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Hartes Wasser und was man dagegen tun kann

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Die Wasserqualität und Wasserhärte ist in ganze Europa unterschiedlich und variiert von Land zu Land und sogar von Stadt zu Stadt. Cannabispflanzen leiden unter hartem Wasser und können sich mit diesem nicht richtig gut entwickeln.

Aber was ist hartes Wasser?

Hartes Wasser besitzt eine hohe Konzentration an gelösten Mineralsalzen, vor allem Kalzium und Magnesium. Die Härte wird in Milligramm Calciumcarbonat pro Liter gemessen (mg/L); in den USA ppm (Parts per Million). Je nachdem wie hoch die Konzentration von Kalzium und Magnesium ist, wird zwischen folgenden Arten von Wasser unterschieden:

  • weiches Wasser: hat eine Konzentration von weniger als 150 mg/L Calciumcarbonat
  • semi-weiches Wasser: hat eine Konzentration zwischen 150-200 mg/L Calciumcarbonat
  • hartes Wasser: hat eine Konzentration zwischen 200-400 mg/L Calciumcarbonat
  • sehr hartes Wasser: hat eine Konzentration zwischen 400-550 mg/L Calciumcarbonat

Hartes Wasser kann Probleme beim Cannabisanbau verursachen. Kalkablagerungen in den Wurzeln bewirken, dass Nährstoffe von den Pflanzen nicht mehr richtig aufgenommen werden können. Es kann also passieren, dass die Nährstoffgaben dann keinen oder nur wenig gewünschte Effekte haben. Falls Düngemittel mit zusätzlichen Kalzium und Magnesium gegeben werden in Verbindung mit hartem Wasser, kann es sogar zu einer Nährstoffblockade in den Wurzeln der Pflanzen kommen. Alle Nährstoffe werden dann regelrecht ausgesperrt und nicht mehr in die Pflanze gelassen. Der jeweilige gelöste Salzgehalt des Wassers ist davon abhängig, wo du und Deine Pflanzen leben. Von Natur aus werden die Pflanzen mit Regenwasser gegossen, das weich ist.

Faktoren, die die Wasserqualität beeinträchtigen, können sein: wohnen in der Nähe von Bergen, am Meer oder in großen Städten. Wann immer das Wasser zu hart ist, sollte es für Cannabispflanzen weich gemacht werden. Sie gehören zu den Pflanzen, die mit hartem Wasser nicht umgehen können. In den meisten Regionen und Städten Europas ist eher hartes Wasser ein Problem. Nur wenige Regionen können sich über weiches Wasser aus dem Wasserhahn freuen.

Eine zu hohe Menge an Kalzium und Magnesium im Wasser können also Mängel bei den Cannabispflanzen verursachen. Auch verstärktes Düngen hilft hier nichts, sondern würde alles verschlimmern und die Pflanzen mit hoher Wahrscheinlichkeit töten. Die einzige zuverlässige Methode um gelöste Salze aus dem Wasser zu entfernen ist die Umkehrosmose-Anlage.

MaxquariumDie Umkehrosmoseanlage Maxquarium stellt Reinstwasser her (000ppm)

Warum eine Umkehrosmose-Anlage beim Cannabisanbau nutzen und was sind die Vorteile?

  • Durch die Nutzung einer Umkehrosmose-Anlagen werden Cannabispflanzen gesünder und bekommen ein stärkeres Wurzelsystem
  • Nährstoffe können zu 100% aufgenommen werden und dadurch kommt es zu einer Steigerung der Erträge
  • Mineralsalzablagerungen in den Wurzeln werden vermieden
  • Düsen und Schläuche in hydroponischen Systemen verstopfen weniger und haben eine längere Lebensdauer

In manchen Ländern wie z.B. Deutschland ist die Wasserqualität sehr hoch und Leitungswasser kann von Menschen hier jederzeit getrunken werden. Ein hoher Kalzium- oder Magnesiumgehalt, der auch dort vorhanden sein kann, macht das Wasser in keiner Weise bedenklicher für den Menschen. Der Mensch besitzt einen sehr komplexen Organismus, der mit diesen Mengen an Mineralien gut umgehen kann und diese auch benötigt. Bei Cannabispflanzen sieht das ein wenig anders aus, sie sind empfindlicher auf zu hohe Mengen an bestimmten Mineralien und das Düngeprogramm funktioniert eben oftmals nur weniger gut. Kurz gesagt: Mineralwasser oder Leitungswasser in Trinkwasserqualität ist für den Menschen geeignet, aber nicht immer und automatisch für Cannabispflanzen.

