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Outdoor Growing im September & Oktober

Wissenswertes zum Outdoorgrowing im September und Oktober

Der September und Oktober sind aufregende Monate für den Outdoor-Grower. Die kostbaren Blüten nehmen langsam richtig Form an, werden klebriger und beginnen reif zu werden. Im September pumpen sich die Blüten auf, die Cannabispflanzen brauchen jetzt eine erhöhte Menge an Phosphor und Kalium um die Buds auszubilden. Bio-Grower verwenden Seevogel-Guano als Top-Dressing, das eine hohe Menge an Phosphor und Kalium enthält. Es wird um die Pflanzen herum auf die Erde gestreut und nur oberflächlich in die Erde untergemischt. Auch Zusätz mit Seetang und Alge helfen dabei, die Dichte der Blüten und die Trichomentwicklung zu steigern. Dabei empfiehlt es sich Dünger in kleineren Mengen und mehrmals pro Woche zu geben anstatt einer dicken Portion aufeinmal.

Mit zunehmender Blütengröße und damit steigendem Gewicht der Buds, kann es notwendig werden die Pfllanzen und Blüten zu stützen um ein vorzeitiges Abbrechen und Ernteeinbußen zu verhindern. An diesem Punkt wäre ein Entwicklungsstop durch Brechen fatal.

Outdoor-Grow september

Je größer die Buds werden umso mehr Gefahr besteht, dass sie von Schimmel und Pilzerkrankungen befallen werden. Deshalb sollte man die Pflanzen gut beobachten. Besonders in der 3. und 4. Blütewoche ist das Risiko von Schimmelbefall sehr hoch. Ab da ist die Zirkulation in den Blüten geringer und Feuchtigkeit kann sich leichter im Inneren der Blüte halten. Ist das Klima warm und feucht oder auch kalt und feucht können sich bestimmte Pilze schnell ausbreiten und große Teile oder die gesamte Ernte zerstören. Die Cannabispflanzen sollten, falls möglich, vor zu viel Regen geschützt werden. Infizierte, vertrocknete oder stark beschädigte Blätter sollten entfernt werden, auch vom Boden, um die Entstehung und Ausbreitung von Krankheiten zu vermeiden.

Botritys

Botrytis in den Blüten, sollte am besten schon zuvor verhindert werden. Wenn er erst einmal da ist, breitet er sich schnell aus und macht nicht selten die Ernte ungenießbar. Auffällige Blüten sollte man sofort großzügig wegschneiden.

Kleine mit Mehltau oder Schimmel befallene Stellen können, wenn man Glück hat, durch Besprühen mit Wasser und einigen Tropfen Pfefferminz- und Rosmarinöl in den Griff gebracht werden. Ist die Pflanze stärker befallen, muss sie entfernt werden, um nicht andere zu gefährden.

Klone und Cannabispflanzen, die bereits im Haus vorgezogen wurden und gesund und kräftig beim Aussetzen in die freie Natur waren, liefern dabei die größten Erträge. Eine gut organisierte Ernte mit ein wenig Hintergrundwissen rundet die Sache ab und führt zum gewünschten Ergebnis: den hochpotenten aromatischen Buds zum Wegfliegen. Mit ein wenig Wissen über die Vorgänge in der Cannabispflanze beim Ernten und bereits davor kann die medizinische Wirkung und Qualität voll erhalten werden.

Mit zunehmender Reifung der Cannabispflanze im Herbst steigt auch der Cannabinoidgehalt an. Der richtige Erntezeitpunkt ist entscheidend, um die gewünschten medizinischen oder psychoaktiven Effekte zu erhalten. Der THC-Gehalt in den Blüten ist am höchsten bei voller Reife der Pflanze. Viele Gärtner entscheiden sich daher, erst dann zu ernten. Einige Grower, oder wenn das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht, ernten bereits 45-50 Tage Blütezeit. Dabei muss allerdings mit einer deutlichen Einbuße beim Gehalt der verschiedenen Cannabinoide und somit der Potenz gerechnet werden. Wie Du den richtigen Erntezeitpunkt bestimmen kannst erfährst du hier: Ernte-Guide 1: Wann ist der ideale Erntezeitpunkt?

Cannabis reif

mehr als die Hälfte der Trichome haben sich bernsteinfarben verfärbt, die Pflanze ist perfekt zum Ernten

Die Mehrzahl der Cannabinoide einschließlich dem THC können in den Harzdrüsen gefunden werden, die die Blüten und kleinen Blätter bedecken. Geringere Mengen finden sich an der Oberfläche der Stängel und in den inneren Zellen der Pflanze.

Die männlichen Pflanzen enthalten im Vergleich zu den weiblichen Pflanzen eine verschwindend geringe Menge an Cannabinoiden. Normalerweise werden sie nicht in diesem Zusammenhang geerntet, weil das bereits zuvor geschehen ist, falls man mit regulären Seeds anbaut. Unbefruchtete (nicht bestäubte) weibliche Cannabispflanzen, die keine Samen gebildet haben erreichen die höchste Menge an Harzdrüsen und Cannabinoiden, wenn sie reif sind. Beim Ernten werden die Blüten von den Blättern und Stängeln getrennt, getrocknet und weiterverarbeitet.

