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Das stärkste Cannabis-Öl der Welt: Cannabis-Destillate

Alles zum Thema Cannabis- und THC-Destillate: Verwendung, Vorteile, Herstellung

Was sind THC-Destillate/Cannabis-Destillate?

Mittlerweile gibt es eine große Anzahl an verschiedenen Cannabis Extrakten z.B. Wax, Shatter, BHO, Rosin usw. Eine relative neue Form der Extrakte stellen die THC-Destillate dar. THC- und Cannabisdestillate sind momentan eines der teuersten Konsumgüter überhaupt und werden die Zukunft sein in Sachen Cannabis-Konzentrate. Mit einer unschlagbaren Reinheit, Klarheit und Potenz bieten THC-Destillate endlos viele Einsatzmöglichkeiten. Die dafür angewendete Kurzwegdestillation ist nichts neues und wird seit vielen Jahrzehnten in verschiedenen Bereichen eingesetzt.

THC-Destillate und Cannabisdestillate unterscheiden sich von BHO und anderen Extrakten

Ein Beispiel ist destilliertes Wasser, das verdampft und schnell abgekühlt wird, so dass es wieder zurück in seine flüssige Form gelangt. Auf diese Weise wird Wasser gereinigt. THC-Destillate werden aus Cannabisextrakten gemacht, welche eine sogenannte Kurzwegdestillation durchlaufen. Dazu können alle möglichen Arten von Extrakten verwendet werden: CO2-Extrakt, BHO oder Ethanolextrakt. Die hochwertigsten THC-Destillate werden in Laboren und durch Fachleute/Chemiker hergestellt. Im Verlauf des Prozesses werden alle Verunreinigungen und unerwünschten Pflanzenstoffe beseitigt.

Cannabis-Destillat

Cannabis-Destillate sind absolut rein und enthalten auch kein Chlorophyll. Pestizide, Verunreinigungen und Pilze werden innerhalb des Prozesses entfernt. Ihr Cannabinoidanteil kann 99% erreichen. Der gesamte Prozess ist wesentlich aufwendiger als der der BHO-Herstellung. Labore, die heute Cannabis-Destillate herstellen, benutzen vollautomatische Systeme, welche die Decarboxylation, Winterization und Fraktionierung/Kurzweg-Destillation Schritt für Schritt durchführen.

Innerhalb des Prozesses werden teilweise explosive Stoffe wie Ethanol erhitzt und wieder abgekühlt. Dies setzt dementsprechend die nötige Ausrüstung und vor allem ein umfassendes Wissen über die Vorgänge voraus. Wenn das nicht vorhanden ist, sollte man lieber die Finger davon lassen.

Kurz gesagt: THC-Destillate stellen derzeit die reinsten und klarsten sowie potentesten Konzentrate dar, die erhältlich sind.

Wie unterscheiden sich THC-Destillat von BHO?

THC-Destillate sind potenter und reiner als BHO. Außerdem unterscheidet sich die Herstellung dieser beiden Extrakte deutlich. BHO wird hergestellt, indem mit Hilfe von Butangas das THC von den Pflanzenteilen/Blüten getrennt wird. Das Endprodukt kann unterschiedliche Konsistenz und Farbe haben. Die reinste Form des BHO ist Shatter, das sehr hart ist und brechen kann wie Glas.

BHO kann einen THC-Anteil von bis zu 70% erreichen. Durch die Winterization können sogar bis zu 80% erzielt werden. Man kann den Prozess der Reinigung und Konzentration aber noch weiter treiben, indem man winterisiertes BHO destilliert. Das bedeutet: man kann THC-Destillate aus BHO machen, aber aus einem THC-Destillat wird kein BHO.

Die THC-Destillate sind relativ neu, sie entstanden gegen Mitte 2015, während BHO und CO2-Extrakte vor ca. 10 Jahren auftauchten. THC-Destillate werden in den USA in kleinen Kanülen oder Kapseln verkauft und meistens gedabbt. Die THC-Destillate können auch unter die Zunge getropft oder als Zusätze in verschiedenen Gerichten genutzt werden.

Cannabis-Destillat-Patrone

Muss das THC-Destillat zuvor decarboxyliert werden?

