Cannabis-Konzentrate werden immer beliebter. Vor allem für Patienten eignen sie sich hervorragend, da in ihnen die Cannabinoide in konzentrierter Form vorhanden sind und schon ein kleiner Zug am Vaporizer zur gewünschten Wirkung führt. Bisher war es vor allem THC und CBD, was das Interesse der Produzenten und Konsumenten weckte. Mit dem zunehmenden Wissen und die Erforschung von Terpenen und deren Zusammenwirken mit Cannabinoiden (mehr dazu unter Terpene im Cannabis und ihre Interaktion mit Cannabinoiden), sind viele Patienten mittlerweile auf der Suche nach Konzentraten, die viele Terpene enthalten.
Wie stellt man also BHO her, das viele Terpene enthält?
Es gibt zwei Möglichkeiten, Konzentrate mit einem hohen Terpen-Gehalt herzustellen. Zum einen gibt es die Möglichkeit, die Terpene vor der BHO-Herstellung aus den Buds mittels Dampfdestillation zu lösen und diese später wieder mit dem BHO zu vermischen. Allerdings ist die Destillation der Terpene nicht so einfach und man benötigt hierfür extra Destillationsgeräte.
Die zweite Möglichkeit, die es gibt ist, statt getrocknetem Pflanzenmaterial frische Buds und Blütenblätter zu verwenden. Durch das Trocknen bauen sich die Terpene ab und man kann nur noch wenige davon bei der Extraktion lösen. Verwendet man hingegen frische Blüten, sind sämtliche Terpen noch enthalten und können gelöst werden, man spricht bei dieser Methode von der „Life-Resin-Extraktion“.
Was ist „Life-Resin-Extraction“?
Normale Extraktionen, die mit getrocknetem Ausgangsmaterial hergestellt werden enthalten etwa 4-5% Terpene, je nachdem welcher Strain verwendet wurde. Bei der „Life-Resin-Extraktion“ wird frisches Pflanzenmaterial verwendet, d.h. die Buds werden manikürt, eingefroren und dann extrahiert. Dadurch ist in diesen Extrakten ein Terpengehalt von über 15% keine Seltenheit.
Durch das Trocknen der Pflanzen gehen etwa 60% der vorhandenen Terpene verloren und können dementsprechend nicht mehr gelöst werden. Durch die Verwendung von frischem, „lebendem“ Ausgangsmaterial können alle enthaltenen Terpene extrahiert werden. Die eigentliche Extraktion in einem Roller Extractor mit Butangas funktioniert geauso wie bei getrockneten Buds, mehr dazu erfährst Du in unseren Berichten Schritt für Schritt Anleitung: Herstellung von Shatter (BHO) und Herstellung von BHO und Cannabiskonzentraten.
Für die Extraktion mit frischem Material werden die Buds und kleinen Blätter sofort nach der Ernte in einer Plastikdose mit Deckel oder einem grossen Zipperbeutel im Gefrierschrank eingefroren. Sind die Buds gut durchgefroren, werden sie grob aufgebrochen und erneut eingefroren. Dann werden sie extrahiert. Das Ergebnis ist ein helleres und viel flüssigeres BHO, das jedoch viel stärker riecht und schmeckt.
Unterschiede zwischen BHO aus getrockneten und frischen Blüten
Wie schon beschrieben lässt sich ein deutlicher Unterschied in der Konsistenz feststellen. Durch den höheren Terpene-Anteils ist mit der Life-Resin-Extraktion hergestelltes BHO viel heller und flüssiger, zum Dabben sollte man am besten einen kleinen Löffel oder Spatel zum Auftragen auf den Nagel verwenden. Es eignet sich dadurch auch besser für Vaporizer, da sich die Flüssigkeit wesentlich leichter verdampfen lässt.
Außerdem ist wegen des viel höheren Terpengehalts das Butan Honey Oil aus frischem Weed viel aromatischer. Ein Gramm davon riecht in etwa wie ein ganzer Beutel Gras. Der Geschmack ist ebenso viel intensiver und v.a. bei fruchtigen Cannabis Strains ein Hochgenuss.
Auch lässt sich bei der Wirkung ein Unterschied feststellen. Durch die Kombination aus Cannabinoiden und Terpenen sind die Effekte meiner Meinung nach noch umfänglicher und stärker, das komplette Wirkspektrum kommt zum Vorschein, was speziell von Patienten sehr geschätzt wird.
Ein grosser Unterschied liegt auch in der gewonnen Menge. Bei mit frischem Cannabis extrahiertem BHO erhält man nur etwa 2/3 der normalen Menge, was viele wegen des intensiveren Aromas und der stärkeren Wirkung nicht davon abhält, ihr Butan Honey Oil mit der „Life-Resin-Extraktion“ herzustellen.