Die Trockenextraktion, also das Trennen der Harze von den restlichen Pflanzenteilen, ist die älteste Extraktionsmethode bei Cannabis. Dabei werden die Blüten / Pflanzenmaterial durch ein Sieb geschüttelt. Es gibt verschiedene Vorrichtungen dafür, vom einfachen Handshaker, über 00-Boxen, das Tam-Tam bis zum Rotator. Alle Varianten funktionieren auf die gleich Weise. Um hochwertiges Haschisch zu produzieren sollte man sich jedoch einig Dinge zuvor klar machen. Hier wollen wir kurz darauf eingehen.
Das, was bei der Extraktion von den übrigen Pflanzenteilen getrennt werden soll, sind v.a. die Trichome. Diese kommen in verschiedenen Arten bei Cannabis vor, genaueres erfährst Du bei Die Trichome des Cannabis. Bei der Herstellung von Haschisch sind v.a. die Trichome mit Kopf und ohne Stil für uns interessant. Diese haben eine Größe von etwa 70 bis 100µm. Bei der Siebung sollen v.a. diese separiert werden, dann erhält man Dope der besten Qualität.
Neben den Trichome gibt es jedoch noch einige andere Dinge, die man bei der Extraktion im Hinterkopf behalten sollte. Wie wir im Beitrag Phänotyp / Genotyp erklärt haben, so ist jeder Genotyp ein Universum und jeder Phänotyp eine kleiner Planet darin. Es ist immer einfach hochwertige Konzentrate aus Klonen herzustellen. Jeder Phänotyp hat sein spezifische Art von Harz, das nur von wenigen Faktoren, wie z.B. der Ernte beeinflusst wird. Verwendet man nun das Harz gleicher Phänos, erhält man ein sehr homogenes Endprodukt. Welche Maschenweite das beste Resultat liefert, ist unterschiedlich und immer vom Pänotyp abhängig und davon, ob er Outdoor oder Indoor gegrowt wurde, welches Substrat und Dünger verwendet wurde, etc.
Ein anderer wichtiger Aspekt bei der Herstellung hochwertiger Extrakte ist die Bandbreite der Terpene. Cannabispflanzen besitzen etwa 130 Terpene. Diese sehr aromatischen Stoffe haben einen direkten Einfluss auf die organoleptische Qualität (wie sehr sie die Sinne anregen) der Buds und demzufolge auch auf die des produzierten Haschisch
Bei der Trockenextraktion, der Trennung der Harztröpfchen vom Pflanzenmaterial, können verschiedene Siebe mit unterschiedlicher Maschenweite verwendet werden, jedes Sieb lässt eine andere Trichomgröße durch, dadurch erhält man verschiedene Qualitäten bei der Harzsiebung.
Wenn wir von der Qualität und Reinheit sprechen, verstehen wir unter Reinheit die maximale Konzentration an carved capitate Trichomeköpfen mit so wenig kleineren Trichomeköpfen, Trichomestängel und Pflanzenmaterial als möglich. Im Normalfall hat das reinste Haschisch die beste Qualität, sowohl in organolepischer Hinsicht als auch was die Cannabinoidkonzentration betrifft. Es kann jedoch bei einigen Phänotype so sein, dass eine Mischung aus der der besten und zweitbesten Siebung das qualitativ hochwertigste Haschisch ergibt. Dies kommt daher, dass die 2. Siebung bei manchen Strains mehr Terpene enthält und dadurch die Sinne besser angesprochen werden. Aktuelle Studien haben gezeigt, dass Terpene einen großen Einfluß auf die Wirkung von Cannabis haben und mit den Cannabinoiden interagieren. Mehr dazu unter Terpene im Cannabis.
Natürlich wirkt sich auch die Reinheit des Ausgangsmaterials auf die Qualität des Endprodukts aus. Viele „andere Stoffe“, wie Staub, Erde, kleine Insekten und deren Ausscheidungen, usw., die sich im Pflanzenmaterial befinden, verunreinigen das Haschisch und führen zu einer minderen Qualität. Das absolut hochwertigste Hasch bekommt man aus qualitativ hochwertigen Buds!
Wie erreicht man die beste Haschisch-Qualität?
Wie bereits oben erläutert erhält man die beste Qualität, indem das Endprodukt so rein wie möglich ist. Es gibt einige Maschinen zur Trockenextraktion, in denen sich eine Trommel dreht, diese produzieren auch sehr guten Haschisch, allerdings ist die Trommel mit Sieben mit 132 bzw. 160µm bespannt, so dass sie alle Partikel, die kleiner als 160 Mikrometer (bzw. 132) sind in den Dope gelangen. Die besten Trichomeköpfe sind jedoch größer als 70µm und sollten vom restlichen Material getrennt werden. Deshalb sollte man 3 Siebungen mit 3 verschiedenen Maschenweiten durchführen – 160, 70 und 45µm. Dazu verwenden wir spezielle Siebe oder die Beutel aus den Bubble-Bags, die über einen Rahmen gespannt werden.
Zunächst wird mit der 160er Weite das Pflanzenmaterial vom Harz getrennt, es entsteht ein Hasch mit allen Harzen. Dann wird dieses Material durch das 70µm Netz gesiebt. Alle Harze, die nicht durch dieses Sieb passen, sind die besten Trichomeköpfe, es ist die beste Haschischqualität. Anschließend werden die kleineren Harze durch das 45µm Netz gesiebt. Das zurückgebliebene Material ist zwischen 45 und 70 Mikrometer groß und Haschisch der 2. Qualitätsstufe. Alle Partikel, die durch das Sieb gefallen sind, können zu Haschisch der 3. Qualitätsstufe gepresst werden.
Wie wir bereits angemerkt haben, ist bei manchen Strains die 2. Siebung aromatischer und enthält mehr Terpene als die beste und stärkste Extraktion. Durch die Beimischung eines gewissen Anteils der 2. Qualitätsstufe zur ersten kann das Aroma und auch die Potenz nochmals verbessert werden. Dabei muss man selbst probieren, was die besten Ergebnisse liefert.
Für die Extraktion sollte das Pflanzenmaterial zuvor für 24 Stunden im Gefrierfach eingefroren werden. Dadurch trennen sich die Harze leichter vom restlichen Pflanzenmaterial.
Trocknen, Pressen, Aufbewahrung
Was viele nicht wissen ist, dass man so wie man Cannabis nach der Ernte trocknet, auch der Hasch, der durch die Trockenextraktion gewonnen wurde, nochmals getrocknet werden sollte. Dadurch kann das Harz leichter gepresst werden und der Dope bekommt ein besseres Aroma. Dazu wird das extrahierte Harzpulver 3-4 Tage in einer Plastikdeckel mit Deckel gelagert und der Deckel mehrmals täglich geöffnet, so wie man es vom Fermentieren der Buds kennt.
Beim Pressen von Dope mit einer Haschisch-Presse sollte man vorsichtig sein. Zwar verhindert das Pressen die Oxidation der Harze und der Hasch bleibt länger frisch, allerdings führt zu festes Pressen dazu, dass die Trichomköpfe zerplatzen und die Terpene entweichen – deshalb immer mit „Gefühl“ das Haschisch pressen!
Die größten „Feinde“ des Haschisch sind Licht und Luft, diese führen zu einem Abbau der Cannabinoide, deshalb ist die beste Aufbewahrungsform im Kühlschrank in einer verschließbaren Box.