Wie funktioniert die Umkehrosmose?

Osmose ist der Konzentrationsausgleich zweier Flüssigkeiten durch eine halbdurchlässige Membran. Das passiert immer, wenn zwei wässrige Flüssigkeiten mit unterschiedlicher Ionen-Konzentration durch eine semi-permeable also halbdurchlässige Wand getrennt sind. In der Natur spielt dieses Prinzip eine wichtige Rolle. Durch eine semi-permeable Membran wird nur das Lösungsmittel, nicht aber der gelöste Stoff durchgelassen. Auf diese Weise wird eine Regulierung des Wasserhaushalts der Zellen ermöglicht und außerdem der Innendruck aufrecht erhalten. Ionen-Lösungen, die durch eine Membran getrennt sind, wollen immer einen Konzentrationsausgleich erreichen. Die Membran ist eine Barriere für Ionen mit zu hoher molekularer Größe. Diese Ionen könen die Membran nicht einfach durchdringen. Also strömen die kleineren Wassermoleküle von der niedriger konzentrierten Seite herbei und wandern auf die höher konzentrierte Seite. Die Wassermoleküle wandern solang bis entweder die Ionenkonzentration auf beiden Seiten ausgeglichen ist oder ein Druck auf der hochkonzentrierten Seite aufgebaut ist. Das nennt man osmotischen Druck. Bei der Umkehrosmose wird dieses Prinzip umgekehrt. Auf der Seite der hohen Ionen-Konzentrationen (Leitungswasser) wird ein Druck erzeugt, der das Wasser in Richtung des Reinwassers auf die andere Seite zwingt. Unerwünschte gelöste Stoffe wie Härtebildner (Kalzium, Magnesium) oder auch schädliche Stoffe wie Rückstände von Pestiziden oder Medikamenten können wegen ihrer molekularen Größe nicht durch die extrem feine Membran gelangen auf die andere Seite zum Reinwasser.

Von der Membran zurückgehaltene Stoffe müssen laufend abtransportiert werden, so dass die Membran nicht verstopft. Deswegen erzeugt eine Umkehrosmose-Anlage neben dem Reinwasser auch Abwasser.

  • Umkehrosmose-Wasser (entmineralisiertes Wasser) besitzt einen pH-Wert von 7 GPG (grain per gallon), allerdings nur kurze Zeit. Entmineralisiertes Wassers wird schnell leicht sauer (4,5 – 5,0), wenn sich Kohlendioxid aus der Umgebungsluft darin lösen kann.

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Wichtige Tipps zur Nutzung einer Umkehrosmose-Anlage

Wenn Du eine Umkehrosmoseanlage verwendest um Wasser für Deine Pflanzen herzustellen, kann es widerum notwendig werden Zusätze mit Magnesium und Kalzium einzusetzen: z.B. Cal-Max von Grotek oder Calcium von CANNA, so dass keine Mängel entstehen. Im Allgemeinen gehen die Hersteller für Düngeprogramme auf Erde von Leitungswasser aus, das bereits größere Mengen an Kalzium und Magnesium enthält (hier wäre die Gabe von Kalzium und Magnesium wichtig, wenn Osmosewasser verwendet wird). Bei Düngeprogrammen für den hydroponischen Anbau wird oftmals von 000ppm Wasser ausgegangen, das heißt die Dünger sind dem reinen Wasser angepasst (eine Gabe von Kalzium oder Magnesium ist dann oftmals nicht nötig).

Die einzelnen Filter der Umkehrosmose sollten regelmäßig gereinigt und ausgetauscht werden, um ihr volle Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Das ist von Hersteller zu Hersteller unterscheidlich und auch abhängig von der Nutzung normalerweise werden die Filter alle 4-6 Monate ersetzt.

Umkehrosmosewasser muss nicht pur verwendet werden. Es kann 1:1 oder 2:1 mit normalen Leitungswasser gemischt werden, um ideales Gießwasser für die Pflanzen zu erhalten. Das Mischverhältnis hängt davon ab, wieviel Kalzium und Magnesium bzw. ppm im Wasser enthalten sind. Bei der Verwendung von reinem Wasser (000ppm), sollte wie oben beschrieben Magnesium oder Kalzium zugefügt werden um Mängel zu verhindern.

<mehr Infos in unseren Growtipps>

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