Wenn du große und harzige Buds ernten willst, ist es notwendig auf die verschiedenen Bedürfnisse von Cannabis zu achten, und davon gibt es so ein paar.
Eines dieser Bedürfnisse, die beim Indoor-Anbau gerne übersehen werden, ist die Luftfeuchtigkeit. Das ist extrem wichtig für die Pflanzen. Sie entscheidet über die Entwicklung der Pflanzen, die Entstehung von Krankheiten und Pilzen und wie viel Wasser die Pflanzen aufnehmen. Es gibt zum Glück nicht so viel zu lernen und verstehen in diesem Bereich. Wir haben für euch alles wichtig zum Thema zusammengefasst.
Warum ist die Luftfeuchtigkeit wichtig für Cannabispflanzen?
Beim Cannabisanbau sprechen wir von der relativen Luftfeuchtigkeit. Die relative Luftfeuchtigkeit gibt an wieviel Wasser in der Luft ist verglichen mit der maximalen Menge Wasser, die gehalten werden kann bei der vorhandenen Temperatur.
In allen Phasen muss die Cannabispflanze Wasser aufnehmen. Die Menge des Wassers, das sie aufnimmt, hängt von der relativen Luftfeuchtigkeit im Growraum ab. Ist die Luftfeuchtigkeit im Growraum hoch, nutzen die Pflanzen ihre Blätter um Wasser aus der Luft zu absorbieren. Dies widerum bewirkt, dass sie weniger Wasser über die Wurzeln aufnehmnen. Ist die Luftfeuchtigkeit dagegen gering, werden sie mehr Wasser über die Wurzeln aufnehmen.
Die richtige Luftfeuchtigkeit im Anbauraum ist entscheidende Voraussetzung für ein gesundes Wachstum und eine gute Blattenwicklung.
Wenn man beim Indoor-Grow zu wenig auf die Luftfeuchtigkeit achtet und diese zu hoch wird, kann Mehltau, Botrytis, Wurzelfäule usw. enstehen. Diese Erreger fühlen sich wohl in einer (zu) feuchten Umgebung und schaden den Pflanzen zum Teil enorm oder töten sie. Daher sollte immer eine Brise durch deinen Anbauraum gehen, die erzeugt wird durch einen oder mehrere Schwenk-Ventilatoren, besonders da wo das Blätter-Pflanzendickicht schon sehr dicht wird.
Cannabispflanzen benötigen in allen Phasen Luftbewegung durch einen Ventilator. Zusätzlich führt kein Weg an der Verwendung eines (Rohr)Lüfters mit ausreichender Kapazität vorbei, wenn man im Haus mit Erfolg anbauen möchte. Dieser befördert die Luft mit dem Wasser nach draußen und aus dem Growraum raus.
Die Zufuhr von frischer und neuer Luft in den Growraum ist eine der wichtigsten Wege um die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren. Der beste Lösung ist immer die Ablauf ganz nach draußen zu legen aus dem Raum mit der Box raus ins Freie und die Zuluft sollte von einer anderen Stelle im Freien kommen, also Frischluft sein.
Die Luftzirkulation im Anbauraum sollte also stimmen, dann entstehen normalerweise keine größeren Problem mit zu hoher Luftfeuchtigkeit. Dies ist anders, wenn draußen die Luftfeuchtigkeit sehr hoch wird, was gerade der Fall ist und die neue Luft auch sehr feucht ist oder beim hydroponischen Anbau, hier wird es teilweise schwierig die Luftfeuchtigkeit im richtig Maß zu halten und der Einsatz eines Luftentfeuchters wird notwendig.
elektrische Luftentfeuchter sind eine saubere und einfache Sache, wenn in Deiner Box zuviel Luftfeuchtigkeit ist.
Die Luftentfeuchter zusammen mit Humicon, dem Luftfeuchtigkeitscontroller, ermöglichen eine exakte Einstellung und Kontrolle der Luftfeuchtigkeit im Anbauraum.
