hintergrundwissen und ein paar einfachen Maßnahmen, lässt sich der Indoor-Grow im Winter oftmals leichter realisieren als im Sommer.

Die richtige Temperatur

Die ideale Temperatur im Growraum liegt tagsüber zwischen 22° und 24° C und nachts zwischen 15° und 21° C. Nachts kann die Temperatur im Anbauraum sogar bis auf 8° C sinken, ohne dass es zu weiteren Beeinträchtigungen bei den Pflanzen kommt.

  • Ideale Temperatur im Anbauraum tagsüber: 22° bis 24° C

  • Ideale Temperatur im Anbauraum nachts: 15° bis 21° C

Unter 15° C treten jedoch verstärkt Probleme mit der Luftfeuchtigkeit auf, Schimmel oder anderen Pilzkrankheiten breiten sich dann schnell aus. Deswegen sollte die Temperatur nachts (wenn das Licht aus ist) konstant sein und nicht unter 15° C liegen.

Ist die Temperatur am Tag über 29° C kann es zu Verzögerungen oder sogar zum Wachstumsstopp kommen. Eine ideale und konstante Temperatur fördert ein gesundes und schnelles Wachstum der Pflanzen. Achte darauf, dass kein Heizgerät in direkter Nähe steht oder ein Heizlüfter die Pflanzen ständig anbläst.

Temperaturen unter 0° C zerstören die Pflanzenzellen und damit die ganze Pflanze. Vermeide also in jedem Fall Frost im Anbauraum ebenso wie zu starke Temperaturschwankungen.
Zu kalte Luft, die von außen in den Growraum kommt, kann ebenfalls ein verlangsamtes Wachstum auslösen. Gleichzeitig brauchen Cannabispflanzen eine Menge Sauerstoff für ihre Entwicklung und ein gesundes Wachstum. Die Zellen der Cannabispflanze benötigen sogar genauso viel Sauerstoff wie menschliche Zellen. Für beste Ergebnisse sollte die Luft einen Sauerstoffanteil von mindestens 20% haben.

Cannabis-frost

Zu niedrige Temperaturen oder sogar Frost schädigen die Pflanze stark und können sie töten.

Eine ständige frische Luftzufuhr und gleichzeitig keine zu kalte Frischluft kann im Winter in manchen Regionen eine tricky Sache sein. Leite frische Luft evtl. in einen geheizten Vorraum bevor sie in den Growraum kommt, so dass sich diese zunächst ein wenig aufwärmen kann. Während der Winterzeit ist die regelmäßige Kontrolle der Temperatur im Growraum sehr wichtig.

Ein Thermohygrometer hilft dir, die Luftfeuchtigkeit und die Raumtemperatur zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren. Natriumdampflampen strahlen viel Wärme ab und beheizen somit den Anbauraum. Im Winter ist das ein positiver Nebeneffekt, von den man allerdings nur während der Lichtzeit profitieren kann. Nachts kann es dann schnell zu kalt werden. Ebenso bei LED-Lampen, die kaum Wärme abgeben. Befindet sich der Growraum nicht in einer beheizten Wohnung oder steht das Growzelt nicht in einem beheizten Zimmer, wird häufig ein zusätzliches Heizgerät notwendig. Elektrogeräte wie z.B. Heizlüfter lassen sich einfach und konstant steuern verbrauchen allerdings viel Energie und sind teuer im Betrieb. Öfen, die mit Gas betrieben werden und eine offene Flamme haben, sollten eigentlich nur unter Aufsicht betrieben werden und verbrauchen viel Sauersoff. Außerdem werden Gasflaschen dafür gebraucht und so richtig praktisch ist es eigentlich nicht. Ein guter Holzofen, Pellettofen oder der Vorteil einer Zentralheizung, stellen die besten Lösungen dar um den Anbauraum auch im Winter warm genug zu halten. Achte dabei immer auf eine ausreichende Frischluftzufuhr. Das positive ist: Es ist immer wesentlich einfacher und günstiger einen Growraum zu heizen und im Winter auf die richtige Temperatur zu bringen als ihn im Sommer herunterzukühlen zu müssen.

