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Warum Cannabis auf jeden unterschiedlich wirkt?

Hast Du auch schon einmal festgestellt, dass Du und Deine Freunde völlig unterschiedlich auf das gleiche Grass reagieren? Während der eine genüßlich mit dem Stoffteddy auf der Couch kuschelt, möchte sich der andere ins Nachtleben der Stadt stürzen. Hier erfährst Du 5 Gründe, warum Kiffen auf jeden unterschiedlich wirkt.

Allgemeiner Gesundheitszustand

Der Genuß von Marijuana wirkt je nach Gesundheitszustand unterschiedlich. Viele Krankheiten haben einen Einfluß auf die biochemischen Prozesse im Körper. Durch den Konsum von Cannabis verändert sich das Endocannabinoidsystem des Körpers, so dass eventuelle vorhandene Defizite ausgeglichen werden. Die Effekte der Cannabinoide werden dadurch anders wahrgenommen als bei Personen, die keine Defizite aufweisen. So wirken beispielsweise Indicas bei Personen, die an einem posttraumatischen Belastungssyndrom (PTBS) oder Fibromyalgie leiden ausgleichend, sie fühlen sich „normal“, während sie bei gesunden Usern hauptsächlich sedierende Effekte erzeugen.

Geschlecht


Männer bekommen zum Beispiel leichter den bekannten „Fressflash“ als Frauen. Trotzdem reagieren Frauen im Allgemeinen stärker auf Weed. So empfinden sie eine stärker Schmerzlinderung als Männer, die mehr konsumieren müssen, um die gleichen schmerzlindernden Effekte zu erzielen.

Außerdem hängt die Wirkung von THC, dem stärksten psychoaktiven Cannabinoid, stark mit dem Östrogen-Haushalt zusammen. THC ist wirkt am stärksten kurz nachdem der höchste Östrogen-Spiegel erreicht wurde und wieder am sinken ist.

Genetik


Wie neuste wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt haben, beeinflussen die Gene die Wirkung von Cannabis. So sind Personen, die einen bestimmten Gendefekt aufweisen, besonders davon betroffen, dass der Konsum von Cannabis Angstzustände oder Paranoia auslösen kann.

Weitere Studien haben gezeigt, dass die Genetik auch die kognitiven Eigenschaften während des Highs beeinflußt. Dies erklärt, warum bei manchen Nutzern Gedächtnislücken nach dem Konsum auftreten, andere hingegen eine bessere Lernfähigkeit während des Highs besitzen.

Außerdem haben wissenschaftliche Untersuchungen in den USA herausgefunden, dass etwa 20% der Bevölkerung eine Genmutation besitzt, die einen höheren Endocannabinoid-Spiegel zur Folge hat. Diese Personen haben von Natur aus mehr Cannabinoide wie THC oder CBD im Körper, so dass die Wirkung deutlich schwächer ausfällt, als bei Personen, die den Spiegel durch den Konsum deutlich erhöhen können.

Diese Beispiele zeigen deutlich, dass die Gene einen Einfluss auf die Wirkung von Cannabis haben. Die Wissenschaft ist erst am Beginn der Forschung, wie Cannabis und Gene interagieren, so dass auf diesem Gebiet noch mehr interessante Ergebnisse zu erwarten sind.

Eigene Biochemie

Einige Personen reagieren stärker auf Cannabis als andere. Aber wer kennt niemanden in seinem Umfeld, der nach dem Genuss einer Tasse Kaffee die Wände hochklettern kann? Oder Menschen, die sich nach dem Konsum von 2 Gläsern Bier betrunken fühlen? Personen reagieren unterschiedlich auf sämtliche Arten von Dingen. Cannabis ist eines davon. Hier kommt erneut das Cannabinoid-System ins Spiel. Verschiedenste Faktoren können dieses beeinflussen, Genetik, Stress, Diäten, der Lebenswandel und vieles mehr.

So benötigen die Endocannbinoide Fettsäuren, um im Körper auf natürliche Weise zu entstehen. Bei einer fettarmen Diät wird dieser Prozess eingedämmt, so dass die Wirkung beim Konsum dieser Cannabinoide stärker ausfällt als ohne Diät.

Da sich die Biochemie innerhalb des Körper ständig ändert, wirkt Cannabis auch zu jedem Zeitpunkt etwas anders. Außerdem besitzen zwei Personen nie die gleichen biochemischen Bedingungen.

Dies erklärt, warum verschiedene Cannabissorten zwar eine eine allgemeine Wirkrichtung (aktivierend, sedierend, fokusierend, entspannend, …) haben, aber trotzdem auf jede Person unterschiedlich wirken.

Toleranz

Natürlich spielt die Toleranz eine große Rolle darin, wie Cannabis auf uns wirkt. Personen, die täglich größere Mengen konsumieren regieren anders auf die Einnahme als Menschen, die nur gelegentlich konsumieren. Je mehr konsumiert wird, desto größer ist die Toleranz gegenüber den Cannabinoiden. Der Körper gewöhnt sich daran und reagiert weniger stark auf die Einnahme.

Jemand, der noch nie zuvor Cannabis probiert hat, wird auf den selben Strain und die gleiche Dosis komplett anders reagieren. Der Körper ist an den schnellen Anstieg des Cannabinoidspiegels noch nicht gewöhnt.

Es gibt also verschiedene Erklärungen, warum Menschen unterschiedlich auf den Konsum von Cannabis reagieren. Der Gesundheitszustand, die genetischen Voraussetzungen, der Lifestyle und einiges mehr wirken sich darauf aus, wie das Weed erlebt wird. Es gibt also Gründe dafür, warum Du beim nächsten Chillen mal wieder eine Pizza bestellen willst, während Dein Kumpel zu paranoid ist, um die Tür zu öffnen.

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