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Perfekt vorbereitet für die kommende Indoor-Saison

Die heißen Sommertage sind vorbei und der Outdoor-Anbau neigt sich dem Ende zu. In den warmen Sommermonaten, besonders in Ländern wie Spanien, entscheiden sich viele Grower, ihren Indoor-Anbau runterzufahren und auszusetzen, weil es kompliziert und teuer ist die Temperatur im Anbauraum auf einem idealen Level zu halten oder weil es nicht möglich ist, sich um den Grow zu kümmern während der Urlaubszeit. Der Outdoor-Anbau ist außerdem günstig, weil Sonnenlicht nichts kostet, und zudem ertragreich, weil viele Pflanzen hier ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Während sich die Outdoor Grow-Saison dem Ende nähert, ist es die perfekte Zeit um den Indoor Anbauraum vorzubereiten und gründlich zu reinigen. Gleichzeitig sollten an der Stelle, alle elektrischen Geräte und das Zubehör auf Funktionstüchtigkeit geprüft und falls nötig ersetzt werden.

Am Ende des Sommers ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um sich auf den nächsten Indoor Grow vorzubereiten.

Das brauchst du für eine Grundreinigen im Growraum:

  • Saubere Putztücher, Mikrofaserlappen
  • Ein Wischmopp mit neuem Aufsatz
  • Eimer
  • Handschuhe aus Nitril (reißfest, extra stark)
  • neue Kehrschaufel und neuer kleiner Besen, Staubsauger
  • Reinigungsmittel/Desinfektionsmittel: Bleiche, Wasserstoffperoxid, Allzweckreiniger, Alkoholreiniger

Den Anbauraum grundreinigen

Zuerst solltest Du alle elektrischen Geräte im Growraum ausstecken. Mit Ausnahme des Lüfters, der weiterlaufen kann, so dass entstehende Dämpfe durch potente Reinigungsmittel (z.B. Bleiche) abgesaugt werden. Am Besten entfernst du auch das Growlicht um es an einer anderen Stelle gründlich zu reinigen. Hole alle Pflanztöpfe, Trelli-Netze und sonstige Komponenten aus dem Anbauraum/Growzelt. Dies macht es einfacher den gesamten Anbauraum zu reinigen.
Zuerst kehren wir den Boden des Growraums grob und entfernen Dreck, evtl. alte Blätter und Erde. Dazu eignet sich auch ein Industriesauger ausgezeichnet, aber achte darauf, dass dessen Filter nicht mit möglichen Schimmelpilzen kontaminiert ist. Wenn alles aus dem Growraum entfernt wurde und aller sichtbare Dreck beseitigt ist, kommen wir zum nächsten Schritt.
Reinige nun alle Oberflächen und Wände des Growzelts mit einem (sauberen) Putzwasser und Lappen. Beginne im oberen Teil des Growraums und arbeitet Dich dabei nach unten. Lass keine Oberfläche aus und reinige auch alle Teile der Lampe, falls diese noch hängt. Anschließend wird der Boden des Growraums mit einem (neuen) Wischmopp und sauberen Putzwasser gereinigt.
Falls es beim letzten Indoor-Grow eine heftigere Schädlingsplage gab, solltest du nun den Einsatz einer Insektizid-Bombe in Betracht ziehen, welche auf den gesamten Anbauraum wirkt, ohne dass Stellen ausgelassen werden. Das gleiche gibt es als Fungizid. Die Fungizid-Bombe versprüht automatisch den gesamten Inhalt nachdem sie aktiviert wurde. Das Fungizid verteilt sich gleichmäßig auf allen Oberflächen. Während dieses Vorgangs darf man selbst nicht im Anbauraum oder im gleichen Zimmer sein. Je nach Hersteller und Wirkstoff, darf der Raum dann für 2 Stunden oder länger nicht betreten werden. Wenn du eine insektizid- oder Fungizidbome einsetzt, solltest du den Lüfter für einige Stunden (6-24 Stunden) ausschalten um das Ergebnis nicht zu beeinträchtigen. Beachte immer genau die Anweisungen des Herstellers und auf der Verpackung. Lüfte den Growraum ausreichend und aktiviere den Lüfter bevor du den Growraum nach der Behandlung wieder betritts.

Als nächstes brauchen wir einen Eimer mit sauberem, heißem Wasser und mit etwa 5% Bleiche. Mit dieser Mischung und einem Lappen, werden erneut alle Oberflächen, Komponenten und die Wände des Growzeltes gereinigt. Wenn du einen ganzen Raum als Anbauraum nutzt, kann das unter Umständen ein wenig schwieriger werden. Je nach verwendeter Wandfarbe, lassen sich die Wände abwaschen. Vielleicht hast du auch das Glück und Dein Growraum ist komplett gefliest. Sind die Wände verschmutzt und du hattest womöglich einen Pilzbefall beim letzten Grow, macht es Sinn den gesamten Raum neu zu streichen.

