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Terpene im Cannabis und ihre Interaktion mit Cannabinoiden

Terpene-und-Marijuana, Die Wirkung von Terpenen

Die Menscheit ist mit Terpenen seit tausenden von Jahren vertraut als Aroma und Geschmack in z.B. Bier, Süßigkeiten , Parfume, Früchten, Räucherstäbchen und vielem mehr. Zusätzlich zum Geruch und Geschmack gibt es zahlreiche medizinische Nutzen, die die Terpene mit sich bringen. Wahrscheinlich bilden die Terpene die größte Einzelfamilie an chemischen Verbindungen auf dem ganzen Planeten. Sie werden von Kräuterkundigen und Apothekern gleichermaßen als Heilmittel eingesetzt.

Terpene-Rad

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Isopropen, C5 H5

Isopropen ist ein aus 5 Kohlenstoffatomen bestehendes Molekül, welches die Grundlagen aller Terpene bildet. Ähnlich wie Kettenglieder sind die meisten Terpene 5, 10, 15 oder 40 Kohlenstoffatome lang. Limonen und Linolool sind beide 10 Kohlenstoffatome lang oder enthalten anders gesagt 2 Isopropen-Kettenglieder. Phytol ist ein größeres Molekül, welches mehr ölig ist, es enthält 20 Kohlenstoffatome, entsprechend 4 Isopropen-Kettengliedern.

Jedes existierende Terpen kann in einer erstaunlichen Vielfalt in unterschiedlichen Pflanzen gefunden werden.

β-Caryphyllen

β-Caryphyllen kommt in schwarzem Pfeffer, Hopfen, Nelken, Rosmarin und einigen Sativa-Stämmen vor.

Ursprünglich ging man davon aus, dass Cannabinoide nur in der Familie Cannabaceae existieren, aber kürzlich konnten sie auch in anderen Pflanzenfamilien gefunden werden. Zum Beispiel in der Familie der Linaceae (Flachs) und Asteraceae (Echinaceae und Helichrysum). Ebenso konnten zahlreiche Pflanzen identifiziert werden, welche auch CBD enthalten. Zum momentanen Zeitpunkt ist nicht bekannt, wieviele Pflanzen in der Lage sind CBG-A herzustellen, um daraus dann die anderen Cannabinoide erzeugen zu können.

Der erwärmte/verdampfte Rauch von Cannabis enhält bis zu 50% Terpene und einen Cannabinoid-Anteil von 10-20%. In den meisten Fällen ist es so, dass je größer die Terpenmoleküle sind, umso viskoser und schwerer verdampfbar sind diese.

Limonen

Limonen verdunstet sehr schnell mit einem stechenden Geruch ähnlich wie Aceton. Cannabinoide dagegen sind viel größere Moleküle, sie sind bei Raumtemperatur nahezu fest und haben dadurch nur einen schwachen Geruch ähnlich wie Kiefernharz. Die Größe und Struktur des Terpens beeinflußt auch Faktoren wie die Wasserlöslichkeit, die Löslichkeit in Ethylalkohl, Öl oder anderen Lösungsmitteln. Ebenso entscheidet es darüber, ob es sich leicht durch Wärme, Licht und Luft zersetzt (neben zahlreichen anderen Faktoren).

Pflanzen nutzen Terpene in mehrfacher Hinsicht. Bestimmte Terpene locken z.B. Bienen an, so dass die Pollen auf andere Pflanzen übertragen werden. Bei Cannabis ist dies nicht der Fall, weil die Pollen durch den Wind verbreitet werden. So dienen die Terpene für Marijuanapflanzen vermutlich teilweise als Warnung und Abschreckung für Pflanzenfresser.

Terpene bieten die größte Einzelgruppe an verschiedenen Gerüchen und Geschmacksrichtungen, die zur Verfügung stehen. Terpene bilden auch die Mehrheit der Komponenten in Aromastoffen für Lebensmittel, Süßigkeiten und Parfumes. Limonen, das in drei eng verwandeten Formen vorkommt, findet dabei vielfach Verwendung. Eine der Formen riecht meist wie Mandarine, eine andere wie Zitrone und die dritte wie Grapefruit. Weiterhin kann die Kombination aus diesen drei Formen von Limonenen noch mehr Gerüche aus den ursprünglichen drei schaffen, je nachdem in welchen Mengen und Verhältnis diese verwendet werden. So viel dazu.

Terpene haben außerdem eine Palette von medizinischen Eigenschaften

Jedes Terpen kann in medizinischer Hinsicht verschiedene Effekte bewirken. Daraus ergibt sich eine überlappende Synergie. Etwas, das jeder Botaniker kennt 😉 Die Strategie, der sich überlappenden Wirkungseffekte erhöht deutlich die Chancen auf gute Behandlungsergebnisse.

β-Myrcen

β-Myrcen ist das am häufigsten vorkommende Terpen im Cannabis. Bei einigen Cannabis-Sorten ist es in sehr hoher Konzentration vorhanden. Es ist außerdem auch in großen Mengen im Hopfen, in reifen Mango, Lorbeerblättern und Zitronengras enthalten. Der Geruch kann unterschiedlich ausfallen und wird meist als pflanzlich, würzig beschrieben. β-Myrcen ist besonders für seine medizinische Wirksamkeit bei der Schmerzbehandlung und der Behandlung von  Entzündungen bekannt. Außerdem besitzt es eine beruhigende, geistige aber auch körperliche Wirkung. Es wird daher auch für die Behandlung von Muskelkrämpfen verwendet. Der Nutzen wird durch THC besonders bei der Behandlung von Schmerzen synergetisch verstärkt. Myrcen gilt zusätzlich als schlaffördernd.

