10-14 Tage vor der Ernte werden die Cannabispflanzen am besten mit destilliertem Wasser oder Osmosewasser gespült. Zusätzlich können spezielle Zusätze eingesetzt werden, die der Pflanze helfen Rückstände schnell und komplett aubzubauen z.B Final Flush, Flawless Finish.
Ist der richtige Erntezeitpunkt gekommen, sollte die Cannabispflanze unten am Hauptstamm gekappt werden. Das Gewicht der Pflanze kann überraschend groß sein sofern man alles richtig gemacht hat. Es ist wichtig darauf zu achten, dass die Pflanzen oder Blüten nicht den Boden berühren oder mit Dreck, Staub oder ähnlichem in Berührung kommen. Bis zum weiteren Verarbeiten und trimmen können die Pflanzen zunächst in einem kühlen, gut durchlüfteten und dunklen Raum gehängt werden. Am besten man bindet eine robuste saubere Schnur um das untere Ende des Hauptstamms oder/und die untersten Zweige und hängt die Pflanze dann so auf.
Wenn du mehrer Sorten erntest, trenne sie gut voneinander und lege z.B. saubere Plastiktüten auf den Boden, auf jede kommt dann eine Sorte bzw. Pflanze mit Schild und immer sortenweise ernten, entsprechende Trockenplätze, Werkzeuge und alles was benötigt wird schon zuvor planen und vorbereiten. Auch die späteren Trockenplätze mit dem Namen der Sorte versehen, dies vergisst man gerne und hinterher bei reichlicher Ernte wird es schwierig das eine vom anderen zu trennen und man hat womöglich einen großen undefinierbaren Budhaufen. Die ganze Beschriftung und Sortenauswahl ist dann ein wenig hinfällig, wenn beim Ernten alles durcheinander gerät.
Geruchsentwicklung
Besonders beim Ernten breitet sich ein starker und typischer Marijuana-Geruch aus. Der Raum, in dem geerntet wird, sollte daher eine Raumtemperatur von nicht mehr als 21° C haben, so dass essentielle Öle im Cannabis nicht verdunsten können und intensive Gerüche damit erzeugen. Bei größeren Ernten wird oftmals ein ganzer (kleiner) Raum mit ausreichend starken Lüfter und Aktivkohlefilter ausgestattet und damit eine sichere Geruchskontrolle bei der Ernte erzielt.
Ona-Block o.ä. ist eine gute Möglichkeit zur Neutralisierung von Gerüchen in der gesamten restlichen Wohnung, sollte aber nicht im Ernteraum oder Growraum direkt eingesetzt werden, da sonst auch das Aroma der Buds beeinträchtigt werden kann.
Tipps zur Ernte
- Es ist empfehlenswert den Pflanzen 24 Stunden vor der Ernte volle Dunkelheit zu geben, so dass sie noch mal verstärkt Harz produzieren. Dabei sollte die Belüftung natürlich wie zuvor normal weiterlaufen.
- Ernte am Morgen, wo der THC-Gehalt seinen Höhepunkt hat
- 24-48 Stunden vor der Ernte nicht mehr wässern
- Pflanzen können ganz unten am Stiel und komplett abgeschnitten oder Zweig für Zweig geerntet werden. Anschließend sollten sie zeitnahe und richtig weiterbehandelt werden. Lässt man an den Blüten noch größere Stängel beim Trocknen, trocknen Blüten langsamer.
- Wenn du hochwertige, antihaft Plastikhandschuhe zum Ernten benutzt, kannst du diese nach der Ernte in einem Gefrierschrank für einige Stunden legen um dann das Haschisch von den Handschuhen zu lösen.
- Alles Harz, das sich als Schicht um Scheren, Finger, Unterlage legt kann abgekratzt, gesammelt, gerollt und sofort als Haschisch geraucht werden.
- Nimm Dir ausreichend Zeit für die Ernte. Um 500g mit der Hand zu ernten braucht man ungefähr 5 Stunden, wenn man gut ist. Mit einem Trimmer braucht man für die gleiche Menge ca. 1-2 Stunden je nach Gerät.
Wie gehe ich beim Ernten vor?
Beim Ernten sollte eine Temperatur von 16-21°C bestehen und die relative Luftfeuchtigkeit um die 50% liegen. Da Licht THC abbauen kann, sollte man nicht bei direkter Licht- oder Sonneneinstrahlung ernten. Der Raum muss nicht abgedunkelt und komplett lichtdicht sein (wäre auch schwierig), aber es ist besser zu viel und direkte Sonneinstrahlung zu vermeiden.
- Die Pflanzen hängen kopfüber in einem Raum, z.B. an einer Wäscheleine. Jetzt kann man relativ einfach mit einem Clipper alle großen Blätter und Sonnensegel abknipsen.
- Anschließend werden auch alle mittelgroßen und kleineren Blätter, die sich einfach entfernen lassen, entfernt und für die weitere Verarbeitung und Trocknung auf ein Trockennetz oder Rack gelegt.
- Kleineren Blätter, bei denen kein Stiel zu sehen ist und die sich nicht so einfach entfernen lassen und aus der Blüte kommen, werden zunächst einfach in Ruhe gelassen. Dazu kommen wir später.
- Sobald alle Blätter, die man entfernen konnte, weg sind, kann es mit der Maniküre der Buds weitergehen.