Zum richtigen Erntezeitpunkt stellen die Cannabispflanzen ihr Wachstum ein, der THC-Gehalt ist an seinem Maximum und kann nicht mehr weiter ansteigen. Im Verlauf des Ernteprozesses und während dem Trocknen werden die Cannabinoide von ihrer inaktiven Form in ihre aktive umgewandelt. Während dem Trocknen verschwindet eine große Menge an Wasser aus den Blüten und Pflanzenteile und somit auch ein großer Teil des Gewichts. Der Gehalt an Cannabinoiden bleibt der gleiche oder wird vermindert. Ein richtiger Umgang mit den Blüten und vorsichtiges Trocknen und Lagern sind der Schlüssel um die Potenz und Cannabinoide zu erhalten.

Das sollte verhindert werden, weil es den Harzdrüsen und der Potenz der Blüten schaden könnte:

  • unnötiges anfassen der Blüten
  • Temperaturen über 26° C
  • zu hohe Luftfeuchtigkeit
  • Sonnernstrahlen/Licht auf den geernteten Buds
  • Entgegen dem vielfach angenommen Glauben, dass durch das Aufhängen der Pflanzen kopfüber die Cannabinoide in die Spitzen wandern würden, bewegen sich Cannabinoide nicht zu anderen Pflanzenteilen. Das Aufhängen macht aber trotzdem Sinn, weil so für eine gute Belüftung großer Pflanzen beim Trockenprozess gesorgt ist und dies eine platzsparend Möglichkeit zum Trocknen darstellt.

Buds washing

Buds nach dem Ernten zu waschen wird immer beliebter. Ähnlich wie Früchte und Gemüse vor dem Verzehr gewaschen werden, macht man das auch mit den frischen Cannabisblüten. THC, Cannabinoide und Terpene gehen dabei nicht verloren, da sie nicht wasserlöslich sind. Die Buds werden in einer milden H²O²-Lösung gewaschen und dadurch lassen sich Bakterien, Schädlinge, Verunreinigungen und Staub (teilweise) entfernen. Man sollte dabei natürlich vorsichtig vorgehen, um die Harzdrüsen nicht zu gefährden. Kräftiges Abschrubben der Blüten ist da absolut nicht die beste Entscheidung. Für das Waschen sollte immer frisches und absolut reines Wasser verwendet werden. Ein kurzes Wasserbad genügt.

Die Buds direkt nach dem Bad in eine gut durchlüftete Umgebung bringen.

Buds waschen

Vor der Outdoor-Ernte

2-3 Tage vor der Outdoor-Ernte sollten die Cannabispflanzen nicht mehr gegossen werden. Die Erde um die Pflanzen sollte gut angetrocknet sein. Dies kann die gesamte Trocknungszeit verkürzen ohne die Qualität der Buds zu beeinflussen.

Cannabispflanzen, die während der Blütezeit eher rauerem Wetter ausgesetzt waren mit viel Wind, Regen oder großer Hitze, können oft ein vermindertes Aroma besitzen. Voraus ging immer eine Zerstörung oder mangelhafte Bildung von Terpenen. Das kommt beim Outdoor-Grow leichter vor als beim Indoor-Grow, wo das Klima weitaus mehr kontrolliert werden kann.

Auch Verunreinigungen auf der Outdoorpflanze und ihren Blüten können später eine Geschmacksveränderung der Buds bewirken. Wenn die Temperaturen beim Anbau und dann bei der Ernte zu hoch sind, kommt es zu einer erhöhten Verflüchtigung von Terpenen.

Zu schnelles und heißes Trocknen der Blüten kann ebenfalls einen Verlust des Aromas bewirken. Durch das zu schnelle Trocknen kann das Chlorophyll nicht ausreichend abgebaut werden und in der Folge entsteht ein kratziger und verminderter Geschmack der Blüten, wenn sie geraucht werden.

Wird Cannabis zu feucht gelagert und getrocknet, so wie in einem Kompost, dann setzt ein abbauender Prozess ein, der mit einem heuartigen bis zu chemischen Geschmack einhergehen kann.

Ohne Laboranalysen und Mikroskop sind Mehltau und andere Kranheiterreger oftmals nicht zu erkennen. Diese Krankheitserreger schwächen die Marijuanapflanzen und können gleichzeitig eine Beeinträchtigung des Geschmacks hervorrufen. Bakterien, kleine tote Insekten und andere Verschmutzungen an der Oberfläche der Blüten bleiben vorhanden auch wenn diese geerntet werden.

Das Waschen der frischen Blüten mit einem reinen H2O2-Bad kann Verunreinigungen zu einem großen Teil entfernen.
Saubere Cannabisblüten riechen, sauber, frisch und sind voller reiner Cannabis-Aromen. Einige Sorten besitzen eine genetische Prädisposition für eher weniger Aromen und intensive Gerüche. Das hat den Vorteil, dass diese Sorten Outdoor weniger auffallen und nicht mit extremen Gerüchen in den Vordergrund treten.

