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Wie wird eigentlich BHO bzw. Cannabis Öl gemacht?

BHO-Herstellung

BHO (= Butano Honey Oil) bzw. Cannabis-Öl erfreut sich momentan großer Beliebtheit bei Cannabis-Patienten, vor allen Dingen in den USA in Bundesstaaten, in denen Marijuana mittlerweile legal verkauft werden darf. Es entwickelt sich ein regelrechter Boom um die Extraktion von Cannabis und die Herstellung von Cannabis Öl oder Cannabis-Glass. So wird sich manch einer fragen, wie wird das eigentlich gemacht? Wir wollen ein paar Antworten darauf geben und zu allererst vorneweg sagen:

Die Herstellung von BHO ist eine sehr gefährliche Sache!!! Butangas ist sehr leicht entzündlich, hoch explosiv und kann giftige und gesundheitsschädliche chemische Rückstände enthalten, wenn Anwendungsfehler gemacht werden, unsauberes Gas verwendet wird und nicht alles genau beachtet wird. Ein leichtfertiger Umgang , Unkonzentriertheit oder Anwendungsfehler können gesundheitliche Schäden verursachen und sogar lebensgefährlich sein. Wir wollen daher in dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir die Anwendung auf keinen Fall empfehlen wollen oder mit diesem Bericht dazu anregen wollen dies nachzumachen. BHO wird normalerweise von Profis hergestellt, die entsprechende sehr teuere Anlagen dafür besitzen und sich ganz genau mit der Materie und den Sicherheitsvorschriften auskennen. Dem Laien ist oft gar nicht bewußt wie explosiv Butangas sein kann und wie es sich unter Umständen in Räumen anreichert, ohne dass man es bemerkt oder wo überall im Haushalt Zünfunken entstehen könnten.

Wegen der hohen Entzündlichkeit von Butan und der Gefahr, dass sich in Räumen anreichern kann, wird die Butano Honey Oil Extraktion ausschließlich im Freien gemacht. Während der Extraktion reicht es nicht aus einfach alle Fenster aufzureißen und Ventilatoren aufzustellen. Denn: Elektrogeräte dürfen gar nicht laufen, wenn extrahiert wird. Die Warnhinweise sind an der Stelle nicht unbegründet, denn leider haben schon einige Personen bei falscher Anwendung eine Explosion in ihrer Küche oder in ihrem Haus verursacht und sich auch selbst dabei schwer verletzt. Butangas ist schwerer als Luft und kann sich daher in Zimmerecken unbemerkt ansammeln und ablagern. Wenn die Konzentration in der Luft einen Anteil von 1,8% bis 8,5% erreicht, wird die Raumluft hoch explosiv. Kommt es also im Zimmer zu einem Luftzug, kann die “Gasansammlung” sich mit der vorhandenen Raumluft vermischen und es kommt zu einer hochexplosiven Konzentration. Deshalb wird dieser Vorgang nur im Freien gemacht, es ist enorm wichtig alle Sicherheitsvorschriften zu beachten und Sicherheitskleidung (Handschuhe, Schutzbrille) zu tragen.

Honey Oil BHO

Butan und die Gesundheit

Viele Marken von Butangas enthalten einen Geruchsstoff, so dass undichte Stellen und austretendes Gas sofort bemerkt wird. Besonders in billigem Butangas und Camping-Gas finden sich sehr große Mengen davon.Es handelt sich dabei meist um Sulfur Dioxide oder andere gesundheitsschädliche Zusätze (Geruch von verfaultem Ei).  Deshalb muss für die Herstellung von Extraktionen spezielles, reines und hochwertiges Butangas verwendet werden (z.B. von Colibri, N-Butan).

Es gibt außerdem zwei verschiedene Arten von Butan: Viele billige Marken von Butangas verwenden Isobutan (2-Methyl Propan), was giftiger und deswegen viel bedenklicher ist als das sogenannte N-Butan. N-Butan wird bei der Herstellung von Extrakten verwendet, weil es besser extrahieren kann und zugleich weniger bis gar keine Rückstände im Öl hinterläßt. Es ist bislang teilweise nicht so einfach, reines N-Butan zu kaufen.