Maniküre
Die Maniküre bzw. das Trimmen der geernteten Buds ist ein wichtiger Teil bei der Vorbereitung auf den Trocknungsprozess, der anschließend folgt. Es ist auch eine Art ästhetisch Behandlung, bei der die Buds ihre typische Form bekommen und alle „kratzigeren“ Elemente und Blätterchen, die nicht ganz so perfekt zum Rauchen sind, entfernt werden.
Die Maniküre der Buds sollte man unmittelbar nach der Ernte vornehmen. Macht man es erst im getrockneten Zustand, können zum einen leichter Harzkristalle von den Blüten abfallen, außerdem ist es schwieriger und dauert länger. Am besten man trimmt die Buds über einem Worktable, feinem Extraktionssieb oder über einem Glastisch, um die abfallenden und wertvollen Harzkristalle für späteren Gebrauch zu sichern und aufzufangen.
Was braucht man für die Maniküre?
- Trockenrack, Trockennetz zum Hängen oder Wäscheleine/Strick
- saubere Plastiktüten, um Pflanzen oder größer Pflanzenteile sauber ablegen zu können.
- verschiedene Scheren mit Spitze, Knippser
- Alkohol zum Reinigen von Scheren, Werkzeugen und Händen
- Sortenschilder
- Einmal-Latex oder Vinylhandschuhe
- evtl. Worktable oder Extraktionssieb zum Auffangen von abfallenden Harzkristallen.
Der Manikürvorgang kann einige Zeit dauern, deswegen richten sich viele Grower schon mal vorab einen geeigneten Platz ein. Manche setzen sich vor den TV. Ich persönlich nutze die Zeit gerne um die Infoflut in meinem Kopf zu sortieren. Auf alle Fälle sollte man sich Joints, eine Bong, Getränke, Bocadillos und alles andere wichtige bereit legen. Nachher wird es schwer mit den extremen Klebefingern noch etwas zu machen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie die Cannabispflanzen bzw. die Buds später getrocknet werden können:
- die ganze Pflanze ohne Blätter mit den (getrimmten) Buds wird aufgehängt an einer Leine
- Einzelne Zweige der Pflanze werden abgeschnitten, getrimmt und dann aufgehängt
- Die Blüten werden einzeln abgeschnitten oder auch kürzer Zweige mit Blüten und auf ein Trochenrack / Trockennetz gelegt.
Auf alle Fällte sollte Sorte für Sorte geerntet werden und immer gut beschriften, so dass man alles auseinanderhalten kann.
Wieviele der kleinen Harzblätter in den Blüten weggetrimmt werden, hängt von der persönlichen Vorliebe ab. Ich mache immer alle kleinen Blätter weg, muss man aber nicht. Diese kleinen Blätter an den Blüten haben besonders viel Harz und können zu wertvollem Haschisch oder BHO verarbeitet werde oder sind auch perfekt für Cannabisbutter.
Es ist eine einfache Rechnung, trimmt man mehr kleine Blätterchen weg, ist das Endprodukt von entsprechend hoher Qualität und auch sehr weich zu rauchen. Allerdings wiegen die Buds nachher logischerweise weniger als wenn man mehr kleine Blätter dranlässt. Du kannst die Buds also maniküren nach Gewicht oder nach Qualität.
Generell sollten Buds langsam trocknen, deswegen wird man vorzugsweise in Gegenden mit einer hohen Luftfeuchtigkeit zum Trocknen mehr Blätter an der Pflanze lassen und evtl. die Buds an den Stielen oder an der ganzen Pflanze als in feuchten Gegenden. Ist die Luftfeuchtigkeit eher hoch, werden alle/die meisten Blätter entfernt und die Blüten zum Trocknen auf ein Trockennetz gelegt.
Am besten ist es, kleine Blätter zwischen den Blüten direkt am Steil abzuschneiden. Manch Sorten haben allerdings so große und feste Blüten, dass dies mehr Wunschvorstellung bleibt, andernfalls müsste man die ganze Blüte zerrupfen und das macht definitiv wenig Sinn. Deswegen vom Blatt äußerlich abschneiden was zum Abschneiden geht. Die Blüte nicht malträtieren, nur um den Stiel auch noch zu erwischen.
Man sollte zum Maniküren die Blüte unten am Stiel packen und dann drehen, so kann man alle Seiten des Buds bearbeiten und kann die Blüte rundherum in Form bringen. Die Blüte selbst sollte nicht einfach gepackt und möglichst nicht mit den Händen berührt werden. Mit jeder Berührung kann etwas verloren gehen, was wir später lieber im Bud haben.
Mit der (klebrigen) Schere nicht die Blüte berühren, sondern nur die äußerste Spitze verwenden, so dass Härchen nicht ungewollt abgerissen werden und abfallen. Die Scheren sollten regelmäßig und immer wieder beim Trimmen der Buds mit Alkohol gereinigt und entklebt werden.
Sind alle Buds fertig in Form getrimmt, werden sie auf ein Trockennetz gelegt oder am Zweig oder der ganzen Pflanze kopfüber aufgehängt. Der Trockenprozess und genaue Vorgang kommt dann im nächsten Artikel. 😉
Nachdem alles gut geerntet wurde geht es im letzten Teil weiter mit dem richtigen Trocknen und Lagern