Ein extra Tipp:

Mit der Stabheizung  (von Insidern auch Heizwurst genannt) kannst du deinen kleinen Growraum oder dein Growzelt zusätzlich beheizen und auf der richtigen Temperatur halten. In Verbindung mit dem Tempcon  oder einem anderen Temperaturcontroller kannst du einfach und automatisch die Temperatur im Growraum am gewünschten Level halten.

Thermohygrometer

Wenn die Temperatur im Growraum zu niedrig wird, entstehen Probleme mit der relativen Luftfeuchtigkeit. Die Luft kann in Abhängigkeit von der Temperatur unterschiedlich viel Wasser halten. Je wärmer sie ist umso mehr Feuchtigkeit kann die Luft halten. Kalte Luft dagegen kann nur wenig Feuchtigkeit tragen. Fällt die Temperatur im Growraum, steigt gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit und beginnt zu kondensieren. Die kondensierte Feuchtigkeit legt sich auf den Oberflächen im Growraum und auf den Blättern und Blüten der Pflanzen ab.

Die Fähigkeit der Luft Feuchtigkeit zu halten verdoppelt sich mit jedem Anstieg der Temperatur um 10° C. Ist der Temperaturunterschied von Tag zu Nach mehr als 8° C muss ebenfalls eine zusätzliche Heizung eingesetzt werden, um die Temperaturen ausreichend konstant zu bekommen.

  • Ideale Luftfeuchtigkeit für Keimlinge und während der Wuchsphase: 60-70%

  • Ideale Luftfeuchtigkeit während der Blüte: 40-60%

Gelingt es nicht die Luftfeuchtigkeit auf einem idealen und stabilem Niveau zu halten, macht es Sinn einen zusätzlichen Luftentfeuchter einzusetzen. Der Luftentfeuchter sollte für die Größe des Anbauraums ausgelegt sein. Es gibt diese Geräte in unterschiedlichen Größen mit unterschiedlicher Leistung und Kapazität. Ebenso wie die Temperatur trägt die konstante und ideale Luftfeuchtigkeit zu gesunden Pflanzen und hohen Erträgen bei.

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Growraum kann das Wachstum der Pflanzen verlangsamen. Außerdem wird es mit hoher Sicherheit zu Schimmel, Mehltau oder anderen Pilzkrankheiten führen.

Mehltau

Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch und die Temperatur zu niedrig treten schnell schädliche Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Schimmel auf.

Maßnahmen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit:

  • Die Temperatur im Anbauraum dauerhaft erhöhen bzw. auf ein ideales Niveau bringen. (-> heizen)
  • Einen Luftentfeuchter einsetzen mit einer ausreichender Kapazität
  • einen Ablufventilator mit  einer ausreichender Kapazität verwenden, evtl. gegen einen stärkeren austauschen

Zu niedrige Luftfeuchtigkeit

In manchen Regionen gehört der Winter zu den trockensten Monaten. Die einströmende Luft ist zwar kalt, aber gleichzeitig sehr trocken. Kommt dies Luft dann mit der wamen Luft im Growraum zusammen, kann es passieren, dass die Luftfeuchtigkeit unter das optimale Niveau fällt. In diesem Fall kann man einen Luftbefeuchter einsetzen um die Luftfeuchtigkeit am gewünschte Level zu halten. Zu niedrige Luftfeuchtigkeit ist im Winter aber eher selten das Problem.

Wenn du Autos anbaust…

Wenn du autoflowering Pflanzen am Fensterbrett anbaust, hast du deutlich kleinere Erfolge als unter einem hochpotenten Pflanzenlicht, allerdings kannst du deine Ergebnisse optimieren, indem du ein zusätzliches CFL-Licht oder eine energiesparende kleine LED in der Winterzeit einsetzt. Im Winter sind das Sonnenlicht und die Lichtstunden nicht ausreichend für eine ordentliche Entwicklung der Blüten. Auch wenn Automatics nicht photoperiodisch sind, werden sie es dir mit mehr Erträgen danken, wenn sie zusätzliches Licht erhalten.

Automatics könnnen 24 Stunden pro Tag belichtet werden. Beim Anbau mit einer NDL ist damit das Kälteproblem in vielen Fällen gelöst. Allerdings kostet es einiges an Geld die Natriumdampflampe 24 Stunden laufen zu lassen. Ebenso teuer kann es jedoch werden ein zusätzliches Heizgerät in Betrieb zu nehmen. Wäge ab, was in deinem Fall die beste Möglichkeit ist.