In den jeweiligen Entwicklungsphasen brauchen Cannabispflanzen unterschiedliche Luftfeuchtigkeit. Wenn sie noch klein und jung sind benötigen sie eine höhere Luftfeuchtigkeit, werden sie älter und erwachsen brauchen sie eine geringere Luftfeuchtigkeit. Bekommen die Marijuanapflanzen nicht diese Bedingungen werden sie auch nicht ideal wachsen und das Wachstum kann sich verlangsamen und einschränken.
Luftfeuchtigkeit für Klone/Stecklinge
Klone brauchen einige Zeit um ein Wurzelsystem zu entwickeln mit dem sie Wasser aufnehmen können. Vor allem frisch geschnittene Stecklinge sind stark davon abhängig, dass sie Wasser aus der Luft über die Blätter aufnehmen. Dies ist nur möglich mit einer hohen Luftfeuchtigkeit.
Mit erhöhter Luftfeuchtigkeit steigen die Chancen, dass die Klone Wurzeln bilden und wachsen. Aus diesem Grund verwenden viele Grower ein Zimmergewächshaus für die Steckling um hier die Luftfeuchtigkeit sehr hoch zu halten. Es soll aber mehrmals täglich gelüftet werden, so dass keine Pilzkrankheiten entstehen können.
Luftfeuchtigkeit für Jungpflanzen/Wuchsphase
In der vegetativen Phase bilden Cannabispflanzen unzählige Blätter und Zweige falls sie sich in einer geeigneten Growumgebung befinden. Bis die Pflanzen ihre Wurzeln vollständig ausgebildet haben profitieren sie von einer höheren Luftfeuchtigkeit (55% – 70%). Die Blätter ermöglichen ihnen auch Wasser aus der Luft zu absorbieren und ein schnelles Wachstum wird dadurch gefördert.
Junge Pflanze wachsen also im Allgemeinen besser, wenn die Luftfeuchtigkeit etwas höher ist bei gleichzeitig warmer Temperatur. Dies imitiert den frühen Sommer.
Luftfeuchtigkeit für blühende Pflanzen
Zu Beginn der Blüte sollte die relative Luftfeuchtigkeit im Growraum auf 40%-50% gesenkt werden. Einige Grower senken die Luftfeuchtigkeit weiter ab auf 30% oder weniger, sobald der Erntezeitpunkt näher kommt. Dies regt die Cannabispflanze an mehr Harz zu produzieren.
Zu Beginn der Blüte haben die Cannabispflanze normalerweise ein vollständiges großes Wurzelsystem entwickelt. Dies gibt ihnen die Möglichkeit ihren Wasserbedarf zum großen Teil über die Wurzeln zu decken und die Luftfeuchtigkeit kann somit gesenkt werden. Gerade in der Blütezeit ist eine niedrige Luftfeuchtigkeit wichtig um in den dichten Blättern und Blüten Schimmelbildung zu vermeiden.
Ist die Luftfeuchtigkeit während der Blüte zu hoch kann sich leicht, schnell und unbemerkt in den Buds Schimmel bilden und diese vernichten bzw. die ganze Pflanze ungenießbar machen. Auch bei geringer Luftfeuchtigkeit ist es immer wichtig, dass Luftzirkulation im Growraum vorhanden ist.
In den letzten 2-3 Wochen vor der Ernte verwenden einige Grower besonders elektrische Luftentfeuchter um die Luftfeuchtigkeit so niedrig wie möglich zu halten. Dadurch werden Pilzerkrankungen vermieden und gleichzeitig die Harzproduktion der Pflanze angeregt. Die erhöhte Trockenheit versetzt die Pflanze in Stress und sie bildet mehr Harz. Einige Cannabisgärtner schwören darauf, wenn auch noch der wissenschaftliche Beweis dafür fehlt.