Im Verlauf der Herstellung wird das Cannabis decarboxyliert. Destillate, die verkauft werden und die im Labor hergestellt wurden, sind natürlich bereits decarboxyliert. Du kannst THC-Destillat auch mit E-Liquids mischen und auf diese Weise deine eigene hochpotente Flüssigkeit zum Verdampfen herstellen. Dazu eignen sich besonders die E-Liquid-Sets von Fram to Vape.

Was ist der Vorteil bei Cannabis-Destillaten?

Obwohl das Rauchen von Marijuana ungefährlicher ist als Tabak, sind einige unerwünschte Nebenprodukte in den Blüten enthalten (z.B. Pflanzenwachse, Chlorophyll usw.). Vor allem für Nutzer und Patienten, die sehr hohe Dosen an THC benötigen, kann Grass in höheren Mengen belastend für die Lungen sein. THC-Destillate haben keinen Geruch und enthalten keinerlei Nebenstoffe. Woher auch, sie bestehen ja zu 99% aus reinem THC. Die Terpene werden innerhalb der Kurzweg-Destillation fraktioniert d.h. getrennt.

THC-Destillate sind 4-8x stärker als Grass und nur für erfahrene Nutzer empfehlenswert. Da wir heute davon ausgehen können, dass das High von Cannabis zu einem bedeutenden Anteil von den Terpenen und den anderen Cannabinoiden mitgesteuert und beeinflusst wird, macht es Sinn, diese Destillate gezielt mit den gewünschten Terpenen (oder Cannabinoiden) oder den Terpenen, die bereits aus dem Destillationsprozess entstanden sind nachträglich zu mischen. Dies bietet natürlich eine unbegrenzte Vielzahl an Steuerungsmöglichkeiten in Bezug auf das High und die medizinische Wirkung.

Myrcen, eines der am häufigsten vorkommende Terpen im Cannabis beeinflusst, ob eine Cannabissorte sedativ oder anregend wirkt. Terpinolen, α-Pinen, Linalool, Limonen und andere Terpene haben positive Auswirkungen auf Angstzustände, Krebs, Entzündungen und Epilepsie. Es bietet also auch viele Vorteile alle Bestandteile der Cannabispflanze im Auge zu behalten und zu nutzen.

THC-Destillate im Detail

Kurzweg-Destillation-Cannabis

Gehen wir ein wenig ins Detail, um zu sehen wie es genau gemacht wird. Es wird jetzt ein wenig kompliziert. Zunächst müssen wir etwas ausholen und uns die Kurzweg-Destillation genauer ansehen. Die Kurzwegdestillation ist eine Destillationsmethode, bei der Destillate einen kurzen Weg (nur einige Zentimeter) passieren müssen. Dies wird normalerweise mit reduziertem Druck durchgeführt.

Diese Technik wird meistens angewendet für Komponenten, die empfindlich für höhere Temperaturen sind oder um kleinere Mengen an Komponenten zu reinigen. Bei der Kurzwegdestillation wird eine Verringerung der Siedetemperatur erzielt, indem der Betriebsdruck gesenkt wird.

Es handelt sich dabei um einen kontinuierlichen Prozess, bei dem die Erwärmungstemperatur unter vermindertem Druck deutlich niedriger sein kann als der Siedepunkt der Flüssigkeit bei Normaldruck. Das Destillat muss vor der Kondensation nur eine kurze Strecke zurücklegen, was wiederum sicherstellt, dass wenig Verbindungen verloren gehen.

Die Kugelrohr-Destillation ist eine Art Kurzweg-Destillationsapparat, der häufig mehrere Kammern zum Sammeln von Destillatfraktionen enthält. Diese Methode wird bei Verbindungen eingesetzt, welche bei hohen Temperaturen instabil sind, weil sie die Verwendung einer niedrigen Siedetemperatur ermöglicht. Es ist weiterhin ein Verfahren zum Trennen von Gemischen aufgrund von Unterschieden in ihrer Flüchtigkeit.

Die Kurzweg- und molekular Destillation wurden in den 1930er und 1940er Jahren entwickelt und hauptsächlich in den USA und Großbritanien eingesetzt. Bei der Kurzwegdestillation haben die erzeugten Dämpfe keinen Kontakt mehr mit der Flüssigkeit.