Die richtige Genetik

Einige Cannabissorten sind für ihre Fähigkeit bekannt, sich auch unter härtesten Bedingungen und bei kühleren Temperaturen gut zu entwickeln. Diese Fähigkeit dazu liegt in ihrer Genetik begründet. Bedenke jedoch, dass auch diese Sorten leiden werden und sich nur schlecht entwickeln, wenn die Bedingungen zu weit weg vom Ideal gehen.
Besonders selbstblühende (autoflowering) Sorten eignen sich für den Anbau in kühleren Growräumen. Sie können gut mit niedrigen Temperaturen umgehen und sind schnell erntereif.

5 Cannabissorten, die sich auch bei kaltem Klima besonders gut entwickeln:

Afghan Skunk

Afghan-Skunk

Afghan Skunk von 1000Seeds Genetics ist eine robuste, pflegeleichte Cannabissorte, die auch mit kälteren Temperaturen gut zurechtkommt und eine hohe Potenz aufweist. Wenn die Nächte etwas kühler sind, entwickeln einige Pflanzen sogar eine wunderschöne rötliche oder violette Färbung.
Sie ist widerstandsfähig gegen Schimmel und andere Pilzkrankheiten. Außerdem ist sie bereits nach 7-8 Wochen erntereif und hat eine kompakte Größe. Indoor liefert sie hohe Erträge von 550g/m².

White Widow

WW-Dutch-Passion

White Widow ist ein Klassiker, der weltweit berühmt ist und von vielen Growern noch immer sehr geschätzt wird. Die Sorte ist pflegeleicht, auch für Anfänger geeignet und besitzt außerdem zahlreiche medizinische Eigenschaften. White Widow ist extrem widerstandsfähig und verzeiht nicht zu starke Temperaturschwankungen.

Purple Afghan Kush von Dinafem

Purple-Kush-Dinafem

Mit ihrem gedrungenen Wuchs und der kurzen Blütezeit ist Purple Afghan Kush von Dinafem eine gute Wahl für den Indoor-Anbau. Sie wird nur etwa 70-90 cm hoch und lässt sich somit auch in kleineren Growräumen gut managen. Dank ihrer afghanischen Wurzeln besitzt die Sorte eine hohe Resistenz gegen Schimmel und andere Pilzkrankheiten.

Eleven Roses Delicious Seeds

Eleven-Roses

Eleven Roses wurde entwickelt um die preisgekrönte Black Rose noch weiter zu entwickeln. Durch die Kreuzung einer Sugar Black Rose mit einer
Appalachian Kush ist eine potente, widerstandsfähige und extrem harzproduzierende Sorte entstanden. Sie ist eine äußerst schimmelresistente Cannabissorte mit einem hohen THC-Gehalt.

Biddy Early von Serious Seeds

Biddy-Early

Biddy Early ist ebenfalls ein Klassiker und bekannt für seine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Schimmel, starke Feuchtigkeit und Kälte. Wenn die Temperaturen in der Blütezeit etwas sinken, entwickeln die Blüten und Blätter der Sorte fantastische Purpurtöne.

Sie ist einfach anzubauen und schon nach 55 Tagen Blütezeit erntereif. Sie hat deutliche Anteile von Sativa, was den Wuchs und vor allem das Hig anbelangt. Trotzdem kommt sie mit kühleren Temperaturen gut zurecht.

Black Cheese von Big Buddha Seeds

Black-Cheese

Black Cheese ist eine sehr dunkle Cannabissorte mit einem riesigen Headbud. Der Indica dominante Strain ist sehr potent, ertragreich und zudem äußerst widerstandsfähig gegen Schimmel und äußere Belastungen.

Es gibt noch zahlreiche weitere ausgezeichnete Cannabissorten, die sich wegen ihrer hohen Resistenz gegen Schimmel und Pilzkrankheiten auszeichnen und für den Anbau bei kühleren Temperaturen deswegen besonders gut eignen. Stöbere in unserem Seedshop und du wirst noch eine Menge mehr Sorten finden, die sich perfekt auch im Winter anbauen lassen.