Der Zusammenhang von Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Warme Luft kann mehr Wasser „halten“ als kalte Luft. Die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur sind eng miteinander verbunden. Beide Faktoren sind entscheidend für den erfolgreichen Indoor-Grow und sollten regelmäßig überprüft und gegebenenfalls reguliert werden.
- Ist die Luftfeuchtigkeit während der Wuchsphase sehr niedrig und die Temperatur hoch, führt das zu einem gestretchten Wuchs.
- Ist die Luft zu feucht und kalt, treten schnell Probleme mit Schimmel und Krankheiten auf.
Was also tun?
- Cannabis will eine komfortable Zimmertemperatur, evtl. ein bisschen wärmer je nachdem wie deine Zimmertemperatur ist und eine nicht zu trockene aber auch nicht zu feuchte Umgebung. Du wirst es selber spüren nach einiger Zeit. Es sollte sich gut anfühlen. 🙂
- Die ideale Growraumtemperatur liegt zwischen 21°-26° C. Sind die Lampen aus, kann die Temperatur im Vergleich zum Tag um einige Grad gesenkt werden (20°-21° C), das mögen sie.
- Kalte Temperaturen verlangsamen das Wachstum der Cannabispflanzen. Ab 15° C stellt die Pflanze dann das Wachstum vollständig ein, frostigkalte Temperaturen können die Pflanze schocken, schädigen und töten.
- Zu kalten Temperaturen und Ernteinbußen vermeiden mit der Growraum-Heizung.
Mit Hilfe einer Stabheizung (auch “Heizwurst” genannt) zusammen mit einem Tempcon gelingt es auch im Winter die Temperatur konstant auf der gewünschten Höhe zu halten.
Zu hohe Temperaturen während der Blüte verlangsamen das Blütewachstum und vermindern gleichzeitig die Potenz der Buds. So ist es besonders während der Blütephase wichtig, die Temperatur im Growraum im Auge zu behalten.
Mit einem digitalen Thermo-Hygrometer läßt sich einfach die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit im Growraum messen oder auch an verschidenen Punkten der Anbaufläche kontrollieren.
Die Luftfeuchtigkeit ist zu hoch – Gegenmaßnahmen
- Deshumidificador einsetzen. Dieser holt das Wasser aus der Luft in deiner Growbox oder Growraum.
- Luftzirkulation erhöhen: setze mehr oder stärkere Ventilatoren ein
- Lüfter mit ausreichender Kapazität verwenden, einen Kontroller für den Lüfter verwenden
- Pflanzen nicht überwässern
- für gute Frischluftzufuhr sorgen
- kein Wasser im Growraum oder Wassergefäße aufstellen, das kann die Luftfeuchtigkeit deutlich und ungewollt erhöhen
Luftfeuchtigkeit ist zu wenig:
- Einen Luftbefeuchter einsetzen. Er bringt Wasserdampf in die Luft und erhöht die Luftfeuchtigkeit damit.
Temperatur ist zu hoch:
- mehr und stärkere Ventilatoren einsetzen
- eine Klimaanlage verwenden
- im Sommer die Lampen nachts laufen lassen, so dass sie nicht an sind, wenn die heißesten Stunden des Tages kommen.
- kältere Zuluft in den Growraum bringen, falls möglich
- Cool-Tubes und wärmeabführende Reflektoren verwenden.
- ausreichend starken Lüfter einsetzen
Temperatur ist zu niedrig:
- eine Growraum-Stabheizung einsetzen
- den Raum in dem die Box steht beheizen
- Heimzmatten verwenden (am besten in Verbindung mit einem Heizmatten-Thermostat)
- ein 600W Growlicht verwenden im Winter, falls möglich, das erzeugt nebenbei mehr Wärme als eine 400W oder 250W Lampe.
Mehr Tipps findest Du in unserem Beitrag zur Klimasteuerung im Growroom