Wenn THC-Destillate und andere Cannabis-Destillate hergestellt werden sollen, ist einiges an Zubehör notwendig:

  • ein Rotationsverdampfer
  • ein Kurzwegdestillationssystem
  • eine Kühlfalle
  • eine Vakuumpumpe
  • eine Kühlpumpe
  • Aktivkohlepulver zum Filtern
  • Büchnerfilter
  • verschiedene Bechergläser
  • Micronetzfilter
  • Laborfilter
  • Magnesiumsilikatpulver

Kurzweg-Destillationsleitfaden

Im folgenden Kurzweg-Destillationsleitfaden werden die richtigen Schritte beschrieben, um einen vollständigen fraktionierten Destillationsdurchlauf von Anfang bis Ende durchzuführen.

1. Schritt: die Extraktion

Cannabis-ethanol

Zunächst müssen die Öle/Cannabinoide vom Pflanzenmaterial extrahiert werden. Dies kann mit einem Extraktor und Butangas, CO2 oder mit Ethanol gemacht werden. Wir verwenden im Weiteren Ethanol, weil es eine sehr sichere, zuverlässige und einfache Methode ist.

  • Grob zerkleinertes Pflanzenmaterial, genauer gesagt, die besten Buds, die du bekommen kannst, werden in kaltes Ethanol eingelegt und 10 Minuten gerührt.
  • Anschließend das Pflanzenmaterial mit einem Kaffeefilter oder einem sehr feinmaschigen Micronetz (220µg) aus der Flüssigkeit herausfiltern.
  • Nun die Flüssigkeit mit einem noch feineren Filternetz mit 73µg nochmals filtern. Damit werden auch die kleinsten Teilchen aus der Flüssigkeit geholt.

2. Schritt: Reduktion

Unsere Ethanol-Cannabis-Flüssigkeit soll nun reduziert werden, d.h. das Ethanol soll wieder entfernt werden. Am schnellsten geschieht dies im Labor mit einem Rotationsverdampfer. Die Lösung soll etwa auf die Hälfte ihres Volumens reduziert werden.

THC-Destillation

  • 3L Cannabis-Lösung werden in einen 5L Rotationsverdampfer gefüllt
  • Mit einer Kühlerpumpe wird eiskaltes Wasser an den Kondensator des Rotationsverdampfers geleitet.
  • Nachdem der Siedekolben mit 3L Cannabis-Lösung gefüllt wurde, senken wir diesen in das Wasserbad des Rotationsdämpfers, welches auf 35° C erwärmt ist.
  • Jetzt setzen wird das System unter Vakuum, um eine inerte Atmosphäre zu schaffen. Durch das Vakuum wird das Ethanol von unserem Rohöl getrennt. Die Ethanollösung wird auf die Hälfte reduziert.

3. Schritt: Winterization

winterization-cannabis-oil

Wir nehmen diese Rohmischung und mischen sie im Verhältnis 1:1 mit Ethanol. Anschließend wird die Flüssigkeit für 24 Stunden in den Gefrierschrank gestellt. Nach 24 Stunden filtern wir die Lösung mit einem feinmaschigem Micronetzfilter oder Kaffeefiltern. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt bis die Lösung nicht mehr milchig oder trüb ist, wenn du sie aus dem Gefrierschrank holst.

4. Schritt: Filtern

Ein Büchner-Filter (Nutsche), eine Vakuumpumpe und ein Vakuumfilter, kommen beim nächsten Schritt zum Einsatz. An diesem Punkt ist unsere Lösung dunkelgrün, manchmal fast schwarz bedingt durch die hohe Konzentration an Molekülen. Das Filtern ist einer der wichtigsten Schritte, um ein hochwertiges und reines Cannabis-Konzentrat herzustellen.

