Warum eigentlich Mutterpflanzen?
Wenn es um den Cannabisanbau geht, sind Mütter besonders herausragende weibliche Pflanzen, von denen Klone genommen werden. Diese Klone sind dann ein identisches Abbild von der Mutterpflanze, von der sie stammen. Klone haben den Vorteil, dass sie einen sehr homogenen Anbau ermöglichen mit exakt gleichen Pflanzen, die exakt das Gleiche benötigen. Man kann sich sicher sein, was einen erwartet, schließlich kennt man ja die Mutter.
Mutterpflanzen befinden sich dauerhaft in der vegetativen Phase. Durch sie wird eine absolute Konsistenz ermöglicht und ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit. Cannabispflanzen, die aus Samen gezogen werden, weisen dagegen eine gewisse Unterschiedlichkeit auf, was Nährstoffbedarf, Wuchs und andere Faktoren anbelangt. Ein gleichmäßiger Blütenteppich in deiner Grow-Box, ist am besten mit Klonen zu erreichen.
Von einer guten Mutter kannst du immer wieder Klone nehmen und das über mehrere Grows hinweg. Stecklinge sind zu Beginn kräftiger und leichter am Leben zu halten als Seedlinge. Der Anbauprozess wird deutlich verkürzt, weil Stecklinge bereits kleine Pflanzen sind und schneller wachsen als es Seedlinge anfangs tun.
So selektierst du eine Mutter
Klone sind genetisch identisch zu ihrer Mutter. Daher ist das Selektieren einer qualitativ hochwertigen und perfekten Mutterpflanze von großer Bedeutung. Es entscheidet, wie später alle Klone dieser Pflanze ausfallen werden. Obwohl Samenpackungen von Cannabissorten den gleichen Strain enthalten, können unterschiedliche Phänotypen herauskommen, die sich in gewissen Eigenschaften unterscheiden. Dies ist ein normaler Umstand und deswegen ist es besonders wichtig genau den Phänotyp einer Sorte zu finden, den du dir vorstellst und der die besten Eigenschaften für dich mitbringt.
So geht`s Schritt-für-Schritt
1. Schritt: Keimung von regularen Samen
2. Schritt: Wenn die Pflanzen im Verlauf der Wuchsphase ihr Geschlecht zeigen (Vorblüte!), nimmst Du einige Klone/Stecklinge von jeder Pflanze und markierst genau, welcher Klon von welcher Pflanze stammt.
3. Schritt: Bringe die Klone in die Blüte und lasse sie zu Ende blühen. Die Originlapflanzen, von denen Du die Klone genommen hast, belässt du in der Wuchsphase.
4. Schritt: Wenn Du die Klone erntest, achte auf das Aroma, den Ertrag, die Wirkung, die Wuchsstruktur und entscheide, welcher Klon dir am besten gefällt.
5. Schritt: Nimm die Originalpflanze, von der der Klon stammt, der dir am meisten gefällt. Dies ist Deine neue ausgesuchte Mutterplfanze.
Kriterien zum Auswählen einer Mutterpflanze
- Aroma und der Geschmack (Terpeneprofil)
- Cannabinoidprofil, Wirkung, Effekte
- Wuchsstruktur/Höhe
- Ertrag
- medizinische Eigenschaften und Effekte
- Blütezeit
Mutterplfanzen pflegen und versorgen
Mutterplfanzen werden 18 Stunden pro Tag beleuchtet und somit dauerhaft in der Wuchsphase gehalten. Sie sollten gesund sein und keinen Schädlingsbefall aufweisen, denn nur so können sie kräftige Klone erzeugen. Große und gesunde Mutterpflanzen können hunderte von Stecklingen innerhalb nur weniger Monate produzieren.
Viele Grower bauen Mutterpflanzen organisch an. Dadurch erreichen die Pflanzen eine gesteigerte Immunabwehr gegen Krankheiten. Wesentlich mehr als beim Anbau mit mineralischen Düngern. Und gerade bei Mutterpflanzen ist dies besonders wichtig, denn sie werden über einen längeren Zeitraum kultiviert und die Gefahr, dass sie von Krankheitserregern befallen werden ist somit erhöht.
