Viele Züchter können aus Platzmangel keine größere Growbox oder ein Growzimmer einrichten. So werden Nischen und Ecken im Haus oder der Wohnung genutzt und es ist möglich damit sehr gute Ergebnisse zu erzielen. Die unterschiedlichen Arten von Beleuchtung ermöglichen den erfolgreichen Anbau auch auf sehr kleinen Flächen. Besonders Pflanzen-LEDs mit ausreichendem Spektrum kommen hier zum Einsatz und machen Sinn aufgrund ihrer geringen Wärmeentwicklung.
Eine Mini-Growanlage findet in der kleinsten Wohnung Platz und lässt sich mit etwas Kreativität umsetzen. Viele Züchter mit wenig Platz integrieren ihre Mini-Gowbox z.B. in einem Schrank, Kühlschrank, unter dem Schreibtisch oder einer Nische unter der Treppe.
kleiner Grow-Schrank mit Cooltube
Auch bei der Mini-kleinsten Grow-Box muss auf die Umweltfaktoren wie Feuchtigkeit, Temperatur, Luftaustausch, ausreichend Beleuchtung usw. geachtet werden. Das Gute ist, in einer kleinen Box lässt sich vieles einfacher verwirklichen und mit weniger Kostenaufwand als dies bei einer großen Box der Fall ist.
Richtige Auswahl der Cannabis-Sorten
Es gibt Sativas, Indicas, sativa-dominante Hybriden und indica-dominante Hybriden. Wenn es um die Auswahl der richtigen Cannabis-Sorte für den Indooranbau auf kleinem Raum geht, sollte man auf Indicas und Indica dominante Hybriden mit geringer Wuchshöhe zurückgreifen. Sativas und sativa-dominante Hybriden eignen sich für den Anbau auf kleinem Raum nicht, weil sie zu hoch werden und sich hier nicht richtig entwickeln können. Sativas sprengen kleine Boxen grundsätzlich!
250W NDL Scrog
Indicapflanzen wachsen kurz, kompakt und bleiben eher kleiner im Vergleich zu den Sativas. Dies bedeutet auch, dass eine einzelne Indicapflanze durchschnittlich weniger Ertrag hat und man auf dieselbe Fläche mehr Pflanzen stellen muss als man dies bei Sativas machen würde, um den gleichen Ertrag zu erhalten.
Automatics, also selbstblühende Cannabispflanzen eigenen sich für den Anbau auf kleinen Flächen ebenfalls sehr gut, sie behalten in den meisten Fällen eine überschaubare Höhe, es können also mehrere davon auch auf kleinem Raum gesetzt werden und sie sind pflegeleicht.
Ich empfehle jedoch, sich zu entscheiden, ob man kleine Indicas für den Mini-Grow wählt ODER automatische (selbstblühende) Sortern. In einem kleinen Grow Automatics und normal periodische Cannabis-Sorten zu kombinieren macht schon alleine wegen der unterschiedlichen Beleuchtungsdauer keinen Sinn. So sollten ja die Automatics am besten mit 16-18 Stunden auch während der Blüte belichtet werden, wohingegen die normalperiodischen unbedingt während der Blüte mit 12 Stunden pro Tag belichtet werden müssen.
Welche Kulturtechnik bei der Mini-Cannabis-Kultur?
Die herkömmliche Kultivierung ist 12-16 Pflanzen pro m². Diese Art der Kultivierung ist sehr gut geeignet, um gute Ergebnisse und eine gute Auslastung zu erreichen.
Die meisten Indicas verdoppeln ihre Höhe während der Blütezeit, so kann man deren endgültige Höhe vorab abschätzen, um spätere Komplikationen beim Grow zu vermeiden und erkennen, welche Höhe für den Anbau mindestens notwendig ist.
Ein Beispiel:
Man hat angenommen eine Fläche von 1m² mit 12 Pflanzen und keine Cool-Tube, dazu eine 400W Beleuchtung mit NDL bei einer Raumhöhe von 150cm. Die NDL gibt Wärme ab und es muss ein Mindestabstand von den Pflanzen zur Lampe eingehalten werden. Bei 400W NDL sollte dieser Abstand 40cm betragen. Der Abstand von der Decke der Box bis zur Lampe beträgt ca. 40cm.
40 cm (Decke-Lampe) + 40 cm (Lampenabstand) = 80 cm
150 cm (Raumhöhe) – 80 cm = 70 cm verbleibende Höhe für die Pflanzen
Diese verbleibenden 70 cm stehen den Pflanzen für den Wuchs zur Verfügung. Dabei sollte bedacht werden, dass der Pflanztopf eine Höhe von etwa 15-20 cm einnimmt, je nachdem welcher gewählt wird. So verbleiben reelle und echte 60 cm für den Anbau der Cannabispflanzen. Bei der Wahl der richtigen Sorte, kann damit gutes Cannabis erzeugt werden.
Gute Ergebnisse erzielen auch in sehr kleinen Grow-Boxen
Besonders bei kleinen Anlagen werden häufig äußerst gute Ergebnisse erzielt, da es einfacher ist, die Umwelt-Parameter richtig einzuhalten und die Pflanzen ideal zu versorgen. Der Lichteinfall ist ebenfalls sehr gut, wenn man wie im Beispiel eine 400W NDL wählt oder eine entsprechende Pflanzen-LED.
Was tun, wenn meine Grow-Boxhöhe unter 1,2 m ist?