Vakuumfilter-Cannabisextrakt

Ein Vakuumfilter hilft kleinste Partikel aus dem Cannabisextrakt herauszuholen

  • Nutze ein 3-5L Becherglas, in das du ca. 2L der Lösung gibst.
  • Füge 10 Teelöffel Aktivkohlepulver hinzu und rühre gut um. Trage dabei am besten eine Atemschutzmaske wegen des feinen Kohlestaubs.
  • Stelle diese Mischung nun auf die Wärmeplatte (bei 37° C) und rühre 10 Minuten lang mit dem Magnetrührer um.
  • Bereite den Vakuumfilter vor und statte ihn mit einem Filterpapier mit einem hohen Durchfluss aus. Platziere die Kühlfalle zwischen den Leitungen der Vakuum- und der Filtrationsvorrichtung, um den überschüssigen Dampf aufzufangen.
  • Bedecke das Filterpapier mit 15ml Magnesiumsilikatpulver.
  • Schalte die Vakuumpumpe ein.
  • Gieße die Flüssigkeit langsam in den oberen Trichter bis dieser voll ist.
  • Setze den Vorgang solange fort bis das Becherglas leer ist.
  • Wenn deine Lösung noch nicht klar und gold-farbig ist, wiederhole diesen Vorgang.

Die Kühlfalle fängt überschüssiges Kondensat auf

Schritt 4: Reduzieren

Wir gehen genauso vor wie gerade eben und nutzen zur Reduzierung der gefilterten Flüssigkeit am besten einen Rotationsverdampfer. Das Material sollte dann eine dickflüssige Konsistenz haben, so dass es dann in der Kurzweg-Destillation destilliert werden kann.

  • Die Lösung wird wieder in den 5L Rotationsverdampfer gefüllt.
  • Mit einer Kühlerpumpe wird eiskaltes Wasser an den Kondensator des Rotationsverdampfers geleitet.
  • Nachdem der Siedekolben mit ca. 3L Cannabis-Lösung gefüllt wurde, senken wir diesen in das Wasserbad, welches auf 35° C erwärmt ist.
  • Erneut wird das System unter Vakuum gesetzt, um eine inerte Atmosphäre zu schaffen. Das Vakuum trennt das Ethanol vom Cannabisöl.
  • Wir wiederholen diese Schritte bis alles Ethanol vom Cannabisöl getrennt ist und wir nur noch das Cannabisöl haben.

Schritt 5: erster Durchgang der Kurzwegdestillation

So, nun haben wir ein sauberes Rohöl, um es in unserer Kurzwegdestille zu destillieren. Jetzt kommt der eigentliche Destillationsprozess. Wenn ein Rohöl zum ersten Mal destilliert wird, wird dies als erster Durchgang bezeichnet. Beim ersten Durchgang wird das Rohöl durch seine erste Destillation gebracht.

  • Fülle einen 5L Kolben mit 2,5L Rohöl.
  • Nun wird die Kurzwegdestillation eingerichtet wie im folgenden Diagramm:

Aufbau-Kurzweg-Destillation-Cannabis

  • Wenn das System wie vorgesehen aufgebaut ist, wird die Vakuumpumpe in Gang gesetzt und die Anlage auf Vakuumlecks geprüft.
  • Nachdem sichergestellt ist, dass keine Vakuumlecks bestehen, schalten wir die Wärmeplatte auf 38° C und der Magnetrührstab wird auf 600rpm gestellt.
  • Wir lassen das Rohöl 45-60 Minuten decarboxylieren.
  • Wenn dies geschehen ist, beginnt die eigentliche Destillation.
  • Wenn das Cannabis-Öl auf 38° C erhitzt ist, kann die Temperatur alle 30 Minuten langsam um 15° C erhöht werden. Dabei wird sichergestellt, dass Rückstände von Ethanol oder Wasser entfernt werden.
  • Wenn 60° C erreicht sind, beginnt langsam die Fraktionierung von einzelnen Bestandteilen. Wir können sehen wie Öldämpfe aus dem Kolben im Destillationskopf kondensieren und sich Tröpfchen für Tröpfchen sammeln. Der Kolben wird währenddessen weiter bis auf 75° C erhitzt.
  • Wenn die Temperatur Richtung 82° C geht, beginnt bereits die Verdampfung einiger Terpene, welche sich im ersten Auffangkolben sammeln. Die Farbe der Auffangkolben variiert von klar gelblich bis zu bläulich.
  • Nachdem die Terpene gesammelt wurden, erhöhen wir langsam die Temperatur auf 100-107° C. Bei dieser Temperatur sehen wir die wahre Natur und das Aussehen von THC-D9 wie es sich im Kondensator sammelt. Wir müssen aber 15ml der Hauptfraktion durch den Kühler laufen lassen, um wirklich die sauberste Fraktion zu erhalten.
  • Im Folgenden wird die Temperatur weiter auf 110° C erhöht. Das THC-D9 befindet sich „im freien Flug“.
  • Wir wechseln jetzt zu unserer Hauptkolbenflasche, indem wir unseren Verteiler leicht in Richtung des mittleren Kolbens drehen. Jetzt geht es um das eigentliche, also achte genau auf die Veränderung der Farbe und der Temperatur. Wenn sich die Farbe verändert, ist dies ein Indikator dafür, dass du dich von der THC-D9 Fraktionierung zur CBD Fraktionierung hinbewegst.
  • Sobald der Temperaturwechsel und der Wechsel der Farbe eintritt wechseln wir zum dritten Auffangkolben am Verteiler.
  • Wir schalten die Heizung aus und die letzte Fraktionierung kommt zu ihrem Ende.