Es ist immer das Beste Mutterpflanzen zu verwenden, die direkt aus dem Samen kommen und nicht aus dem ersten Klon einer Pflanze. Cannabispflanzen, die aus einem Samen entstanden sind, sind stärker, haben kräftigere und größere Wurzeln und ein besseres Immunsystem. Viele Grower denken, es ist der beste Weg, regulare Samen für Mütter zu verwenden. Ich gehöre übrigens auch dazu. Aber man kann natürlich auch feminisierte Samen nehmen um eine Mutter herzustellen. In diesem Fall ist es weniger komplizierter, weil das Aussortieren der männlichen Pflanzen entfällt.
Es gibt auch spezielle Düngemittel, die für Mutterpflanzen konzipiert wurden und helfen Mutterpflanzen gesund zu halten, so dass kräftige Stecklinge genommen werden können.
Nutze vor allem Düngemittel, die einen erhöhten Kalziumanteil enthalten, um zu helfen, dass die Zellwände gestärkt werden. Außerdem sollten Mutterpflanzen ausreichen Kohlenhydrate erhalten. Diese Kohlenhydrate, die in der Pflanze gespeichert sind, werden später den Stecklingen helfen ihre Wurzeln zu bilden.
Mutterpflanzen sollten alle 5 Monate vorsichtig in ein größeres Pflanzgefäß umgetopft werden, denn sie füllen schnell den vorhandenen Topf mit Wurzeln aus. Die sollte man bis zu einer Topfgröße von 20L machen. Ist der 20L Topf auch mit Wurzeln überfüllt, sollten die Wurzeln getrimmt werden, und die Mutterpflanze wieder in ein kleineres Pflanzgefäß gesetzt werden.
Achte bei Mutterpflanzen besonders auf den pH-Wert des Gießwassers und des Bodens. Mutterpflanzen sollten am besten ihr eigenes Grow-Zelt bekommen, so dass du komplett auf ihre Bedürfnisse eingehen kannst und sie nicht durch andere Pflanzen gestört werden.
Clone von Mutterpflanzen sollten erst genommen werden, wenn die Mutter 2 Monate alt ist und ihr Geschlecht bereits gezeigt hat (also in der Vorblüte war). Wird der Klon bereits davor genommen, kann es passieren, dass er sich schlecht entwickelt und männliche Blüten bildet. Die widerstandsfähigsten Mutterpflanzen entstehen aus F1-Hybriden.
Wie bei jedem Lebewesen geht auch der Lebenszyklus einer Mutterpflanze einmal zu Ende, auch wenn sie sehr gut von Dir versorgt wurde. Ihre Stecklinge werden dann schwächer, ebenso wie sie selbst. Es kann 1 oder 2 Jahren dauern, manchmal auch länger. Aber, wenn es soweit ist, ist es Zeit um eine neue Mutter auszuwählen. Alte Mutterpflanzen können sehr gut draußen oder auch in der Growbox schließlich noch zum Blühen gebracht werden und gute Ernten hervorbringen.
Diese Produkte helfen, Mutterpflanzen kräftig und lange gesund zu halten:
Bio Neem: biologische Insektenbekämpfung
Propolix gegen pathogene Pilze und Bakterien
Equipment für den Anbau von Mutterpflanzen
Um eine Mutterpflanzen anzubauen brauchen wir das folgende Equipment:
- eine Growbox: Sie muss nicht besonders groß sein, sofern du nicht planst sehr viele Mutterplfanzen zu haben. Ein Grow-Zelt mit 80 x 80cm ist ausreichend. Möchtest du mehr genetische Vielfalt, dann ist natürlich entsprechend mehr Platz notwendig.
- Beleuchtung: eine ESL-Lampe mit 200-250W oder eine MH-Lampe mit 150-250W oder ein LED-Pflanzenlicht. Das Spektrum sollte für die Wuchsphase ausgelegt sein.
- ein Lüfter mit 200-300m³/h für den Luftaustausch, in Abhängigkeit vom Volumen des Anbauraums
- eine Zeitschaltuhr
- ein Thermohygrometer für die Überprüfung von Luftfeuchtigkeit und Temperatur
- ein kleiner Ventilator für die Luftbewegung
mehr Grow-Tipps findest Du in unserem Grow-Lexikon