Wenn die Höhe deiner Grow-Box weniger als 1,2 m beträgt (bei einer Grundfläche von 0,5-0,8 m²), solltest du zu einer NDL mit einer geringen Wattzahl greifen, 200W/250W NDL, weil diese dementsprechend auch weniger Wärme erzeugen. Eine zu hohe Hitzeentwicklung wird in kleinen Growboxen schnell zum Problem.
Während der ersten Tage der Cannabispflanze und für die Wuchsphase kommen Energiesparlampen (200W/250W) zum Einsatz, die wenig Hitze erzeugen. In der Blütephase dann die 250W NDL.
Es ist zu bedenken, dass für eine Anbaufläche von 1 m² eine 250W-NDL nicht ausreichend ist, um wirklich gute Erträge zu bekommen. Bei 250W sollte die Anbaufläche 0,5-0,7 m² betragen und nicht überschreiten, um eine ausreichende Beleuchtung noch sicherzustellen. Ansonsten sollte dementsprechend ein weitere Lampe oder eine LED dazugehängt werden.
Bei kleinen Anbauflächen das Höhenwachstum der Pflanzen kontrollieren
Das Höhenwachstum der Cannabispflanzen kann mit Hilfe von Scrogging-Netzen oder Gittern kontrolliert werden und damit zugleich eine optimale Beleuchtung und Auslastung der Nutzfläche erreicht werden.
Einsatz von Grow-Netzen zur Kontrolle des Höhenwachstums
Um das Höhenwachstum der Pflanzen einzuschränken und zu kontrolllieren empfiehlt sich zusätzlich das Topping (also das Kappen der Spitze des Hauptriebs). Auf diese Weise wachsen die Pflanzen mehr buschig und in die Breite anstatt in die Höhe. Bei den automatic-Sorten sollte man das Topping und alles andere Beschneiden nicht anwenden, weil sie es nicht mögen. Das Topping sollte 2 Wochen bevor auf Blüte umgestellt wird vorgenommen werden. So kann sich die Pflanze vom Stress des Beschneidens erholen bevor sie in die Blüte geht.
Topping bei Cannabispflanzen
Grundsätzlich kann man die Größe der Pflanzen über die Topfgröße mitsteuern. Cannabispflanzen in kleineren Töpfen werden von Haus aus nicht so groß als die gleiche Pflanze in einem großen Topf werden würde. Daher sollte man für einen Mini-Grow am besten Töpfe zwischen max. 4 L und 7 L verwenden. Dies hält die Pflanzen kleiner.
LED-Technologie für den Anbau von Marjuana in kleinen Räumen
Eine weitere Option, die wir im Fall einer geringen Höhe z.B. in einem Kleiderschrank haben, ist die LED-Technologie. Sie ist die beste Optionen und der beste Ersatz für die Natriumdampflampe (NDL). Für niedrige Grow-Boxen sind Pflanzen-LEDs besonders gut geeignet, weil sie ein breites Lichtspektrum und große Lichtstärke liefern und gleichzeitig kaum Wärme entwickeln.
Die LED-Panels, die heute in der professionellen Cannabiszucht zum Einsatz kommen bieten zahlreiche Vorteile. Im gleichen Wuchsraum kann die Lichtleistung verdoppelt werden ohne, dass man eine zu hohe Hitzeentwicklung befürchten muss. Folglich kann auf der gleichen Fläche auch deutlich mehr hochwertiges und medizinisches Cannabis erzeugt werden.
Verdoppelung der Lichtleistung im gleichen Wuchsraum it Hochleistungs-LEDs
Ausstattung für eine Mini-Growbox
Angenommen man möchte sich eine Mini-Growbox selber bauen oder benutzt ein Grow-Zelt mit den Maßen 60 cm x 60 cm x 140cm, dann braucht man folgende Ausrüstung für den erfolgreichen Grow:
- je nach Ausbeutewunsch und Geldbeutel: 150W-250W NDL/MH am besten mit Cool-Tube oder eine LED 90W/180W oder Energiesparlampe (ESL) 250W, je nach Entwicklungsphase mit dem jeweiligen Spektrum für Wuchs oder Blüte. Natriumdampflampen und LEDs haben dabei die größte Lichtstärke und Lichtspektrum und bringen den größten Ertrag während ESLs nur geringere Ergebnisse liefern.
- 2-stufiger Rohrlüfter z.B. von Blauberg 187 m³/h bzw. 145 m³/h für die Abluft + Aktivkohlefilter
- 2x PC Lüfter für die Zuluft
- 2x kleiner Clip-Ventilator
- Flex-Rohr
- Kleinteile, Kabelbinder, Easy-Rolls, Gewebeband, Zeitschaltuhren…
Um in kleinen Growboxen keinen unnötigen Platz zu vergeuden, ist es sinnvoll, den Lüfter außerhalb der Box zu installieren.
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, wenn es darum geht auch den kleinsten Raum sinnvoll zu nutzen. Oftmals ist es nur eine Frage der sinnvollen Sortenauswahl, der schlauen Anordnung aller Teile und ein bißchen Planung.
hydroponische Deep-Water-Systeme haben auch in einer Mini-Box Platz und finden hier einige Fans
Mehr zu Sorten, die sich für die kleine Grow-Box eigenen und klein bleiben findest Du hier.
Bis zum nächsten Mal Euer Juan 😉