Herstellung von Extrakten

Bei der Herstellung von Extrakten wird meist eine 300ml Dose verwendet. Für ca. 25g Pflanzenmaterial werden zwei 300ml Dosen gebraucht. Das verwendete Pflanzenmaterial ist ein enscheidender Faktor um wirklich hochwertiges Honey Oil zu erhalten. Für die beste Qualität werden unzerkleinerte, frisch getrocknete Buds benutzt, diese führen zu einem klaren, hellen Öl. Anschließend zerkleinern die cleveren “Extrakteure” diese Buds und unterziehen sie einer zweiten Butangas-Extraktion. Daraus ensteht dann ein trüberes, weniger intensives und nicht so geschmackvolles Öl: die sogenannte B-Extraktion.

Ausgangsmaterial

Mit dem Butan wird auch der Geruch aus der Pflanze extrahiert: Wenn also großartig duftendes Gras verwendet wird, wird auch das Öl diesen Geruch haben. Bei eher schlecht riechendem Zweitklass-Grass wird das Aroma dann auch dementsprechend schlecht ausfallen. Ganz nach dem Motte: Was reingegeben wird, kommt schließlich auch raus!

  • Aus 25g hochwertigem Pflanzenmaterial ensteht 3-6g BHO (bei Verwendung von 2 Butangasflaschen á 300ml). Wenn des Ausgangsmaterial weniger hochwertig ist, aus Verschnitt oder vielen Blättern besteht, ist der Ertrag natürlich deutlich geringer.

Roller Extractor BHODer BHO-Extraktor

Der BHO-Extraktor ist eines der wichtigsten Utensilien bei der Herstellung von Honey Oil. Professionelle Hersteller ziehen Extraktoren aus medizinischem Edelstahl, z.B. dem Roller Extractror BHO, solchen aus Kunststoff vor.
Denn bei der Extraktion mit Butan können evtl. auch Stoffe aus dem Kunststoff gelöst werden, was weniger wünschenswert ist.

Die Extraktion

Das verwendete Pflanzenmaterial muss sehr trocken sein. Je trockener umso bessser. Wenn klares helles Honey Öl hergestellt werden soll, werden wie oben erwähnt unzerkleinerte Buds verwendet. Dies führt zu einem klaren und intensiverem Ergebnis und bringt gleichzeitig einen geringeren Ertrag, als wenn die Buds zerkleinert werden. Wenn sehr feste und kompakte Buds verwendet werden, werden diese ein wenig auseinandergebrochen, so dass mehr Trichome extrahiert werde können. Nachdem das Butangas das beste Öl extrahiert hat, wird der Inhalt des Extraktors grob gegrindert (dabei darf kein Pulver gemacht werden) und man erhält ein weniger hochwertiges, aber auch äußerst starkes Öl.

In den Extraktor wird das Sieb eingelegt und er wird nach und nach befüllt und jede einzelne Lage leicht festgedrückt, ohne dass Luftlöcher entstehen und ohne ihn zu fest zu stopfen, denn dann findet das Gas seinen Weg nicht mehr so gut.

Der Extraktor muss dabei komplett mit Pflanzenmaterial befüllt werden. Wenn nicht genügend Ausgangsmaterial vorhanden ist, muss ein kleinerer Extraktor verwendet werden. Lufteinschlüsse im Extraktor führen nämlich dazu, dass das flüssige Butan zu Butangas expandiert, was den Extraktionsprozess negativ beeinflusst.

Vor der eigentlichen Extraktion werden alle benötigten Utensilien bereitgelegt: Handschuhe, Schutzbrille, Wanne mit heißem aber nicht kochendem Wasser, Wanne für das Extrakt. Das Wasser darf nicht kochen, da ansonsten unerwünschte Reaktionen mit dem sehr kalten Butangas auftreten können und wertvolle Inhaltsstoffe zerstört würden (z.B. Terpene). Die Extraktion mit dem Butangas findet wie bereits erwähnt immer im Freien statt. Dabei wird nur enge Kleidung, eine Schutzbrille und Schutzhandschuhe getragen. Die Handschuhe verhindern u.a. Erfrierungen an den Händen, der Extraktor wird bei der Extraktion nämlich arschkalt ;).