Outdoor Cannabispflanzen spülen

Um den schlechten Geschmack, den Düngemittelrückstände in Pflanzen bewirken können zu vermeiden, sollten die Cannabispflanzen vor der Ernte gespült werden. Mindestens 10-14 Tage vor der Ernte, wird das Pflanzmedium mit klarem reinen Wasser (pH-Wert 7,0) oder Osmosewasser „geflutet“ und nur noch mit diesem gegossen. Spezielle Zusätze wie Final Flush helfen besonders, Rückstände von Düngemitteln aus den Pflanzen zu entfernen.

Die Ernte Outdoor hängt stark vom jeweiligen Wetter ab. Wenn der Sommer lange andauert und das schlechte Wetter erst spät kommt, können die Cannabispflanzen zu ihrer vollen Reife gelangen und beachtliche Ergebnisse hervorbringen. Ist das Wetter schlechter, nass und eher kalt, sind viele Grower gezwungen schon früher zu ernten. Solange noch ausreichendes Sonnenlicht vorhanden ist, nicht alles im Wasser untergeht oder ernsthafte Krankheitsanzeichen zu sehen sind und die Temperaturen hoch genug sind, kann man die Pflanzen noch stehen lassen und warten bis sie wirklich reif sind. Das hängt immer von Deinem Klima ab.

Große Outdoor-Pflanzen können in bis zu 4 Etappen geerntet werden. 2-4x ernten in einem Zeitraum von 2-6 Wochen an einer sehr großen Pflanze, kann das Erntegewicht um bis zu 40% steigern. Dazu muss man wissen, dass nicht alle Blüten einer Pflanze gleich viel THC und andere Cannabinoide besitzen. Nicht alle Blüten einer Pflanze sind zur gleichen Zeit reif. Die weiter unten liegenden brauchen meistens länger. Wenn man auf mehrere Etappen erntet, bekommen die unten liegenden Blüten mehr Licht und können sich auf diese Weise auch voll ausbilden. Diese Methode eignet sich vor allem dann, wenn der Sommer lange dauert.

Legendärer Weise und weil es viel besser ist, werden Cannabispflanzen am frühen Morgen geerntet. Zu diesem Zeitpunkt ist der THC-Gehalt in der Pflanze an ihrem Höhepunkt.

Buds trimmen und Maniküre

Cannabis trimmen

So geht`s:

  1. Pflanze unten am Haupstamm abschneiden
  2. alle großen Blätter entfernen
  3. die Cannabispflanze in einzelne Zweige zerschneiden
  4. von jedem Zweig große und mittelgroße Blätter entfernen
  5. die kleinen Bud-Blätter vorsichtig mit einer spitzen Schere entfernen, Buds in Form bringen
  6. Zweige zum Trocknen aufhängen oder auf ein Trockrack legen

Das Maniküren und trimmen der Buds geht meiner Meinung nach am einfachsten gleich nach der ernte. Der Ernteraum sollte bei einer Luftfeuchtigkeit von 45-50% gehalten werden, das is am besten. Wenn gleich jetzt die größeren und auch kleineren Blätter getrimmt werden, verkürzt sich die Trockenzeit dadurch.

Für das Trimmen der Buds sollte man sich mehrere Trimmscheren, Pruner und Knipser bereit legen. Außerdem Reinigungsalkohl für die Scheren. Handschuhe aus vorrangig Nitrilio können ein frühzeitiges Komplettverkleben deiner Hände verhindern und sorgen dafür, dass du weiter ernten kannst.

Wenn du die Scheren, Knipser und Pruner immer wieder während dem Ernten in Ethanol einweichst und damit reinigst, kannst du diesen später verdampfen lassen und hast nebenbei noch ein gewisse Menge eigenes Cannabis-Öl, anstelle von extrem verklebtem Werkzeug.

Durch das Trimmen über einem Micronetz wie z.B. dem 00-Table, können die Harzkristalle gesammelt werden. Unter dem Micronetz kann dann das Cannabinoid-reiche Harz zusammengekratzt und in Blöcken zu Haschicsch gepresst werden.

Work-table-ernten

Der 00 work-table und das Big Tan Tam ermöglichen die Herstellung von eigenem sehr hochwertigen Haschisch

Latex- oder Nitriliohandschuhe können leichter vom Harz befreit werden, indem sie für eine Stunde in den Gefrierschrank gelegt werden. Am besten man berechnet immer genug Zeit für das Ernten ein. Je nach Größe der Pflanze, kann das zu einer längeren Sache werden.

Je nach Sorte und Klimabedingungen werden wir uns wohl auf die ersten fertigen (nicht-automatic) Cannabispflanzen ab Mitte und Ende September freuen können. Einige frühen Indicas sind dann schon fertig. In kälteren Regionen kann sich das entsprechend länger dauern.

Weitere ausführliche Infos zum Thema Erntezeitpunkt, Ernten, Trocknung und Lagerung erfährst du in unserem Ernte-Guide.

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