Fraktionierung-Cannabis-THC-CBD

  • Die Vakuumpumpe läuft weiter bis die Temperatur im großen Kolben (auf der Wärmeplatte) auf 140° C gesunken ist.
  • Der Auffangkolben wird vom System genommen für unseren nächsten Schritt.

Schritt 6: Chemische Reinigung

Nachdem unser erster Durchgang im Destillationsprozess abgeschlossen ist, sind wir soweit für die chemische Reinigung des Öls. Die Chromatographiesäule oder der Trenntrichter können vorbereitet werden.

  • Nachdem die Vorbereitungen gemacht sind, verdünnen wir unser erstes Passmaterial mit Hexan in einem Verhältnis von Hexan: Destillat von etwa 4: 1.
  • Anschließend bereiten wir eine Salzlösung aus destilliertem Wasser und Natriumchlorid vor.
  • Die Hexan-Destillatmischung wird in einen 3L Kolben gefüllt und ohne Hitze mit dem Magnetrührer gerührt.
  • Die Salzlösung wird mit dem Destillat(+Hexan) in einem Verhältnis von 1:1 gemischt und eine Stunde lang im Magnetrührer gerührt.
  • Diese Mischung kommt nun in die Chromatographiesäule. Damit sich die einzelnen Bestandteile trennen. Die Salzlösung setzt sich zusammen mit unseren wasserlöslichen und unerwünschten Partikeln am Boden ab, während das Destillat in der Hexanschicht verbleibt.
  • Mit dem Ablauf an der Chromatographiesäule wird die Wasserschicht langsam entfernt.
  • Nachdem wir die Wasserschicht entfernt haben, füllen wir das Destillat-Hexangemisch in unseren 5L-Kolben des Rotationsverdampfers. Nun soll die Trennung des Hexanlösungsmittels von unserem jetzt sehr sauberen zweiten Durchgangsmaterial durchgeführt werden.

Schritt 7: Reduzierung

Nun kommt die Reduzierung der Lösung. Der Rotationsverdampfer wird dazu verwendet, um die Menge an Hexan in der Lösung zu reduzieren. Ersatzweise kann hierfür auch ein Langweg-Destillations-Aufbau verwendet werden.

  • Wir nehmen 3L Lösung und füllen sie in unseren 5L-Rotationsverdampfer.
  • Mit Hilfe der Kühlpumpe wird kaltes Wasser (0° C) an den Kondensator des Rotationsverdampfers geführt.
  • Nachdem der Siedekolben mit den 3L gefüllt wurde, senken wir den Kolben in das Wasserbad, welches auf 30° C erhitzt wurde.
  • Wir geben Vakuum auf das System und schaffen eine inerte Atmosphäre. Das Vakuum bewirkt die Trennung der Hexanlösung vom destillierten Öl, welches wir haben wollen.
  • Sobald sich die Lösung reduziert hat und alles Hexan entfernt ist, bleibt nur noch das Öl übrig.