Extractor RollerDer Extraktor wird jetzt über einer antihaftbeschichteten Schüssel oder Wanne positioniert und anschließend die Butangasflasche am Extraktor aufgesetzt und der Inhalt durch die Edelstahlröhre gepresst. Es dauert einige Sekunden bis es anfängt unten aus dem Extraktor zu tropfen. Manche versierten BHO-Hersteller lassen erst für 30 Sekunden Gas durch die Röhre, warten dann etwa 15 Sekunden um dann fortzufahren bis die Butanflasche leer ist. Je nachdem wird jetzt gleich noch eine zweite Butangasflasche in gleicher Weise verwendet. Das Öl sammelt sich in der Wanne. Das Butangas darf dabei nicht eingeatmet werden!

Wasserbad

Nach der Extraktion wird die Schüssel mit dem Öl-Butangemisch in die Schüssel mit dem heißen Wasser gestellt (-> Wasserbad). Das Gemisch fängt an zu blubbern und Blasen steigen auf. Dies ist das austretende Butangas. Das Extrakt bleibt im Wasserbad bis es nicht mehr blubbert und der größe Teil des Butangases entwichen ist.

 

Anschließend wird das Öl in eine wärmebeständige Form, Wännchen etc. gefüllt und das ganze auf eine Wärmeplatte mit 60°C gestellt. Es treten weiterhin Blasen auf, die mit einer Nadel aufgestochen werden, so dass das Gas entweichen kann. Je länger das Cannabis-Öl auf der Wärmeplatte bleibt, umso reiner, trockener und freier von Gaseinschlüssen wird es. Es entsteht eine formbare Honey-Oil-Masse.

Honey Oil Honey Oil

Die Herstellung von BHO-Glass

BHO Glass BHO Glass

Zu Cannabis-Glass wird das Extrakt schließlich erst, wenn eine Vakuumkammer- und -pumpe eingesetzt wird. Das Honey Oil wird auf einer Wärmeplatte erhitzt, in eine Vakuumkammer gegeben, welche an eine Vakuumpumpe angeschlossen ist und in der Kammer ein Vakuum erzeugt. Anschließend wird das Vakuum wieder langsam aufgelöst und das Konzentrat entnommen. Dieser Vorgang wird mehrmals (etwa 10x) wiederholt, bis eine harte, durchsichtige “Glasscheibe” entstanden ist. Um so heller und durchsichtiger das Glass ist, desto reiner und hochwertiger ist es.

BHO Kit

Was man unbedingt über BHO wissen muss

Wie bereits mehrmals beschrieben ist die Herstellung von BHO keine einfache Sache und sollte daher lieber den Profis überlassen werden. BHO ist um ein vielfaches stärker und intensiver als Marijuana in seiner natürlichen Form und erreicht eine anderes Niveau. Es ist eben ein starkes Konzentrat der Wirkstoffe und es kann daher auch leicht zu Überdosierungen oder falscher Einschätzung kommen, die bei Grass keine Rolle spielen. Den Konsum können daher nur erfahrene Cannabis-Patienten mit einer hohen Toleranz mit Genuß nutzen, für Menschen mit einer geringen THC-Tolenranz kann es schnell zu einer unangenehmen Erfahrung werden.

In Extrakten können ebenso wie Wirkstoffe, auch andere unerwünschte Substanzen in konzentrierter Form auftreten und entsprechend schädlich sein. Chemische Pflanzenschutzmittel und Düngemittel, die bei den verwendeten Pflanzen angewandt wurden, können nachher im Extrakt in bedenklicher Konzentration auftreten und gesundheitliche Schäden verursachen. Es ist daher enorm wichtig nur Ausgangsmaterial zu verwenden, das zuvor nicht mit chemischen Mitteln behandelt wurde.

Es gibt darüber hinaus noch zahlreiche Methoden um das Material zu filtern und reiner zu machen. Darüber habe ich schon vor einiger Zeit einen kleinen Bericht geschrieben.

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