β-Myrcen + THCsynergetische Verstärkung bei der Schmerzbehandlung

β-Myrcen + THC-Asynergetische Verstärkung bei Entzündungen

CBD + Linaloolgilt als anti-psychotisch

THC + CBD-A + THC-Abesonders effektiv bei der Behandlung von Muskelspasmen.

Neben dem Myrcen kommen auch verstärkt Limonen im Marijuana vor.

Limonen

Limonene tauchen außerdem in den Schalen von Zitronen, aber auch in anderen Früchten auf und kommen in vielen Blumen vor. Sie haben einen süßen, frischen und fruchtigen Geruch, ein unverwechselbares Zitrusaroma. Limonene haben anti-depressive, aufheiternde Effekte und sind gleichzeitig für das Immunsystem stimulierend (ähnlich wie Knoblauch). Ihnen wird weiterhin eine anti-Tumor, anti-Pilz sowie anti-bakterielle Wirkung zugesprochen. Limonene wirken ebenso unterstützend bei der Behandlung von Magen-Refluxstörungen. Limonen kann topisch (äußerlich) als anti-septisches Mittel verwendet werden und wird auch zur Abwehr von Insekten benutzt.

Limonen hat Synergien mit THC-A, CBD-A, CBC-A, CBC, CBG, Caryophyllen Oxid, sowie mit Linalool.

Limonen im Cannabis

Phytol

Phytol ist ein weiteres sehr interessantes Terpen, es ist ein Abbauprodukt aus zerlegtem Chlorophyll. Es hat ein blumiges Balsamico-Aroma. Phytol ist ein Immunsupressivum und behindert die Aktivität von Aflatoxin, ein Mykotoxin im Körper.

Es wird topisch zur Linderung von Juckreiz und langsam heilenden Wunden verwendet. Phytol ist ebenso als nicht-toxisches, gelbes Pigment zur Färbung von Lebensmitteln geeignet.

Eine Tinktur, welche eine Kombination aus THC-A, THC, CBD, CBD-A, CBG-A und Myrcen enthält ist aufgrund der überlappenden Synergien besonders bei der  Behandlung von Schmerzen (speziell bei Muskeln und Skelett) sowie bei Entzündungen und Muskelverpsannungen wirksam.
 

Dies kann erreicht werden, indem 1 Teil kalt Extrahiertes aus beispielsweise Medical Cherry Soda mit zwei Teilen heiß Extrahiertem Medical Cherry Soda gemischt wird.

Der Hauptbestandteil von Medical Cherry Soda ist CBD und THC-A. Bei dem kalt extrahiertem Durchgang bleiben CBD-A, THC-A und CBG-A erhalten. Im heiß Extrahiertem dagegen wird dann das CBD-A und THC-A in CBD und THC umgewandelt. (siehe dazu auch: Die wirksamen Komponenten im Cannabis und ihre Siedepunkte nach Dr. Ethan Russo (USA) und John M. Mc Partland (UK) ). Myrcen bleibt durch das Erhitzen weitgehend unverändert. Durch die Mischung der Extrakte wird die entscheidende Kombination von medizinischen Verbindungen, die zur Schmerzbehandlung gebraucht werden, erzielt. Es ist erstaunlich wie ein Strain zwei verschiedene Arten von medizinischen Eigenschaften aufweisen kann, je nachdem, ob das Konzentrat erhitzt wurde und wie oder eben nicht.

Verschiedene Stämme von Cannabis enthalten unterschiedliche Mengen der verschieden Cannabinoide und Terpene. Deswegen erweisen sich bei der Behandlung bestimmter Krankheit manche Cannabis-Sorten als besonders wirksam: ->> Strains nach Indikationen.

Die Terpene und ihre Interaktion mit den einzelnen Cannabinoiden wird weiterhin und verstärkt Thema in der medizinischen Cannabis-Forschung sein. Die Fähigkeit von Terpenen mit Cannabinoiden zu interagieren sowie mit anderen wirksamen Komponenten im Marijuana ist faszinierend. Sowohl die psychoaktiven, als auch die medizinischen Effekte der einzelnen Sorten werden auch durch die Terpene stark mit beeinflußt. Terpene können z.B. modifizieren und beeinflussen, wieviel THC die Blut-Hirnschranke passieren kann.

Während einige Terpene stressreduzierend wirken, besitzen andere entzündungshemmende und bronchienerweiternde Effekte (siehe: Die Terpene im Cannabis und ihre Wirkung)

Die Synergieeffekt haben ihre Basis im körpereigenen Endocannabinoidsystem. Wie THC an Rezeptoren, die in großer Anzahl im Gehirn vorkommen, bindet und somit eine psychoaktive Wirkung erzeugt, so binden auch Terpene an diese Rezeptoren (teilweise auch an andere) und beeinflussen die chemischen Prozesse und damit die medizinischen Effekte.

Medical Cherry SodaMedical Cherry Soda

Die Wirkung der Medical Cherry Soda ist sehr lange anhaltend, inspirierend und zerebral (geistig) beruhigend sowie ausgleichend, während sie körperlich nur wenig sediert. M.C.S. eignet sich besonders bei innerer Unruhe und Stress und kann sehr gut tagsüber verwendet werden, weil sie nicht müde macht. Medizinische Konzentrate dieser Sorte haben einen herrlich fruchtigen Geschmack und eine enorme Potenz. Die M.C.S. besitzt durchschnittlich einen hohen THC-Gehalt von 21%, 5% CBD und einen sehr hohen Anteil an dem Terpen Myrcen, was zusätzlich muskelentspannende Effekte besitzt und die Wirkung des THC noch verstärkt.

 

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