Das Pflanzenlicht reinigen

Wenn du das Pflanzenlicht reinigst, achte darauf, das Leuchtmittel mit Vorsicht zu behandeln und berühre es nicht mit bloßen Händen. Hat das NDL- oder MH-Leuchtmittel schon mehr als 10.000 Betriebsstunden hinter sich, sollte es ausgetauscht werden. LECs/CMH-Lampen sollten nach 20.000 Betriebsstunden ersetzt werden um die maximale Effizienz und die höchsten Erträge zu erreichen. Du kannst den Staub vom Leuchtmittel entfernen, indem Du ein weiches Tuch oder Mikrofasertuch verwendest. Reinige das Kabel vorsichtig mit Alkohol und Küchenpapier.
Der Reflektor sollte am besten mit Essigwasser (3 Tele Essig und 100 Teile Wasser) und einem weichen Tuch gereinigt werden. Anschließend kann er nochmal mit einer Lösung aus Wasser und etwas Chlor-Bleiche gereinigt werden um sicher zu gehen, dass alle Keime und Sporen beseitigt werden.
Achtung: Mische in keinem Fall Essig, Wasser und Chlor zusammen in einem Eimer. Wenn Chlor-Bleiche in Verbindung mit Essig oder anderen sauren Reinigern kommt, können dabei schädlich Chlorgase entstehen. Achte beim Einsatz dieser wirkungsstarken chemischen Reinigungsmittel immer auf eine korrekte Anwendung entsprechend dem Herstellerhinweis. Benutze immer Handschuhe und evtl. eine Schutzbrillle, wenn Du Bleiche oder Wasserstoffperoxid einsetzt. Stelle außerdem eine gute Belüftung sicher und lass den Lüfter laufen während du diese Mittel einsetzt.

Natriumdamplampe reinigen

Der Reflektor soll nach der Reinigung so sauber und strahlend wie möglich sein, so dass er das Licht perfekt verteilen und zu den Pflanzen bringen kann.

Pflanztöpfe reinigen

Klopfe und bürste zunächst so viel Erde und Dreck von den Töpfen wie geht. Anschließend werden alle Töpfe mit Wasser gespült und grob vorgereinigt. Entferne festsitzende Anhaftungen mit einem Scheuerschwamm. Im nächsten Schritt legen wir dann die Töpfe oder auch Pflanzwannen in eine große Wanne mit einer Wasser-Bleiche-Lösung (10% Bleiche). Nach etwa 2 Stunden werden die Gefäße aus der Wanne genommen und mit klarem sauberem Wasser abgespült. Smartpots oder ähnliche Textilpots können sogar in der Waschmaschine gewaschen werden.

Reinigung von hydroponischen Systemen

Bei hydroponischen oder aeroponischen Systemen ist etwas mehr Aufwand notwendig, denn Hygiene ist dabei ein enorm wichtiger Punkt. Professionelle Grower setzen spezielle Desinfektionsmittel oder eine Lösung aus Wasserstoffperoxid und Wasser ein um hydroponische Anlagen und Zubehör zu reinigen und zu desinfizieren. Auch in diesem Fall solltest du unbedingt Handschuhe tragen. Wir nutzen hierbei eine sehr starke Lösung mit H2O2: 2 Teile Wasser mit 1 Teil Wasserstoffperoxid 3%. Diese starke Lösung kann das gesamt System desinfizieren. Wir lassen die Lösung für 1-2 Stunden durch die Anlage laufen. Anstelle von Wassersoffperoxid kann hier auch eine Lösung mit Chlor-Bleiche (5%) zum Einsatz kommen.
Anhaftender Schmutz und „Mineralsalzränder“ müssen zusätzlich mit einem Scheuerschwamm beseitigt werden.
Stelle sicher, dass alle Wasser-Rohre, Leitungen, Wannen und Filter gründlich sauber sind, bevor Du das System wieder in Betrieb nimmst. Bei dieser Gelegenheit empfiehlt es sich alle Leitungen, Wasserrohre und Verbindungen auf Funktionstüchtigkeit und mögliche Beschädigungen zu prüfen.

Das Lüftungssystem reinigen

Extractor-reinigen

Schalte den Lüfter aus bevor du am Lüftungssystem arbeitest. Entferne allen äußerlichen Schmutz und Staub vom Lüfter und den Lüftungsrohren. Entferne den Vorfilter des Aktivkohlefilters und wasche ihn in der Waschmaschine. Falls du einen Insektenfilter im Einsatz hast, wird auch dieser abgenommen und mit Wasser und Allzweckreiniger gründlich gewaschen. Während der Reinigung des Lüftungssystems ist es eine gute Gelegenheit um alles auf Funktionstüchtigkeit zu prüfen. Repariere mögliche Löcher im Lüftungsrohr, überprüfe die Verbindungen und ersetze beschädigte Teile, falls notwendig. Wenn der Aktivkohlefilter (AKF) seine maximale Betriebsdauer erreicht hat, ist es jetzt an der Zeit um ihn auszutauschen. Nur so können Gerüche auch weiterhin zuverlässig und vollständig entfernt werden. Die Lebensdauer eines AKFs hängt stark von mehreren Faktoren ab z.B. von der Luftfeuchtigkeit. Bei hoher Luftfeuchtigkeit ist die Leistung des Aktivkohlefilters schwächer. Natürlich spielen auch die Art und Menge der Gerüche eine Rolle aber als grobe Faustregel kann man sagen, die meisten Aktivkohlefilter haben eine Lebensdauer von 12-18 Monate.

Vorfilter-reinigen

Das Reinigen des Vorfilters ist wichtig um mögliche Krankheitserreger sicher zu beseitigen

Außerdem muss ausgetauscht und überprüft werden:

  • Wasserfilter: regelmäßig überprüfen und evtl. austauschen
  • EC- und PH-Messgeräte kalibrieren
  • elektrische Geräte (Vorachltgerät, Ventilatoren etc.) und Kabel kontrollieren

Wenn alles gründlich gereinigt ist, lasse den Growraum und alle Teile gut trocknen. Anschließend wird alles wieder aufgebaut wie es ein soll. Schalte den Strom ein und lasse alle Geräte laufen um zu sehen, ob es richtig funktioniert. So, nun bist du bestens vorbereitet für die kommende Indoor-Saison. Alles was es jetzt noch braucht sind die richtigen Samen. Wähle eine Sorte, die zu Deinen Bedürfnissen und Deiner Ausstattung passt.