Schritt 8: Letzter Durchgang

Dies ist schon unser letzter Schritt, den wir bei der Kurzwegdestillation durchführen müssen. Der Ablauf ähnelt dem ersten Durchgang, allerdings fällt die Decarboxylierung weg.

Kurzwegdestillation-Cannabis

  • Wir füllen den 5L-Kolben mit 2,5L Öl.
  • Als nächstes bereiten wir das gereinigte Kurzwegdestillierungssystem vor so wie beim letzten Durchgang.
  • Wir geben wieder Vakuum auf das System und überprüfen es nach Vakuumlecks.
  • Sobald das Öl eine Temperatur von 38° C erreicht hat, können wir die Temperatur alle 30 Minuten um 15° C erhöhen.
  • Ab 60° C beginnt bereits die Verdampfung der verschiedenen Bandbreiten (Inhaltsstoffe). Wir können sehen wie das Öl im Kolben verdampft und im Destillationskopf kondensiert. Tropfenweise nähern wir uns 65° C im 5L-Kolben.
  • Bei 85° C können wir sehen wie weitere Terpene verdampfen und im 1. Auffangkolben landen.
  • Nachdem der erste Auffangkolben gefüllt ist, erhöhen wir langsam die Temperatur auf 100-107° C, das THC-D9 kommt zum Vorschein und wird sichtbar im Kondensator. Es müssen etwa 15ml der Hauptfraktionierung durchlaufen, um die reinsten Destillate zu gewährleisten.
  • Ab 125° C beginnt das THC flüchtig zu werden und wir wechseln zum nächsten Auffangkolben.
  • Während des Sammelns des THC-D9 muss genau auf Farb- und Temperaturveränderungen geachtet werden. Dies ist ein Indikator dafür, dass die THC-Fraktionierung beendet ist und in die CBD-Fraktionierung übergeht.
  • Sobald es zu der Farbänderung kommt, switchen wir zum dritten Auffangkolben.
  •  Die Temperatur wird abgesenkt, sobald die letzte Fraktionierung zum Ende gekommen ist.
  • Die Vakuumpumpe läuft weiter bis sich die Temperatur im 5L-Kolben auf 62° C gesenkt hat.
  • Nehme die Auffangkolben aus dem System: Du hältst es in den Händen: reines THC-D9 und reines CBD. Sauber getrennt, unendlich teuer und eines der am meisten begehrten Produkte derzeit.

Beachte: Durch das Vakuum werden die jeweiligen Siedepunkte gesenkt und sind niedriger als gewöhnlich!

Inwieweit sich die Siedepunkte der jeweiligen Cannabinoide und Terpene absenken, ist abhängig von der Stärke des Vakuums, welches im System besteht.

Am Beispiel von THC-D9:

  • bei 0% Vakuum Siedepunkt bei 157° C
  • bei 21% Vakuum Siedepunkt bei 152° C
  • bei 50% Vakuum Siedepunkt bei 142° C
  • bei 74% Vakuum Siedepunkt bei 128° C
  • 96% Vakuum Siedepunkt bei 93° C

Der Weg der Cannabis-/THC-Destillation ist ein langer und aufwendiger wie ihr aus der Beschreibung sehen könnt. Falls ihr im Text bis hierhergekommen seid, wisst ihr, dass eine wirklich große Menge an Ausgangmaterial verwendet werden muss, weil ansonsten die Ergebnisse im mikroskopisch kleinen Bereich verbleiben werden. Die Anschaffungskosten für die Kurzwegdestillation und das notwendige Zubehör sind relativ hoch, der Zeitaufwand ist enorm und es wird normalerweise von Professionellen innerhalb von speziellen Labors durchgeführt und das meist vollautomatisch.

Man muss also schon ein ziemlicher Freak sein, tiefgründiger Cannabisbegeisterter mit Hang zur Wissenschaft und zum Experimentieren und am besten auch noch kommerziell in diesem Bereich tätig sein, so dass es umsetzbar ist. Aber wer weiß, vielleicht gibt es jemanden unter euch, der sich durchbeißt und eines Tages sein eigenes reines THC-Destillat in den Händen hält.

Mehr Grow-Tipps und Cannabis-Themen findest du in unserem Grow-Lexikon.

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