Im Sommer wird es hier in Spanien sehr oft richtig heiß, so dass die Cannabispflanzen Indoor wie Outdoor in ganz schönen Stress geraten. Aber auch in anderen Regionen kann es im Sommer zu sehr hohen Temperaturen kommen, die den Marijuanapflanzen das Leben nicht gerade erleichtern. Das Problem ist, Cannabispflanzen können nur eine bestimmte Menge an Hitze aushalten. Ab einem bestimmten Punkt, wenn die Temperatur zu hoch wird, fangen die Pflanzen an Anzeichen von Stress zu zeigen: die Blätter bekommen braune Punkte, werden gelb oder braun, an Stellen mit zu viel Licht kommt es zu Lichtbrand.
Hydroponischer Anbau bei hohen Außentemperaturen
Der hydroponische Anbau wird besonders bei sehr hohen Außentemperaturen zu einer gewissen Herausforderung und braucht einiges an Aufmerksamkeit. Zu hohe Temperaturen im Nährstofftank oder im Deep-Water-Pot können Wurzelfäule begünstigen und fördern. Ein wirklich ernsthaftes Problem, das die gesamten Pflanzen und damit die Ernte vernichten kann.
Eine häufige Kontrolle der Temperatur im Nährstofftank wird erforderlich. Diese sollte nicht höher werden als 18-23° C. Um das zu erreichen ist teilweise eine Nährstofftankkühlung oder ein Climagerät im Growraum erforderlich. Grundsätzlich sollten in weiser Voraussicht hydroponische Anlagen nicht gerade im Dachstuhl oder anderen besonders heißen Plätze im Haus eingerichtet werden. Leider sind Kühlgeräte für den Nährstofftank wesentlich teuerer als Heizstäbe, die kostentechnisch zumindest bei gewöhlich großen Anlagen kaum ins Gewicht fallen.
Hitzestress bei Outdoor-Pflanzen
Auch beim Outdoor-Grow können Anzeichen von Hitzestress bei den Cannabispflanzen auftreten, wenn die Temperaturen einen bestimmten Punkt überschritten haben. Besonders dann, wenn sie nicht genug Wasser zur Verfügung haben.
Bei zu großer Hitze beginnen sich die Blattränder zu ringeln und die Blätter richten sich nach oben. Möglicherweise treten gelbe oder braune Flecken auf den Blättern auf oder sie fallen sogar ab. Dies kann besonders währen der Bllütephase problematisach sein, weil dann die Cannabispflanze keine neuen Blätter mehr bildet.
Sativas können mit höheren Temperaturen leichter umgehen, während Indicas eher dazu neigen, vor allem während der Blüte Hitzschäden zu bekommen. Hitzeschäden, die während der Blütezeit auftreten, können wichtige Blätter zerstören, die Ernteerträge reduzieren und es kommt außerdem zu fuchschwanzartigen, substanzminimierten und luftigen Blütenwuchs.
fuchsschwanzartiger Blütenwuchs ist typisch für einige Sorten, kann aber auch Anzeichen von Hitzestress sein
Das Hitzeproblem beim Grow lösen
Es gibt Möglichkeiten, zu hohe Temperaturen beim Cannabisanbau unter Kontrolle zu bekommen. Manchmal sind dafür mehrere Maßnahmen notwendig.
- ausreichend gießen, die Feuchtigkeit im Topf kontrollieren und falls nötig auch mehrmals täglich gießen
- Die Temperatur im Growraum sollte irgendwie und nach Möglichkeit gesenkt und vor allem auch die Luftzirkulation erhöht werden mit evtl. zusätzlichen Ventilatoren. Ein schwenkender Ventilator sollte direkt über die Pflanzenspitzen blasen, so dass keine Hot-Spots (zu heiße Stellen) entstehen können.
- den Topboden bzw, die Erde um die Pflanze mit Vermicult oder Perliten bedecken, so dass Wasser nicht so schnell verdunsten kann.
- Hidro-Gel einsetzen, das ist Granulat das in Wasser eingeweicht ein Vielfaches an Volumen zunimmt und sich komplett mit Wasser vollsaugt und dieses speichert. Es wird unter die Erde gemischt und gibt dann bei Bedarf Wasser an die Pflanzen ab ohne eine Überwässerung zu erzeugen. Die Cannabispflanzen werden damit vor Austrocknung und Hitzeschäden geschützt.
- Möglicherweise muss man entscheiden, den Abstand zur Lampe mehr zu erhöhen als dies normal üblich ist.
- Wenn die Temperaturen sehr hoch sind, kommt man oftmals ohne eine Klimaanlage nicht aus, ansonsten entstehen erheblichen Einbußen bei der Ernte.
- Die Zuluft für den Growraum sollte falls möglich am besten aus einem kalten Raum im Haus, z.B. dem Keller gesaugt werden. Noch besser ist, wenn die Growbox im Keller steht.
- Algenextrakte können Cannabispflanzen helfen, besser mit dem Hitzstress umzugehen und tragen dazu bei, sie vor möglichen Schäden zu schützen. Viele Grower setzen bei hohen Außentemperaturen im Sommer daher Algen/Seeweedextrakte z.B. Seeweed von ein, wenn sie Hitzeschäden oder Anzeichen an den Pflanzen bemerken.
- Der Einsatz eines Cool-Tube-Reflectors beim Indooranbau. Der Cool-Tube-Reflector wird direkt an einen Lüfter angeschlossen und saugt so unmittelbar die heiße entstehende Luft an der Lampe weg
- Beim Indoor-Grow sollte der Lüfter ausreichende Kapazität besitzen und mit voller Stärke laufen. Dabei öfter mal kontrollieren, wann wieder gegossen werden muss.
- Outdoor ist es natürlich schwieriger die Hitze zu reduzieren. Die Möglichkeiten sind begrenzt. Man kann z.B. ein Sonnensegel aufstellen oder die Pflanztöpfe in den Schatten bringen.
die Pflanzen sollen Outdoor am besten am Abend und in den frühen Morgenstunden gegossen werden um Schäden durch Verbrennung und Bodenversalzung zu verhindern. Bevor eine Pflanze tagsüber an Vertrocknung stirbt, giesse sie lieber! Lass niemals eine Cannabispflanze an deinem eigenen Dogma sterben 😀 Falls das Giessen auch tagsüber notwendig wird, sollte der Boden gemulcht werden, die Blätter nicht mit Wasser in Berührung bringen, keine Tropfen auf die Blätter.
- weiße Pflanzetöpfe im Freien verwenden, die sich nicht so stark erhitzen wie schwarze Töpfe
Man sollte bedenken, wenn die Cannabispflanzen zu viele Tage mit Hilfe eines Sonnensegels oder- schirms vor zu hoher Sonneinstrahlung geschützt werden, können sie weiterhin eine höher Empfindlichkeit gegen hohe Sonneneinstrahlung bekommen.